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Hinter die Kulissen der Hochschule geschaut

db; 13. Nov 2017, 03:05 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Im Studio der Medieninformatik konnten die Besucher sich selbst live im Internet sehen.
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Hinter die Kulissen der Hochschule geschaut

db; 13. Nov 2017, 03:05 Uhr
Gummersbach – Mit einem Tag der offenen Tür und im Beisein von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart feierte der Campus Gummersbach der TH Köln zehnjähriges Bestehen.
So schnell sind zehn Jahre vorbei. Das befand auch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der als Ehrengast den Feierlichkeiten zu zehn Jahren Campus Gummersbach der TH Köln beiwohnte. „Ich kann mich noch gut an die Eröffnung erinnern“, sagte Pinkwart, der seinerzeit als Wissenschaftsminister den Neubau auf dem Steinmüllergelände im Jahr 2007 eröffnete. Eine Dekade später bescheinigte der Minister dem Campus eine hervorragende Entwicklung. „Sie haben hier mit Weitsicht, Qualität und Kompetenz ein brillantes Stück Innovationsgeschichte geschrieben.“




[NRW-Wirtschafts-minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.]

Landrat Jochen Hagt erinnerte in seinem Grußwort an die Ursprünge der heutigen Hochschule mit der damaligen staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen, die 1963 am Sandberg eröffnete. Der Neubau der heutigen Hochschule in exponierter Lage sei schließlich die Initialzündung für das Steinmüllergelände gewesen und habe auch Impulse für den gesamten Oberbergischen Kreis gegeben. „Der Wirtschaftsstandort braucht gut ausgebildete Fachkräfte, insbesondere in den MINT-Disziplinen“, betonte Hagt, denn 43 Prozent aller Arbeitsplätze im Oberbergischen sind Industriearbeitsplätze. Die Verzahnung von Forschung, Lehre und Industrie sei positiv für alle Beteiligten.  

Dekan Prof. Dr. Christian Averkamp sieht in dieser Verzahnung das Alleinstellungsmerkmal seines Campus: „Beste Kontakte zur Industrie.“ Mit diesem Ziel sei man vor zehn Jahren an den Start gegangen und dafür werde auch heute Tag für Tag gearbeitet. „Es ist für uns wichtig zu wissen, welche Probleme und Fragestellungen die Industrie beschäftigen.“


[Vertreter von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sprachen im Rahmen einer Podiumsdiskussion über den Campus und die Hochschule.]


Im Vergleich mit den elf Fakultäten der TH Köln strebt der Dekan in allen Bereichen die ersten drei Plätze an. Insbesondere bei den Studierendenzahlen ist dies hervorragend gelungen. Ursprünglich für 2.500 Studierende ausgelegt, besuchen heute rund 5.500 Studierende den Campus Gummersbach. Sie alle ermutigte Averkamp, der Region auch nach dem Abschluss als Fachkräfte für die hiesige Industrie erhalten zu bleiben. „Im Oberbergischen finden sie viele Anschlussmöglichkeiten.“

Praktische Beispiele für die gute Zusammenarbeit zwischen Campus und Industrie gab es im Rahmen des Tags der offenen Tür zu sehen. Im Werkstofflabor etwa zeigte Dipl.-Ing. Ines Schulz die Arbeit mit metallischen Werkstoffen. „Die Unternehmen kommen auf uns zu, wenn es beispielsweise Probleme mit Materialen oder Produkten gibt“, erklärte Schulz.


[Oben: Das Innovationslabor; unten: Die Vorführung eines webbasierten Planetariums.]  

Marco Heßland vom Institut für Informatik führte ein zentrales Steuersystem für Wasserleitungen vor, welches zusammen mit einer großen Versicherung entwickelt wird. „Wasserrohrbrüche sind vor allem in Altbauten ein großes Problem. Mit unserem System können wir Schäden schnell erkennen und eingrenzen.“

Ein Hort der Kreativität ist das Innovationslabor. Hier können die Studierenden mit allerhand Equipment, darunter auch klassische Legosteine, neue Ideen kreieren. „Hier ist es ja wie im Kindergarten“, entfuhr es da einem jüngeren Besucher. Vielleicht sitzt er in zehn Jahren im Hörsaal, wenn der Campus sein 20. Jubiläum feiert.
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