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An jeder Stelle das richtige Angebot

fj; 14. Jan 2016, 16:14 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Susanne Hahmann, Wohnungshilfen Oberberg, Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger, Andreas Zimmermann, LVR, sowie Gabriele Schmidt und Lina Gisewski vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales.
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An jeder Stelle das richtige Angebot

fj; 14. Jan 2016, 16:14 Uhr
Oberberg – Die Diakonie Michaelshoven bietet ihre Wohnungslosenhilfe flächendeckend im gesamten Kreis an – Gefördert wurde die Umstrukturierung und Dezentralisierung durch das Land Nordrhein-Westfalen.
Im Vergleich zu anderen ländlichen Kreisen waren die Wohnungsnotfallhilfen der Diakonie Michaelshoven bereits vor der Förderung durch das Land gut aufgestellt. Seit das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales 2012 das mit 75.000 € geförderte Pilotprojekt „Obdachlosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ in den Oberbergischen Kreis brachte, konnte die Diakonie ihre Angebote nochmals verbessern. Die Projektlaufzeit von drei Jahren endete am 31. Dezember 2015. Heute zog Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin Wohnungshilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven, Bilanz.

Die Fördergelder wurden vor allem dazu verwendet, ein Rahmenkonzept zu erstellen, das nach der Bewilligung durch den Landschaftsverband Rheinland nach und nach umgesetzt werden konnte. Ziel des Projekts ist dabei vor allem die konsequente Ausrichtung des Hilfesystems am Bedarf der Hilfesuchenden. Dazu wurden die Angebote in Regionalteams organisiert. „Für viele Mitarbeiter bedeutete dies einen neuen Arbeitsstandort und neue Teammitglieder. Diese Umstellung hat aber wunderbar funktioniert“, lobte Hahmann. Jedes Team integriert verschiedene Fachbereiche wie Fachberatungsstelle, ambulantes betreutes Wohnen oder stationäre Wohnangebote.



Dieses Angebot ist sowohl im Kreisnorden, der Mitte und im Kreissüden erreichbar. So gibt es eine Fachberatungsstelle Wohnungsnot nicht nur in Gummersbach, sondern auch in Radevormwald, Wipperfürth und Waldbröl. In Lindlar, Hückeswagen, Bergneustadt und Wiehl werden Sprechstunden angeboten. Stationäres Wohnen ist nicht mehr nur im Haus Segenborn in Waldbröl möglich, sondern auch in Gummersbach und Wipperfürth. „Um eine solch flexible Angebotsstruktur zu erschaffen, wurden neun Wohngruppen angemietet, Bürostandorte eingerichtet und neue Mitarbeiter eingestellt“, zählte Hahmann auf. Daneben wurden Kooperationen mit den Jobcentern, den Jugendämtern oder sozialen Diensten verstärkt. Egal, wo sich ein Hilfesuchender meldet, kann er so an die richtige Stelle vermittelt werden.

Rund 1.000 Menschen werden pro Jahr von den Wohnungshilfen betreut. Wenn der Ausbau der Wohnungshilfen vollständig abgeschlossen ist, werden sich rund 60 Mitarbeiter um ihre Belange kümmern. Vor große Herausforderungen stellt sie dabei der fehlende Wohnraum. „Und diese Situation hat sich durch den Flüchtlingsstrom nochmal verschärft“, so Hahmann. Doch das gilt nicht nur für den Oberbergischen Kreis: „Der Zuzug von Flüchtlingen macht ein Problem, dass es vorher schon gab, nur deutlich: Neuer Wohnraum muss her“, so Gabriele Schmidt vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Der wichtigste Schritt ist der Diakonie Michaelshoven aber bereits gelungen: Nach Ende der Förderung wird das Projekt nahtlos in die Regelfinanzierung übergehen und eins zu eins fortgesetzt. „Damit“, so Schmidt, „ist der Oberbergische Kreis ein gutes Vorbild für andere Regionen.“

Weitere Informationen zu den Angeboten der Wohnungshilfen Oberberg gibt es unter www.diakonie-michaelshoven.de.
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