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40 Tonnen schwerer "Tausendfüßler" wirbt für Lindlar

ch; 27. Jul 2008, 00:00 Uhr
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40 Tonnen schwerer "Tausendfüßler" wirbt für Lindlar

ch; 27. Jul 2008, 00:00 Uhr
(ch/12.7.2008-17:50) Lindlar - Knapp 18 Meter lang ist die neuste Werbefläche von Lindlar. Ihr Vorteil: Sie ist mobil. Ein Lkw einer ortsansässigen Spedition fährt fortan mit "Lindlar-Werbung“.
[Bilder: Christian Herse --- Brigitte Heck (v.l.), Willi Kellershohn und Hermann-Josef Tebroke stellten heute das neue Gespann vor, dass demnächst durch Deutschland rollen wird.]

Der Hingucker des Tages stand heute auf dem Lindlarer Marktplatz. Ein 18 Meter langes Lkw-Gespann hatte hier geparkt und wurde von den Passanten lange beäugt. Grund dafür war die auffällige, groß gedruckte Werbung „Lindlar…natürlich Urlaub im Bergischen Land“ auf dem Auflieger. Vor knapp einem halben Jahr kam Willi Kellershohn, Geschäftsführer einer ortsansässigen Spedition, auf Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke zu.

„Damals hatte er mir gesagt, dass er sich einen neuen Lkw anschaffen müsste und fragen wollte, ob die Kommune nicht auf dem Auflieger werben möchte.“ Die erste Idee war, wenngleich wesentlich kostengünstiger, sich einen großen Pinsel zu nehmen und die sieben Orts- Buchstaben von Hand auf die Plane zu schreiben. „Wir haben uns dann doch für die qualitativ hochwertigere Lösung entschieden“, gab Tebroke zu.

„Die Idee stammt nicht von mir. Auf meinen Reisen durch Österreich fallen mir immer wieder Lastwagen auf, die Werbung für Urlaubsregionen machen. Und da sich auch Lindlar als Touristenort sieht, lag es natürlich nahe, bei der Verwaltung anzufragen“, so Kellershohn. Damit ist die Kommune eine der ersten, die künftig auf Deutschlands Autobahnen und Landstraßen Werbung für sich selbst machen wird.

Brigitte Heck von der Lindlar Touristik zeigte sich begeistert: „Ich bin hin und weg. Es war wahnsinnig schwer, sich für die vier Bildmotive zu entscheiden, die letztendlich gedruckt wurden.“ Die Wahl fiel auf die Burgruine Eibach, eine Scheune bei Frielinghausen, ein Landhaus, sowie Hecks Lieblingstier, eine Zeige, beide zu sehen im Bergischen Freilichtmuseum. Da bereits in den ersten Wochen die Fahrer von Interessierten angesprochen wurden, stattete Heck sie außerdem mit jeder Menge Infobroschüren aus. Sie selbst nennt das Gespann liebevoll „Tausendfüßler“, obwohl es nur fünf Achsen besitzt.

Neben der auffälligen Werbung zählen bei dem Lkw allerdings auch die „inneren Werte“. „Wir haben in die Zugmaschine sämtliche Sicherheitstechnik einbauen, die es zurzeit auf dem Markt gibt. Mit dem Fahrzeug ist es eigentlich unmöglich, einen Unfall zu bauen“, erklärte Kellershohn, dessen Unternehmen bereits seit über 100 Jahren in der Gemeinde angesiedelt ist und sich entsprechend verwurzelt sieht. In der kommenden Woche wird der neue Wagen im Düsseldorfer Verkehrsministerium vorgestellt. „Da werde ich natürlich Minister Wittke darauf aufmerksam machen, um was für eine besondere Kommune es sich da im Bergischen Land handelt“, versprach der Spediteur.



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