Archiv

Rhein Neckar Löwen holen das „4 Clubs Tournament“

pn; 13. Aug 2017, 22:25 Uhr
Bilder: Michael Gauger ---- Die Rhein Neckar Löwen freuten sich über den Siegerscheck über 11.000 Euro.
ARCHIV

Rhein Neckar Löwen holen das „4 Clubs Tournament“

pn; 13. Aug 2017, 22:25 Uhr
Gummersbach – Der deutsche Meister startet gegen Flensburg eine beeindruckende Aufholjagd und holt sich das erstmals ausgetragene Vorbereitungsturnier – ‚Gesundes Oberberg e.V.‘ und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm


Die Rhein Neckar sind der erstmalige Sieger des „4 Clubs Tournament“ des VfL Gummersbach. Der amtierende deutsche Meister gewann das Endspiel gegen den Vizemeister aus Flensburg nach einer starken Aufholjagd nicht unverdient. Zwei Wochen vor dem Ligastart legten beide Starensemble zwar längst nicht alle Karten auf den Tisch und nutzten die Partie vor allem zum Experimentieren, dennoch kamen die erneut nur spärlich erschienen oberbergischen Handballfans auf ihre Kosten und bekamen durchaus einige Schmankerl zu sehen.


Rhein Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 32:30 (13:19).


[Maik Machullas Team agierte bis zum 15:22 äußerst dominant.]

Lange Zeit sah es nicht so aus, als ob der amtierende Meister dieses Spiel für sich entscheiden könne. Zu stark agierte Altmeister Mattias Andersson zwischen den Pfosten der SG Flensburg-Handewitt. Mit zwei tollen Paraden legte der Schwede den Grundstein für die schnelle 5:1-Führung (8.) der Nordlichter, die Löwen-Coach Nicolaj Jacobsen zu einer frühen Auszeit zwangen. Beide Teams schonten einige Stammkräfte, ließen sich aber auch keineswegs lumpen. Auf Seiten der Mannheimer zeigte Neuzugang Momir Rnic, dass er es zwar nicht mit der Eleganz des abgewanderten Kim Ekdal du Riez aufnehmen kann, mit seiner eher rustikalen Spielweise aber durchaus dessen Trefferquote zukünftig erfüllen will. Bei Flensburg war das Spiel zunächst dagegen auf die Außen fixiert, die starke Gegenstöße vortrugen. Über 5:6 (12.) durch Harald Reinkind kamen die Rhein Neckar Löwen zwar wieder heran, fanden aber noch keine echte Bindung zum Spiel.



[Nicolai Jacobsen stellte seine Deckung nach der Pause auf eine 5:1-Formation um und startete damit die Aufholjagd seines Teams.]

Häufig war die Endstation Mattias Andersson, während die beiden Löwen-Keeper Appelgren und Palicka kaum einen Ball an die Hand bekamen. Nach dem 7:10 (18.) wuchs der Flensburger Vorsprung auf ein beachtliches 10:16 (25.) an. Und auch nach dem Seitenwechsel räumte Andersson, der am Ende 13 Paraden verbuchte, den ersten Löwenangriff im Alleingang vom Feld. Nichts deutete bis zum 18:22 (37.) auf eine echte Aufholjagd des Meisters hin, zumal auch Andy Schmid ungewohnt blass blieb. Erst einige spektakuläre Aktionen des früheren Gummersbachers Gudjon Valur Sigurdsson sowie die Einwechslung des bis dahin geschonten Patrick Groetzki ließen die Badener erwachen. Das norddeutsche Spiel erlahmte dagegen zusehends, was auch an den vielen Wechseln lag.


Über 23:24 (44.) fiel beim 26:26 (51.) der erste Ausgleich. Die Löwen blieben weiter am Drücker, übernahmen beim 29:27 (55.) auch die Führung und sollten dank einer starken Parade von Andreas Palicka in der Schlussphase diese auch nicht mehr abgeben. „Ich bin natürlich sehr froh, dass wir diese Partie nach dem hohen Rückstand noch drehen konnten. Dieses Ergebnis wird uns Selbstvertrauen für den Bundesligastart geben, dennoch sollte man nicht vergessen, dass die Partie heute nur ein Vorbereitungsspiel war“, ließ sich Jacobsen auf der vereinseigenen Homepage zitieren. Auch SG-Trainer Maik Machulla konnte der Niederlage auf der Homepage seines Vereins noch etwas Positives abgewinnen: „Insgesamt waren das genau die beiden Spiele, die wir wollten. Heute hatten wir 40 Minuten alles im Griff, dann habe ich leider auch Dinge gesehen, die ich nicht sehen möchte. Allerdings fehlten uns auch drei Innenverteidiger.“


Ob es im kommenden Jahr zu einer Neuauflage des „4 Clubs Tournament“ kommen wird, wollen die Veranstalter in den kommenden Wochen und Monaten prüfen. Matthias Pietza, Geschäftsführer des Veranstalters Tridem Deutschland, sprach von einem tollen Feedback der Mannschaften, gestand aber auch ein, dass man sich an der Sponsorenfront und von der Zuschauerseite mehr erhofft habe. „Wir haben insgesamt tolle Spiele gesehen, aber das der Start einer solchen Veranstaltung nicht einfach würde, war klar.“ VfL-Geschäftsführer Peter Schönberger schlug in eine ähnliche Kerbe: „Wir hatten an beiden Tagen sportliche Leckerbissen und es ist schade, dass wir derzeit mehr verletzte als gesunde Spieler zur Verfügung haben, aber wir werden uns zusammensetzen und das Turnier analysieren.“


Rhein Neckar Löwen: Momir Rnic (8), Gedéon Guadiola (7), Gudjon Valur Sigurdsson (5/2), Harald Reinkind (4), Patrick Groetzki, Andy Schmid (je 3), Bogdan Radivojevic, Frederic Taleski (je 1)


Flensburg: Rasmus Lauge (9/4), Anders Zachariassen (6), Hampus Wanne, Jim Gottfridsson (je 4), Magnus Rod (3), Holger Glandorf (2), Lasse Svan, Kentin Mahé (je 1).
  
WERBUNG