[Bild: Nils Hühn --- Während des heutigen Pressegesprächs konnten die Initiatoren durchweg positive Ergebnisse präsentieren. Von links: Holger Banse, Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Musiker Uli Türk, Organisationssekretärin Britta Wortmann sowie die Hauptverantwortlichen Bernd Kronenberg und Wilfried Hahn.]

In ganz Europa wurden Hunderttausende Kinder von den Nazis in Konzentrationslager gebracht und getötet. Über diese Deportationen der Kinder aus Deutschland und Europa berichtet der Zug der Erinnerungen. Auch werden Schicksale aus Oberberg in dem Zug gezeigt, womit die Emotionalität und die Wirkung verstärkt werden, da auch in der hiesigen Region Kinder dem Antisemitismus in der Nazizeit zum Opfer fielen.

Mitinitiator des Gesamtprojekt „Zug der Erinnerung“ Hans-Rüdiger Minow sagte dazu: „Die Ausstellung konkretisiert Schicksale und führt dadurch zu emotionalen Reaktionen.“ Besonders Jugendliche sollen so mehr über die Verbrechen in der jüngeren deutschen Geschichte erfahren. „Es ist auch außergewöhnlich, dass solch eine Ausstellung direkt vor die Haustür kommt und man nicht weit fahren muss, um so etwas zu sehen“, ist auch Britta Wortmann von dem Projekt begeistert.

Nächste Woche Freitag rollt der Zug morgens in Wiehl ein. Zuvor war er schon in zahlreichen anderen Städten Deutschlands und bewegte dort tausende Menschen. „Um 10 Uhr werden Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und Landrat Hagen Jobi die Veranstaltung eröffnen“, war Holger Banse froh, dass die beiden Politiker Zeit für diesen Termin gefunden haben. Anschließend kann der Besucher den Zug mit den zahlreichen Bildern und Geschichten besichtigen.

Freitagabend findet zudem um 19 Uhr im Sparkassenforum Wiehl eine Abendveranstaltung statt, bei der Musiker Uli Türk sowohl ausgewählte Stücke von Heinrich Heine und Kurt Tucholsky vorliest sowie Musik von John Lennon („Imagine“) und Paul McCartney („Black Bird“) spielen wird. Außerdem wird Margot Kleinberger über ihr ihre Deportation als Kind in das KZ Theresienstadt berichten. Am Samstag ist der Zug dann wieder ab 8:30 Uhr zu besichtigen. Am Mittag wird das WKTheater in einem der aufgestellten Zelte eine szenische Aufführung zeigen.

Die Veranstalter wiesen auch noch einmal darauf hin, dass immer noch Bilder und Geschichten von oberbergischen Schicksalen gesucht werden. Schulklassen und Einzelpersonen können sich dazu bei Wilfried Hahn unter Tel.: 02296/ 369 melden. Wer mit Spenden den Zug unterstützen möchte, kann dies unter Konto CJZ Oberberg, Konto-Nr. 366 310, Sparkasse Wiehl, Bankleitzahl 384 524 90, Kennwort: Zug der Erinnerung, tun. Weitere Informationen gibt es unter www.zug-der-erinnerung.de.