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HB-Europapokal: Leverkusen zeigt Oberberg erneut schönen EHF-Handball

pn; 13. Mar 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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HB-Europapokal: Leverkusen zeigt Oberberg erneut schönen EHF-Handball

pn; 13. Mar 2007, 00:00 Uhr
(pn/25.2.2007-0:10 AKTUALISIERT 16:40) Bergneustadt - Gegen den griechischen Abonnementmeister Anagennisi Arta verschafften sich die Bayer-Damen eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinalrückspiel. Erneut zahlreiche Zuschauer in der Bergneustädter Burstenhalle.
[Bilder: Michael Kleinjung ---- Während bei Bayer Leverkusen fast alle Spielerinnen zum Einsatz kamen, ließen die Griechen einige Spieler ganz draußen.]

G.A.S. Anagennisi Artas - TSV Bayer 04 Leverkusen 27:33 (11:17).

Das Positive vorweg: Die knapp 500 Zuschauer in der Bergneustädter Burstenhalle erlebten erneut einen tolles EHF-Pokalspiel. Das allerdings leider nur in der ersten Hälfte, als die Mannschaft von Trainerin Renate Wolf den Gegner insbesondere in der Anfangsphase regelrecht demontierte. Ein starkes Nachlassen sowie zahlreiche Experimente von Wolf in der zweiten Hälfte verhinderten jedoch einen Kantersieg. Anders als noch bei der oberbergischen Premiere letzte Saison gegen KH Vicianet Mitrovice, war das griechische Team aber auch keine Mannschaft, die man so ganz einfach an die Wand spielen konnte. So hatte auch Wolf vor der Partie einen gewissen Respekt: "Wir hatten ein Video ihres Champions League Spiels gegen Leipzig gesehen. Daher wusste ich schon über die Stärken und Schwächen Bescheid." Was ihr jedoch Sorgen bereitet hatte, waren die ausländische Akteure beim Gegner, die auch das Spiel der Griechinnen klar diktierten.

[Handballerin des Jahres Nadine Krause zeigte immer wieder schöne Aktionen.]

Zu Beginn der Begegnung zeigte sich der hohe Favorit vom Rhein hellwach. Besonders in der Abwehr wurden kaum Situationen zugelassen. So lag das Bayer-Team zwar bis zum 2:1 (3.) hinten, legte dann aber gleich mehrere Gänge zu. Angetrieben von den beiden starken Nationalspielerinnen Krause und Ahlgrimm zeigten die 'Gäste' einige sehenswerte Spielzüge, die selbst die Abwehrspielerinnen verzauberten. Spätestens beim 3:9 (15.) hatte der bulgarische Gästecoach Minko Zapryanov genug gesehen und nahm eine Auszeit. Dies brachte den Bayer-Express etwas ins Trudeln.

Keine fünf Minuten später war der Vorsprung auf 7:10 (20.) geschmolzen. Zwar legten die Leverkusenerinnen erneut auf fünf Treffer vor, doch an ein Absetzen war zunächst nicht mehr zu denken. So wäre der griechische Außenseiter beinahe mit einem 11:15 in die Kabine gegangen, doch zwei dumme Fehler ermöglichten dem TSV noch zwei leichte Gegenstoßtore durch Nadine Krause und Sabrina Neukamp.

Nach dem Wiederanpfiff der beiden kroatischen Schiedsrichter, die auf beiden Seiten teilweise den Unmut der Trainer auf sich zogen, experimentierte Renate Wolf dann kräftig. Sie ließ fast nur noch Kreis- oder Außenspielerinnen auf dem Feld, während die eigentlichen Rückraumachsen geschont wurden. So gelang es den 'Gastgebern' den Rückstand zunächst konstant zu halten. Dies lag aber auch daran, dass ihre Torhüterin Elena Kalashinikova einen guten Tag erwischt hatte - ebenso wie Leverkusens Nationaltorhüterin Clara Woltering, die gleich mehrere Bälle glänzend wegfischte.

[ Die Litauerin Ausra Stankoyte war noch die gefährlichste Spielerin bei den Griechen.]

Beim 18:26 (45.) hatte sich der Vorsprung bei achten Toren eingependelt. Dies hatte auch bis fünf Minuten vor Schluss Bestand, ehe sich das Bayerteam zwei Zeitstrafen gegen Diane Roelofsen und Anne Krüger einfing, die das Spiel auf den Kopf zu stellen drohten. Ein 30:23 (56.) schmolz auf 30:26 zusammen.

Doch zwei Tore von Roelofsen sowie eins von Anne Müller rückten die Verhältnisse bis zum Schlusspfiff wieder zurecht. Artas' Trainer erkannte nach der Partie auch neidlos an, dass Leverkusen die klar bessere Mannschaft gewesen sei: "Wir haben hier in Deutschland nicht gut agiert." Er mutmaßte sogar, dass es in Griechenland vielleicht knapper ausgegangen wäre. Wolf hoffte dagegen, dass die Spielerinnen, die heute einen rabenschwarzen Tag erwischten sich im heutigen Rückspiel (16 Uhr in der Ulrich Haberland Halle) besser verkaufen würden. Besondere Freude rief bei ihr jedoch der Rahmen des Hinspiels hervor: "Ich fühle mich hier im Oberbergischen sehr wohl. Da ist eine Handballfreundschaft entstanden." So wurde das EHF-Achtelfinale vom Feuerwehrmusikzug Bergneustadt begeleitet, der die Europahymne spielte, während die Powerteens des CVJM Oberwiehl eine schöne Tanzchoreographie zeigten. Auch Organisator Udo Kolpe zeigte sich äußerst zufrieden: "Das war eine rundum gelungene Sache." Er dankte neben allen Unterstützern insbesondere dem TuS Reichshof, der 80 Karten innerhalb seines Vereins an den Mann gebracht hatte.

Tore Anagennisi Artas: Simona Zapryanova (9/4), Ausra Sankoyte (7), Marina Vracheva (4), Alexandra Skoutela (3), Desislava Lebedeva (2), Vasiliki Skara (2/1).

Tore Bayer Leverkusen: Heike Ahlgrimm (7), Nadine Krause (6/1), Diane Roelofsen (4), Sabrina Neukamp (3), Lyn Byl (3), Anne Müller (3), Yvonne Fillgert (3), Anna Loerper (2), Anne Krüger (1), Denisa Glankovicová (1).










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