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Sturmflut: Marienheider gerettet, Bruder ertrunken

Red; 29. Oct 2017, 17:08 Uhr
Bilder: Polizei Delmenhorst --- Der VW Bulli am Unglücksort.
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Sturmflut: Marienheider gerettet, Bruder ertrunken

Red; 29. Oct 2017, 17:08 Uhr
Marienheide/Delmenhorst – Ein 59-jähriger Mann aus Marienheide campierte gemeinsam mit seinem 63-jährigen Bruder am Strandbad Sehestedt, als eine Sturmflut die beiden Männer überraschte.
Ein 59-jähriger Mann aus Marienheide ist am Sonntagmorgen im niedersächsischen Jade aus der Nordsee gerettet worden. Sein 63-jähriger Bruder aus Halver (Märkischer Kreis) ertrank und konnte nur noch tot geborgen werden. Wie die Polizei Delmenhorst berichtet, hatten die beiden Männer mit einem VW Bulli auf dem Gelände des Strandbades Sehestedt campiert und waren dort in den frühen Morgenstunden von einer Sturmflut überrascht worden.


[Ein Warnschild vor Ort weist auf die mögliche Gefahr von Überflutungen hin.] 

Einer der beiden Männer hatte um 4:21 Uhr einen Notruf abgesetzt, der jedoch unterbrochen wurde. Eine Anfahrt zum Strandbad war beim Eintreffen der ersten Funkstreifenwagen aufgrund der einsetzenden Sturmflut nicht mehr möglich. Das gesamte Vordeichgelände war schon überflutet, berichtet die Polizei. Vom Deich aus konnte ein Licht im Bereich des Campingplatzes (direkt am Ufer des Jadebusens) erkannt werden. Es wurden daraufhin umfangreiche Such- und Rettungsmaßnahmen unter Alarmierung der Feuerwehr, der Wasserschutzpolizei und der DLRG eingeleitet. Zusätzlich wurde ein Hubschrauber angefordert. Um 07:05 Uhr konnte der 59-jährige Mann aus Marienheide durch eine Schlauchbootbesatzung der DLRG im Bereich des Strandbades aus dem Wasser gerettet werden. Der Mann hatte sich an einem dort befindlichen Mast festklammern können.

Er wurde nach einer ersten ärztlichen Behandlung mit starker Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht. Vorher konnte er noch kurz befragt werden. Er gab an, zusammen mit seinem 63-jährigen Bruder in dem Fahrzeug gewesen zu sein. Sie hätten gemeinsam das Fahrzeug verlassen, um sich in Richtung Deich in Sicherheit zu bringen. Das Wasser wäre aber mit enormer Wucht auch aus Richtung Deich gekommen und ein Erreichen des Deiches sei nicht mehr möglich gewesen. Während er sich festklammern konnte, verlor er seinen Bruder in der Dunkelheit aus den Augen. Die Suchmaßnahmen wurden daraufhin fortgesetzt. Sein Bruder wurde gegen 08:30 Uhr von der Hubschrauberbesatzung in der Nordsee treibend entdeckt und von einer Besatzung der DLRG geborgen. An Land konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

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