Archiv

VfL-Blamage gegen Zweitligist Saarlouis

pn; 20. Aug 2017, 20:10 Uhr
ARCHIV

VfL-Blamage gegen Zweitligist Saarlouis

pn; 20. Aug 2017, 20:10 Uhr
Gummersbach - Das Team von Dirk Beuchler muss wie im Vorjahr in der ersten Runde des DHB-Pokal die Segel streichen - 'Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.(AKTUALISIERT)
Von Peter Notbohm


Die Mission Neuaufbau hat beim VfL Gummersbach einen herben Dämpfer erhalten. Wie schon im letzten Jahr ist der DHB-Pokal für die Oberberger bereits nach der ersten Runde beendet. Die Niederlage gegen den Zweitligisten HG Saarlouis, der vergangene Saison nur knapp den Absturz in die dritte Liga vermeiden konnte, reiht sich in eine von vielen Verletzungen geprägte und damit äußerst durchwachsene Vorbereitung auf die kommende Woche startende Saison ein.


HG Saarlouis – VfL Gummersbach 28:27 (15:12).


Sportdirektor Christoph Schindler war seit gestern Abend nicht müde geworden, zu betonen, dass man den heutigen Gegner keinesfalls unterschätzen dürfe. „Das sind aus meiner Sicht die noch schwierigeren Spiele“, hatte er auch heute noch mehrere Einzelgespräche geführt und versucht, das VfL-Team mental auf die Aufgabe einzustellen. Auf dem Feld war davon allerdings nur phasenweise etwas zu spüren. Neben der erneut eklatant hohen Fehlwurfquote aus dem Rückraum vermisste Schindler vor allem die nötige Aggressivität im Deckungsverbund, der den guten Torhüter Carsten Lichtlein zu häufig im Stich ließ.



Wie schon am Vorabend gegen Coburg verschliefen die Kreisstäder den Start in die Partie. Die Saarländer legten zum 2:0 (5.) vor und waren wahrscheinlich selbst ein wenig überrascht, dass der VfL seiner Favoritenrolle kaum nachkam. Dank einiger Paraden Lichtleins mühten sich die Oberberger aber immerhin in die Partie. Alexander Becker netzte zur ersten Führung beim 5:6 (17.) ein. Doch selbst eine Überzahl und der damit verbundene 6:8-Vorsprung (18.) sollte nicht für sichere Nerven sorgen. Neuzugang Stanislav Zhukov musste ebenfalls auf die Sünderbank, was der Underdog umgehend nutzte, die Begegnung erneut zum 9:8 (22.) zu drehen. Alexander Becker kassierte sofort die nächste Zeitstrafe, was den VfL, der sich im ersten Durchgang bereits neun Fehlwürfe aus der zweiten Reihe leistete, zunehmend verunsicherte, so dass zur Pause bereits die Sensation ein wenig in der Luft lag.


[Die Rückraumschützen um Erwin Feuchtmann erlaubten sich zu viele Fahrkarten.]

Doch nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Beuchler-Equipe gewillt, den Vorsprung abermals umzubiegen. Moritz Preuss markierte zunächst den 17:17-Ausgleich (36.), ehe der nervenstarke Marvin Sommer die Partie zum 18:19 (40.) umbog. Bis zum 22:22 (45.) blieb das Spiel umkämpft, ehe zwei Paraden Lichtleins und ein Doppelschlag von Preuss und Pujol für ein vermeintlich sicheres 22:24 (48.) sorgte. Was nun folgte sollte Schindler nach der Partie allerdings als „Genickbruch“ bezeichnen. HG-Keeper Patrick Schulz wurde zum Fels in der Brandung, an dem die VfL-Würfe zerschellen sollten. Über 27:25 (57.) fehlten Gummersbach letztlich nicht nur die Nerven, sondern auch die Zeit, sich in die Verlängerung zu retten. Marko Matics Anschlusstreffer 13 Sekunden vor Ende kam zu spät.


Finanziell tut dem VfL Gummersbach das erneute frühe Aus zwar nicht weh, dafür handelt es sich aber um einen klaren sportlichen Rückschlag, wie auch Schindler unumwunden zugab: „Natürlich war das Achtelfinale unser Ziel. Wir werden dieses Spiel unter der Woche ansprechen und aufarbeiten und müssen für die Zukunft daraus lernen.“ Zwar könne nach sechs Wochen mit einem runderneuerten Kader noch nicht alles funktionieren, das dürfe aber keine dauerhafte Ausrede sein. „Gegen Wetzlar müssen wir von Anfang an konzentriert sein und unsere Leistung abrufen, weil es sonst auch dort sehr schwierig wird. Den Schalter im Spiel umzulegen, ist verdammt schwer“, hofft er zum Saisonauftakt auf eine Trotzreaktion.


Gummersbach: Marvin Sommer (7/1), Alexander Becker (5), Eivik Köpp, Marko Matic (je 3), Josef Pujol, Moritz Preuss, Tobias Schröter (je 2), Erwin Feuchtmann (2/1), Florian Baumgärtner (1).


Saarlouis: Lars Weissgerber (8/2), Jerome Müller (6), Martin Murawski, Julius Lindeskog Andersson (je 3), Marcel Engels, Michael Schulz, Falk Kolodziej, Yann Polydore (je 2).
  
  
WERBUNG