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Bissige Reden, flotte Tänze und zwei Jubiläen

fj; 4. Feb 2016, 21:56 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Allerorts waren die Damen, wie hier in Lobscheid, in bester Feierlaune.
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Bissige Reden, flotte Tänze und zwei Jubiläen

fj; 4. Feb 2016, 21:56 Uhr
Bergneustadt/Engelskirchen/Gummersbach – Mit liebevoll dekorierten Sälen sowie einem gekonnten Programm-Mix wurde in Lobscheid, Wallefeld, Wahlscheid, Loope und Bergneusatdt für Stimmung gesorgt.
In Lobscheid steppte heute nicht nur der Bär, da tanzten auch die Freiheitsstatuen und schunkelten die Spielkarten. Und das schon, bevor der erste offizielle Programmpunkt der Dorf- und Chorgemeinschaft, die in diesem Jahr zur 41. Weiberfastnacht-Veranstaltung eingeladen hatte, überhaupt begann. Steve Meckel heizte den rund 100 Damen am Keyboard mit kölschen Karnevals-Hits ein, sodass sich Annelie Opel alias Fräulein Sichelschmidt mit ihrer Handpuppe Kevin erst einmal Gehör verschaffen musste. Dann aber hatte sie die Lacher auf ihrer Seite: Schüler Kevin hatte von Fräulein Lehrerin die Aufgabe bekommen, einen Aufsatz zu schreiben, in dem keine „zusammengesetzten Dingwörter“ vorkommen. Das Ergebnis: Ein ausführlicher Bericht vom „Tag des Namens meines Vaters“ an dem die Mutter so viel „Stich der Biene“, „Beutel des Windes“ und „Likör des Feiglings“ servierte, dass der Vater am nächsten Tag unter heftigen „Schmerzen des Kopfes“ litt.


[Annelie Opel alias Fräulein Sichelschmidt mit ihrer Handpuppe Kevin.]

Eva Brüning und Beate Gröger gaben in einem Sketch zum Besten, wie ein Versicherungsvertreter an den „Lieblingen“ einer Frau verzweifelt und Jupp und Maanes alias Elke Rauch und Heidi Schütz schlüpften auch in diesem Jahr in die Rolle von Männern, die die Feiernden an ihrem anstrengenden Leben mit Frauen und Familie teilhaben ließen. Aus der Lobscheider Weiberfastnacht gar nicht mehr wegzudenken sind die Lobscheider Nightgirls. Seit nunmehr 20 Jahren stehen sie in wechselnder Besetzung auf der Bühne - heute mit einem flotten Tanz, der zeigte, was man mit Yoga und Zumba alles machen kann.

Im Dorfgemeinschaftshaus Wallefeld waren den Feiernden Regen, Schnee und Kälte egal. Die Wallefelder Dorfgemeinschaft hatte das Dorfhaus in eine Sommerlounge getreu dem diesjährigen Motto „An der Copacabana in Wallefeld“ verwandelt. Aufblasbare Flamingos, selbstgebastelte Palmen, reichlich Plastik-Bananen und der Wallefelder Zuckerhut als Bühnenbild durften da natürlich nicht fehlen. Bei der selbst angefertigten Deko wurde das diesjährige Thema von Heike Falkenhain und Heike Baumunk mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.


[Die Bielsteiner Tanzmäuse an der „Copacabana in Wallefeld“.]

Gefeiert wurde hier sowohl mit „Eigengewächsen“ wie auch bekannten Größen des oberbergischen Karnevals. So wechselten sich eigene Sketche und Tanzeinlagen wie denen der Samba Furios mit Auftritten der Bielsteiner Tanzmäuse, der Torwache oder dem KKL-Männerballett ab. Erstmals begrüßte man in Wallefeld die Karnevalsgesellschaft Närrische Oberberger mit ihrem diesjährigen Prinzenpaar, das über die tolle Stimmung am Srand von Rio de Janeiro nur staunen konnte.



In den „kleinen Saal auf der Höh“ hatte der Sportverein Wahlscheid eingeladen. Hier feierten die jecken Damen nicht nur Weiberfastnacht, sondern auch das 50-jährige Bestehen des Sportvereins. Marlies Ganser hatte in der Bütt ein Heimspiel – und die Männer bekamen wie jedes Jahr ihr Fett weg. „Warum sich Männer nicht die Haare färben dürfen?“, so Ganser. „Weil sie dann nicht jünger aussehen, sondern wie peinliche alte, Säcke, die mit dem Älterwerden nicht klar kommen“, nahm die Rednerin kein Blatt vor den Mund und wurde dafür mit der ersten Rakete eines vergnüglichen Abends belohnt.


[Strahelnde Gesichter in Wahlscheid....]

Die Torwache Ründeroth sparte beim Einmarsch nicht mit Bützchen und unterhielt die Damen mit ihren Tänzen. „Hier sind 35 Zentner geballte Lebensfreude für Euch – und wenn nicht alles glatt läuft, seht es den Herren nach. Für manchen ist es das erste Mal in einer Damensauna“, brachte die Torwache zum Ausdruck, dass die Stimmung in Wahlscheid längst kochte. Nach einem Besuch des Ründerother Prinzenpaares und vielen eigenen Nummern wurde hier noch bis in die späten Abendstunden getanzt und gefeiert.


[... und in Loope.]

In Loope kümmerten sich die Zunft Boys, die Karnevalsabteilung des örtlichen Schützenvereins, bestens um die feiernden Damen. In der ausverkauften Schützenhalle führte Sitzungspräsident Dieter Moll, der als Cindy aus Marzahn kaum als Mann unter den feiernden Frauen auffiel, charmant durch das Programm, das einiges zu bieten hatte. The Höösch sorgte mit handgemachter Musik und kölschen Tönen für Musik zum Schunkeln, Tanzen und Mitsingen und mit den Prinzenpaaren aus Engelskirchen und Ründeroth konnte man gleich mehrmals Totallitäten begrüßen.

Für Begeisterung bei den Damen sorgte aber auch das KKL Ballett sowie das Männerballett „Die Giottos“. In einem so aufgeheizten Saal hatten die Looper Brings-Coverband sowie das Musikduo „De Veedelsjunge“ dann leichtes Spiel. Mit Musik von DJ Andreas Patberg wurde auch hier noch lange nach dem Ende des offiziellen Programms weitergefeiert.

Im Krawinkelsaal in Bergneustadt sorgten die Katholischen Frauen (kfd) St. Stephanus wieder für gute Laune. Dabei feierten die „Lustigen Stephinchen“ bei ihrer diesjährigen Mädchensitzung ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 20 Jahren ist Antje Schnellenbach nun die Präsidentin der beliebten Damensitzung und bekam dafür von Barbara Schley Blumen als ein herzliches Dankeschön überreicht.


[Das Marsupilami wurde in Bergneustadt gesichtet.]

Auch in Bergneustadt setzte man beim Programm auf eine Mischung von bekannten Karnevalsgrößen und Eigenkreationen. So gab sich Willibert Paules als „Bergischer Jung“ wieder die Ehre und das Prinzenpaar der KG Rot-Weiß Denklingen stellte seine Sangeskünste unter Beweis. In „die Bütt“ ging aber genauso Robert Kämke, „der Kirchenpraktikant“, der auch gleich wusste, wie man Fledermäuse dauerhaft aus einer Kirche vertreibt: Man konfirmiert sie. Bei so viel guter Laune ließ es sich auch der Elferrat nicht nehmen, seinen Anteil zum Programm beizutragen. Als „geballte Stephinchen-Erotik“ kündigte Schnellenbach ihre Kolleginnen an, die bei ihrer Playback-Show „Mega Mix“ eine Zeitreise durch die Musikgeschichte unternahmen. Nachdem dann auch hier ein Männerballett für Stimmung sorgte, durften auch die Herren der Schöpfung eintreten und bis in den Morgen mit ihren Damen feiern.
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