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Bezirksliga: Tokac, Breidenbach und Erdmann ließen Interimscoach Krenzke jubeln

bl; 11. Nov 2004, 06:22 Uhr
Oberberg Aktuell
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Bezirksliga: Tokac, Breidenbach und Erdmann ließen Interimscoach Krenzke jubeln

bl; 11. Nov 2004, 06:22 Uhr
(bl/24.10.2004-20:30) Oberberg - Der RS 19 Waldbröl gewann das Derby gegen den TuS Lindlar mit 3:1 - Trainer Wilfried Berkele kündigt Konsequenzen an - Bröltal unterlag in Dattenfeld mit 0:3 und verlor Grbesa mit Rot - 5:3-Sieg für Hackenberg - erste Pleite für Worringen.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Der Waldbröler Roman Schulzki, hier gegen Tobias Hofmann, machte ein gutes Spiel.]

Es wird wieder spannend an der Spitze der Bezirksliga. Spitzenreiter SG BP Köln-Worringen verlor völlig überraschend sein erstes Saisonspiel zu Hause gegen Uckerath und rangierte nur noch zwei Punkte vor dem TuS Oberpleis. Auf den dritten Platz konnte dich Baris Spor Hackenberg durch den 5:3-Erfolg in Spich verbessern, während der TuS Lindlar auch in Waldbröl mehr als enttäuschte. Trainer Wilfried Berkele kündigte nach der erneut desolaten Defensivleistung und der 1:3-Pleite bereits personelle Konsequenzen an. Die Rasensportler verbesserten sich unter Interimscoach Dirk Krenzke bereits auf den elften Tabellenplatz und schlossen mit nunmehr zehn Punkten zum Lokalrivalen SV Hermesdorf auf. Weiter Boden verlor der TuS Homburg-Bröltal, der in Dattenfeld mit 0:3 unterlag.

[Für viel Bertrieb im Angriff sorgte einmal mehr der junge Waldbröler Serkan Mutlu.]

RS 19 Waldbröl – TuS Lindlar 3:1 (1:0).

So wird es wohl nie etwas mit dem Aufstieg der Lindlarer. Nach der Auswärtspleite in Eitorf, enttäuschten die Schützlinge von Wilfried Berkele auch an der Maibuche auf der ganzen Linie, und verloren das Spiel einmal mehr in der Abwehr. „Wir hauen uns die Dinger doch regelmäßig selber rein“, echauffierte sich der TuS-Übungsleiter. Das soll aber nicht die couragierte Leistung der Platzherren schmälern, die von Interimscoach Dirk Krenzke glänzend eingestellt wurden und nach der schwachen Leistung beim 0:3 in Hackenberg nicht wiederzuerkennen waren. Die Waldbröler fighteten, grätschten von der ersten Minute an und kauften den spielerisch überlegenen Gästen so den Schneid ab. Lindlar war zwar optisch überlegen, mehr aber auch nicht.

[Interimscoach Dirk Krenzke hatte den RS 19 perfekt auf den heutigen Gegner eingestellt.]

Ein Missverständnis zwischen Keeper Marko Katzorke und Libero Thorsten Linke brachten das Team auf die Verliererstraße . Berkele: „Das sind Fehler wie in der E-Jugend. Unglaublich.“ Nach der Pause änderten sich die Vorzeichen kaum. Lindlar war überwiegend im Ballbesitz, Waldbröl hielt gut dagegen uns lauerte auf seine Chance. Nach dem Ausgleich durch den ehemaligen Waldbröler Fabian Höffgen, waren die Gäste dann erneut nicht auf der Höhe, prompt stand es 2:1. In der Schlussphase setzten sie dann alles auf eine Karte, nahmen Libero Thorsten Linke raus, spielten hinten Mann gegen Mann, und der „nur“ eingewechselte Tortorjäger Marco Erdmann drosch den Ball mit Wut im Bauch zur Entscheidung in die Maschen.

[El Hatchji Muntari (rechts) machte dem Lindlarer Jimmy McKoy das Leben schwer.]

Torfolge
1:0 Ilhan Tokac (44.), 1:1 Fabian Höffgen (55. Volleyschuss), 2:1 Ben Breidenbach (76. Said Mustafa), 3:1 Marco Erdmann (90. Konter).

RS 19 Waldbröl
Ioannis Stavropoulos; Jan Oravec, Ali Sewim, Kai Klemmer, Ben Breidenbach, Janus Oschlisniok, Roman Schulzki, Igor Bola, Said Mustafa (80. Bastian Hübel), Ilhan Tokac (60. Marco Erdmann), Serkan Mutlu (60. Al Hatchji Muntari).

TuS Lindlar
Marko Katzorke; Heiko Dietz, Daniel Eimermacher, Jimmy McKoy, Thorsten Linke (80. Carsten Clever), Erkan Yorganci, Tim Kemmerling, Dominik Kaesberg (17. Fabian Höffgen), Philipp Menzler, Christian Beckmann, Uwe Ommer (67. Tobias Hofmann).

[Konsternierte war der Lindlarer Trainer Wilfried Berkele nach der zweiten Auswärtspleite.]

Trainerstimmen nach dem Derby

Dirk Krenzke (RS 19 Waldbröl): “Kompliment an die Mannschaft für diese tolle Energieleistung. Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, sehr gut umgesetzt. Wir wollten die technische starken Lindlarer das Spiel machen lassen, aber auch immer selbst für Entlastung sorgen. Das ist uns gelungen. Die Mannschaft hat gerackert und gekämpft und auch verdient gewonnen.“

Wilfried Berkele (TuS Lindlar): “Ich bin natürlich maßlos enttäuscht. Wir haben uns erneut durch dilettantische Abwehrschnitzer selbst geschlagen. Mit so vielen Gegentoren können wir unserem Anspruch einfach nicht gerecht werden. Waldbröl hat toll gekämpft und auch nicht unverdient gewonnen. Bei uns wird jetzt nicht mehr diskutiert, sondern es werden personelle Konsequenzen gezogen.“

[Lindlar am Boden, Waldbröl obenauf. Ein Bild mit Symbolcharakter.]

1. FC Spich – Baris Spor Hackenberg 3:5 (2:2).

Durch eine starke und engagierte Leistung nach der Pause verdienten sich die Gäste aus dem Oberbergischen diesen Erfolg. Spich hatte nichts mehr entgegenzusetzen gegen die spielerisch und läuferisch deutlich überlegenen Baris Spor-Kicker. Nur noch zwei Konterchancen standen zu Buche. Als dann auch noch FC-Trainer Andre Krönig in Unterzahl zwischen die Pfosten musste, hätten die Boxberg-Schützlinge auch noch mehr Tore schießen können und müssen. Im ersten Spielabschnitt war Hackenberge bereits besser, geriet unglücklich in Rückstand, kam aber durch den tollen Freistoß von Erkan Koc zum mehr als verdienten Ausgleich.

Torfolge
0:1 Marcel Walker (5.), 1:1 (11. Elfmeter), 2:1 (29.), 2:2 Erkan Koc (43. Freistoß), 2:3 Kilian Gärtner (48.), 2:4 Mohammed Kara (80.), 3:4 (84. Freistoß), 3:5 Daniel Sakowski (86.).

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte gegen den Spicher Torhüter (80.).

Baris Spor Hackenberg
Andreas Roemmer; Eduard Welk, Isa Bülbül, Adem Ilkay, Seyfi Yilmaz (65. Ugur Karakavuz), Erkan Koc, Rolf Zikeli, Rudi Giebler, Marcel Walker, Eduard Landel (46. Daniel Sakowski), Kilian Gärtner (75. Mohammed Kara).

[Mehrere hundert Zuschauer verfolgten das Derby an der Maibuche und kamen auf ihre Kosten.]

FC Germania Dattenfeld II – TuS Homburg-Bröltal 3:0 (0:0).

„Nach dem 1:0 haben wir unsere spielerische Linie komplett verloren und kaum noch Gegenwehr geleistet“, ärgerte sich der Bröltaler Trainer Dieter Jacobs, der mit ansehen musste, wie der eingewechselte Dattenfelder Dominik Lüdttke mit seinen drei Treffern gegen die dezimierten Grötzenberger zum Matchwinner avancierte. Zuvor hatten die überlegenen Gäste nach dem Pausentee durch Tim Breidenbach, Veton Ajvazi und Shpetim Ajdari die besseren Möglichkeiten. Bereits in den ersten 45 Minuten waren die Gäste etwas stärker und hätten durchaus in Führung gehen können, wobei auch die Pack-Schützlinge ihre Chancen hatten. Besonders bitter war für Jacobs neben der Niederlage die rote Karte Grbesas: „Diese Entscheidung war eine Frechheit.“

Torfolge
1:0 Dominik Lüdttke (64. Freistoß), 2:0 Dominik Lüdttke (76.), 3:0 Dominik Lüdttke (90.).

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rote Karte gegen den Bröltaler Shpetim Ajdari (66. Beleidigung).
Rote Karte gegen den Bröltaler Sasa Grbesa (78. Tätlichkeiten).

TuS Homburg-Bröltal
Manuel Niederhausen; Pawel Warkentin, Sasa Grbesa, Timo Kuhn, Dennis Gerlach, Eduard Kelm (15. Marc Nossol), Shpetim Ajdari, Tim Breidenbach, Festim Mimini, Veton Ajvazi, Vitali Kelm.

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