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Titelverteidigung ohne echte Gegenwehr

pn; 1. May 2017, 23:59 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Auch dieses Jahr konnte SSV-Trainer Mario Jatzke nach dem Pokalsieg der obligatorischen Bierdusche nicht entgehen.
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Titelverteidigung ohne echte Gegenwehr

pn; 1. May 2017, 23:59 Uhr
Oberberg - Der SSV Nümbrecht holt nach einem souveränen Auftritt verdient den Zunft-Kölsch-Cup, hat mit dem CVJM Oberwiehl aber auch einen dankbaren Gegner, der sich auf den Ligaabstiegskampf fokussiert.
Von Peter Notbohm

Endspiel Herren

CVJM Oberwiehl – SSV Nümbrecht 28:36 (11:19).


Das Südkreisderby zwischen dem CVJM Oberwiehl und dem SSV Nümbrecht hat dem oberbergischen Handballkreis schon manche elektrisierende Begegnung geboten. Das diesjährige Kreispokalendspiel wird allerdings wahrscheinlich nur als kleine Randnotiz in die handballerischen Geschichtsbücher eingehen. Emotionsloser dürfte dieses eigentlich sonst packende Duell selten verlaufen sein. „Es war klar, dass nach dem wichtigen Spiel gegen Bocklemünd und dem anstehenden letzten Spieltag, der Pokal mental bei uns keine Rolle spielen wird“, gab auch CVJM-Trainer Florian König nach der Partie unumwunden zu, dass der Fokus seines Teams völlig auf dem Abstiegskampf in der Oberliga gelegen habe. Auch SSV-Trainer Mario Jatzke ahnte ähnliches: „Wahrscheinlich hat sich Oberwiehl seine Kräfte für nächste Woche aufgespart.“


[Patrick Martel und seine Mitspieler waren im ersten Durchgang kaum zu stoppen.]

Die völlig verdiente Titelverteidigung des Kreispokals wollte er sich deshalb aber nicht kleinreden lassen. „Wir sind natürlich happy, dass wir gewonnen haben. Wir haben insgesamt relativ wenig zugelassen und bis zur Pause klug agiert und nur sehr wenige Fehler gemacht“, sah Jatzke einen kompromisslosen Auftritt seines Teams. Kevin Schieferdecker und Marcel Samel gaben mit einem Doppelschlag zum 1:4 (5.) früh die Richtung vor. In der den gesamten Tag bei allen Endspielen gut gefüllten GWN-Arena,, die von Reinhard Peisker auch stets gut moderiert wurden, konnte der CVJM das Ergebnis bis zum 8:11 (19.), trotz vieler Fehler, noch einigermaßen offen gestalten, wurde danach aber gnadenlos überrannt. Vier SSV-Tempogegenstöße später waren die Fronten beim 8:15 (23.) geklärt. Eine Minute vor der Pause begann Nümbrecht bereits zu zaubern und versuchte sich an einem ersten Kempatrick.



Nach dem Wiederanpfiff des zweiten Durchgangs durch die beiden souveränen Schiedsrichter Köpplin/Lückert plätscherte die Partie spannungsarm dahin. Während Nümbrecht nun ebenfalls einige Chancen liegen ließ, gelang dem Rivalen aus Oberwiehl ebenfalls keine Aufholjagd mehr, auch weil König viel wechselte und mehrere Stammspieler für das Abstiegsendspiel am Samstag schonte.Nach dem 15:26 (40.) verzückte das Team von Patrick Seebaum und Mario Jatzke seine Anhänger in der Schlussphase aber noch mit einigen Kabinettstückchen. Über 19:31 (50.) gehörte die Schlussphase ganz Christoph Bitzer. Der lange verletzte Abwehrchef, der nach der Saison auch aufhören wird, feierte fünf Minuten vor Ende sein Comeback und wurde fortan in jedem Angriff von seinen Mitspielern gesucht. Das letzte Tor der Partie sollte dem Kreisläufer auch gehören, während die SSV-Fans in eigener Halle den Titelgewinn lautstark mit „Auswärtssieg“-Rufen feierten.


[Daniel Funk und Philip Winkler nahmen die Pokale für den Sieg im Zunft Kölsch Cup für das SSV-Team entgegen, während ihre Mitspieler bereits ausgiebig feierten]

König konnte die Niederlage verschmerzen: „Bei uns ist alles auf Samstag ausgerichtet, auch wenn es natürlich schade ist, dass wir dieses Spiel nicht knapper gestalten konnten. Im Positionsangriff stand unsere Abwehr weitestgehend gut, aber wir waren vorne viel zu überhastet und haben viele Gegenstöße kassiert.“ Auch Jatzke erwartet am letzten Oberliga-Spieltag deutlich mehr Gegenwehr vom Ortsnachbarn, freute sich zunächst einmal aber über den gelungenen Abschied aller scheidenden Spieler: „Das wollten wir den Jungs heute auch schenken.“


Oberwiehl: Mirco Gröbner (7), Bastian Schneider (5/3), Jan Jäckel (4/1), Marc Weschenbach (3), Andre Rischikov, Simon Schanz, Jens Frey (je 2), Jared Wilkes, Matthias Ullenboom, Jonas Koebnick (je 1).


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (6), Daniel Funk (5), Mario Weissner, Christopher Suhr (je 4), Marcel Samel, Tom Bonfiglio, Lukas Hemmersbach, Patrick Martel (je 3), Harry Roth (3/3), Ilja Schattner, Christoph Bitzer (je 1).
  
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