[Bilder: Oliver Mengedoht --- Barbara Ruscher und Gaby Kutschalla gaben schon bei dem Pressegespräch einen kleinen Vorgeschmack auf ihre wilden Auftritte.]

Als "einmalig in Deutschland" stellte Günter Schibbe, Geschäftsführer der Gasgesellschaft Aggertal, die zweite Auflage der SpaßGesellschaftsAbende in der Kreisstadt vor, die seine Firma im Theater und im Goller-Haus präsentiert. In acht Städten Nordrhein-Westfalens gibt es diesen "heißen Herbst" mit 43 Veranstaltungen in einem Monat, den die Thyssengas in Zusammenarbeit mit den regionalen Versorgern, dem Kulturamt der Stadt Gummersbach sowie dem Kölner "Atelier Theater". Das diente schon Harald Schmidt, Helge Schneider, Dirk Bach und Tom Gerhardt als Sprungbrett für rasante Karrieren. Gummersbachs Kulturbeauftragter Gus Anton, Kulturamtsleiterin Ulrike Rösner und der Leiter des Goller-Hauses, Martin Kuchejda, stellen ihre Bühnen und die Technik zur Verfügung.

["Schön dass Gummersbach auch nicht so weit von Köln ist.]

"Mit an Bord: Viele bekannte Künstler, aber auch Nachwuchskräfte, auf die wir gespannt sein dürfen" versprach Schibbe bei einem Pressegespräch mit den Veranstaltern und einigen Künstlern. Die Gasgesellschaft verstehe ihr Engagement als Unternehmens- kommunikation mit dem Ziel, gesellschaftliches und kulturelles Leben in den Städten, mit denen sie partnerschaftlich verbunden ist, zu unterstützen. "Besonders wichtig fanden wir, dass das Programm keinen Klamauk, sondern Kleinkunst der besten Art bietet." Das Kabarettfestival sei ein Dankeschön an die Bevölkerung der Region, wie auch die große Jubiläumsfeier vor zwei Jahren zum 75-jährigen Geburtstag der Gasgesellschaft.

"Im Aggertal haben wir schon ganz tolle Erfahrungen gemacht", berichtete Sabine Heinrichs-Knab, Leiterin des Atelier Theaters. Fünf Veranstaltungen gibt es in jeder Stadt, zuzüglich der Eröffnungsrevue, die dem breiten Publikum zeigen soll, was die beteiligten Künstler können. "Ich freue mich total, dass ich schon zum dritten Mal für das Programm verantwortlich sein darf", sagte auch die künstlerische Leiterin des Kleintheaters, Rosa K. Wirtz - schon bei der Premiere der SpaßGesellschaftsAbende vor zwei Jahren war die Aggergas dabei. "Wichtig ist eine bekannte Frontperson, die die Reihen füllt - in diesem Jahr 'Annemie Hülchrath' (Cordula Stratmann) aus der WDR-Kultshow 'Zimmer frei', kündigte Wirtz an.

[Atelier Theater-Leiterin Heinrichs-Knab, die künstlerische Leiterin Wirtz und Barbara Ruscher kündigen ein mitreißendes Programm an.]

Los geht's am kommenden Donnerstag im Stadttheater mit der Eröffnungsrevue, bei der mit Duotica ein besonderer Höhepunkt erwartet wird. Das Musikkabarettduo mit Marion Scholz und Holger Edmaier - sie sind die Newcomer der letzten Jahre - präsentiert als "Special Guest" sein Programm "Nachtschattengewächse". Das Konzept habe sich bewährt, berichtete Wirtz. "Bei der Revue gibt es Häppchenm, die neugierig machen auf die Soloveranstaltungen; es ist sehr vielfältig."

"Wir freuen uns schon sehr: Es ist auch schön, dass Gummersbach nicht so weit von Köln weg ist", scherzte Gaby Kutschalla. Es werde eine Weltsensation geben, versprach sie, denn zum ersten Mal werde man die Liebhaber von Gaby und Elfi Kutschalla, den verrückten Frittenköniginnen aus dem Bilderstöckchen sehen, "ganz verrückt-normal". Zum Schlussbild, kündigte sie mit einem spitzen Schrei an, "wird Gummersbach weinen".

Facettenreich zeigt sich Barbara Ruscher, die zugleich Komikerin, Kabarettistin, Plauderin und Pianistin, "Stand Up Comedian" und "Singing Woman" ist. Mit ihrem Programm "Eiskalt erwischt" stellt sie sich den Absurditäten des alltags und der "Lebensform Mensch" mit Charme, Satire und schwarzem Humor, ob sie nun als Frau einer Männergruppe die Abseitsregel erklärt oder zur "Altern-in-Würde-Gruppe für über 30-jährige Akademikerinnen mit ohne Kind" eingeladen wird. "Wenn ich mich über etwas im Leben ärgere, mache ich sofort eine Nummer draus", erklärte sie bei dem Pressegespräch - "aber ohne erhobenen Zeigefinger, das ist nicht meine Art".

Gute Stimmung hat auch Lioba Albus im Sinn. "Hammelsprung" nennt sich das aktuelle Programm der Kabarettistin, in dem sich die Dortmunderin bevorzugt mit spitzer Zunge über Frauen, Männer und ihr Verhältnis zueinander auslässt. Markenzeichen und Paraderolle ist die Mia Mittelkötter, die eloquente Hausfrau aus dem Sauerland.

Und auch Etienne Borgers, Merijn Dijkstra, Ronald Becker und Iek de Vos versprechen viel Spaß, mit ihrer A-cappella-Formation Intermezzo. Mit "Die Fantasten" wollen die vier Niederländer ein interessantes Crossover aus A-Cappella, Theater, Performance, Kabarett, Klassik, avantgarde und Pop bieten.

Ernsthaft und doch zum Lachen präsentiert sich Jochen Malsheimer mit seinem ersten Soloprogramm "Wenn Worte reden könnten". Der Sprachartist widmet sich den dringenden Fragen "Warum?" und "Wieso?" und "Wann eigentlich?", um den Blick auf das wahrhaft Wesentliche zu lenken. Gar nicht einfach in einer Zeit, die den Tod als latente Viralschwäche beschönige, gleichzeitig aber "unendlich tröstliche Dinge" wie eine Kneipe namens "Chez bei Willy" zulasse.

[Kulturamtsleiterin Rösner und Kulturbeauftragter Anton stellen die Örtlichkeiten zur Verfügung.]

SpaßGesellschaftsAbende:

-Vorverkauf: GM-Ticket, Tel.: 02261/87-65 42
-Eintrittspreise: 12 €, Revue 15 bis 19 €
-jeweils 20 Uhr

-Donnerstag, 6. November:
Eröffnungsrevue mit Starmoderatorin Cordula Stratmann und "Special Guests" Duotica (Stadttheater Gummersbach)

-Mittwoch, 12. November:
Barbara Ruscher: "Eiskalt erwischt" (Bruno-Goller-Haus)

-Dienstag, 18. November:
Lioba Albus: "Hammelsprung" (Bruno-Goller-Haus)

-Mittwoch, 19. November:
Gaby & Elfi Kutschalla: "40 qm Heimat" (Bruno-Goller-Haus)

-Mittwoch, 26. November:
Intermezzo: "Die Fantasten" (Stadttheater Gummersbach)

-Donnerstag, 27. November:
Jochen Malsheimer: "Wenn Worte reden könnten" (Bruno-Goller-Haus)