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Einbrechern einen Riegel vorschieben

fj; 22. Nov 2013, 12:57 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Uwe Kemper und Walter Steinbrech von der oberbergischen Polizei beraten über Einbruchschutz.
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Einbrechern einen Riegel vorschieben

fj; 22. Nov 2013, 12:57 Uhr
Oberberg – In der dunklen Jahreszeit haben Einbrüche Hochkonjunktur – Im Rahmen der Präventionskampagne „Riegel vor“ zeigt die Polizei, wie man sich schützen kann.
Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, beginnt für Diebe die lukrativste Zeit des Jahres. Nicht im Sommer, wenn viele Menschen in den Urlaub fahren, sondern in den dunklen Wintermonaten haben Einbrüche Hochkonjunktur, erklärte Jürgen Dzuballe, Sprecher der oberbergischen Polizeibehörde. Deshalb beteiligt sich auch die oberbergische Polizei an der landesweiten Präventionskampagne „Riegel vor“, die noch bis kommenden Montag läuft. In dieser Zeit sind die Beamten auf Märkten und in Rathäusern unterwegs, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.

„Wir wollen die Bürger darauf aufmerksam machen, dass sie selber etwas gegen Einbrüche unternehmen können“, so Dzuballe. So klärt Kriminalhauptkommissar Walter Steinbrech über die Schwachstellen eines Hauses auf und gibt Sicherungsempfehlungen. „Seit Jahrzehnten hat sich die Strategie von Einbrechern nicht verändert. Sie hebeln Fenster und Türen auf“, so der Kommissar. Er empfiehlt einbruchssichere Fenster und Türen der Widerstandsstufe zwei. Laut Kriminalstatistik häufen sich die Einbrüche in den Wintermonaten insbesondere zwischen 16 und 21 Uhr. Dann ist es bereits dunkel, die Menschen sind aber häufig noch unterwegs. Das Haus oder die Wohnung stehen nicht nur leer, die Diebe können sich auch im Schutz der Dunkelheit nähern. „Darum ist es wichtig, für Licht rund ums Haus zu sorgen, beispielsweise durch Bewegungsmelder. Dabei sollte es nicht darum gehen, den Garten dekorativ in Szene zu setzen, sondern Türen und Fenster auszuleuchten“, so Steinbrech.

„Anwesenheit simulieren“ lautet ein weiterer Tipp des Experten. „Dass Einbrecher Häuser lange ausspähen, um sicher zu gehen, dass niemand da ist, ist ein Irrglaube“, erklärte Steinbrech. „Wenn es im Haus dunkel ist und niemand auf die Klingel reagiert, machen sich die Diebe ans Werk.“ Darum empfiehlt er, einfach mal die Schuhe vor der Tür stehen zu lassen und den Fernseher oder das Licht anzulassen. Vor einer Reise sollte man dafür sorgen, dass der Briefkasten gelehrt und der Weg von der Straße zum Eingang vom Schnee befreit wird. Diese Tipps sollte man auch beherzigen, wenn man selbst das Gefühl hat: „Bei mir gibt es nichts zu holen.“ Denn das sehen die Einbrecher meist anders: „Die Diebe halten sich nicht lange in der Wohnung auf. Wenn sie aber in wenigen Minuten Bargeld oder Schmuck im Wert von nur wenigen Hundert Euro finden, ist das doch schon ein toller Stundenlohn“, so Steinbrech.

„Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität hat im Oberbergischen höchste Priorität. Dazu sind die Beamten jedoch auf Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, erklärte Hagen Jobi, zu dessen Aufgaben als Landrat auch die Leitung der Kreispolizeibehörde zählt. Dazu gehört auch, die Augen für verdächtige Begebenheiten offen zu halten. Fährt ein unbekanntes Auto auffallend oft die Straße hoch und runter oder schleicht eine fremde Person um das Haus des Nachbarn, sollte man sofort den kostenlosen Notruf 110 wählen. „Leider scheuen sich viele Menschen davor, zum Telefon zu greifen. Dabei kann auch der kleinste Hinweis – und sei es nur das Fragment eines Kennzeichens – zum entscheidenden Puzzlestück werden“, erklärte Dzuballe. „Es ist wichtig, dass uns jede noch so kleinste Beobachtung mitgeteilt wird. Und sollte der Einbrecher noch vor Ort sein, lassen wir sowieso alles stehen und liegen und machen uns sofort auf den Weg.“

Noch bis 15 Uhr beantworten heute Experten der Kriminalpolizei aus dem Bereich „Technische Prävention“ Fragen zum Thema Einbruchsschutz unter Tel.: 0226/8199 882 oder 02261/8199 885. Unter den gleichen Telefonnummern kann man die Beamten auch am kommenden Montag von 10 bis 15 Uhr erreichen. Mit einem Informationsstand ist die Polizei am kommenden Montag von 9 bis 11 Uhr im Rathaus Wipperfürth vertreten. Weiterhin bietet die Polizei die Möglichkeit einer kostenlosen Sicherheitsberatung. Unter den oben genannten Rufnummern kann ein Termin mit der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle vereinbart werden. Weitere Informationen zum Thema Einbruchschutz gibt es unter www.polizei-beratung.de und www.riegelvor.nrw.de.






  
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