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VfL lässt Eisenach nicht den Hauch einer Chance

db; 21. Feb 2016, 18:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die VfL-Europameister Simon Ernst (Bild), Carsten Lichtlein und Julius Kühn waren nach dem Spiel von Autogrammjägern umlagert und nahmen sich viel Zeit für die Fans.
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VfL lässt Eisenach nicht den Hauch einer Chance

db; 21. Feb 2016, 18:45 Uhr
Gummersbach – Im ersten Heimspiel nach der EM wird Gummersbach der Favoritenrolle gerecht und gewinnt mit elf Toren Vorsprung - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).
Von Daniel Beer

Im ersten Heimspiel nach der EM-Pause hat der VfL Gummersbach einen souveränen Heimerfolg eingefahren. In der ausverkauften Schwalbe-Arena war Gegner ThSV Eisenach zu keinem Zeitpunkt ebenbürtig. Neuzugang Kevin Schmidt knüpfte in seinem ersten Heimspiel an seinen Auftritt in Kiel an und zeigte eine erneut starke Leistung. Mit acht Treffern war er der Top-Torschütze des VfL. Während der Partie wurde bekanntgegeben, dass Keeper Matthias Puhle seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat.

VfL Gummersbach – ThSV Eisenach 32:21 (19:11). 

Der VfL unterstrich seine Favoritenrolle direkt zu Spielbeginn: Andreas Schröder mit dem 1:0 für die Hausherren. Nach einem Pfostentreffer der Gäste erhöhte Julius Kühn auf 2:0. Kevin Schmidt verpasste knapp das 3:0. Olafur Bjarki Ragnarsson brachte dann auch Eisenach auf die Anzeigentafel, aber es sollte der einzige Treffer der Thüringer in der Anfangsphase bleiben. Simon Ernst mit dem 3:1 und Schröder wuchtig zum 4:1 nach einem erneuten Ballverlust im Angriff der Gäste. Zwei Lichtlein-Paraden später erhöhte Florian von Gruchalla zum 5:1 und ThSV -Trainer Velimir Petkovic nahm die erste Auszeit nach rund neun Minuten.


[Matthias Puhle hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert und zeigte in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung.]

Eisenach traf zwar jetzt besser, der VfL konnte aber immer wieder antworten und den Gegner auf Distanz halten. Schröder stellte aus der Bedrängnis auf 9:4 nach 15 Minuten. Und auch in Unterzahl konnte Gummersbach den Abstand halten und bis zur Pause noch weiter ausbauen. Die VfL-Deckung und Keeper Carsten Lichtlein zeigten in der ersten Halbzeit ein ordentliches Spiel. Mehr war auch nicht nötig, weil es vorne lief wie am Schnürchen. Evgeni Pevnov sorgte für das optische Highlight der ersten Halbzeit: Nach einem eigentlich viel zu langen Zuspiel in die Spitze beförderte er den Ball im Fallen per Wischer mit dem ausgestreckten Arm zum 14:7 in den Kasten. Was für ein Tor! An den klaren Verhältnissen änderte sich bis zur Pause nichts mehr: Christoph Schindler stellte fast mit der Pausensirene den Halbzeitstand von 19:11 her.



Damit war das Spiel quasi entschieden, denn Spannung kam auch im zweiten Durchgang nicht auf. Der VfL traf vorne weiter, wie er wollte und hinten waren immer wieder Lichtlein und später auch Matthias Puhle zur Stelle. Eisenach fand kein Mittel gegen die Angriffe und war vorne zu pomadig. Mit fortschreitender Spielzeit ließ Gummersbach die Uhr laufen, verschluderte aber auch einige Angriffe. Am klaren Endergebnis änderte sich dennoch nichts. Nach dem letzten Treffer durch Eisenachs Marce Schliedermann hieß es am Ende 32:21 für den VfL Gummersbach.


[Zeigte auch im zweiten Spiel eine starke Leistung: Neuzugang Kevin Schmidt.]

Stimmen

Emir Kurtagic (Trainer VfL): Wir haben von der ersten Sekunde an eine tolle Leistung abgerufen. Das wurde so von uns erwartet und es hat alles gepasst. Eisenach war nicht schwach, wir waren einfach sehr gut. Der Gegner kam angeschlagen her, was immer gefährlich ist, aber wir haben das super gemeistert. Die Zuschauer waren toll und es war Werbung für den VfL und Gummersbach. Von der Leistung in Kiel war ich etwas enttäuscht. Heute haben wir so gespielt, wie ich das nach der Vorbereitung erwartet habe. Wir haben noch viel vor in den kommenden Spielen. Nächste Woche beim Bergischen HC müssen und werden wir nachlegen.

Velimir Petkovic (Trainer ThSV): Nach so einer Klatsche gibt es nicht viel zu sagen. Gummersbach hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und hatten Probleme mit der Deckung und Lichtlein. Uns fehlt die mentale Stärke. Das Spiel lief von Anfang an in die falsche Richtung und wir haben viele einfache Tore kassiert. Wir haben heute nicht wie ein Absteiger gespielt, sondern uns wie ein Zweitligist präsentiert. Nur phasenweise haben wir gezeigt, dass wir Handball spielen können. Das ist ein Rückschlag.

Frank Flatten (Geschäftsführer VfL): Heute ist ein sehr glücklicher Tag. Wir haben uns sehr gut präsentiert. Unsere Europameister sind mit Selbstvertrauen von der EM gekommen. Und jetzt wollen wir auch mit aller Macht gegen den Bergischen HC gewinnen. Danach hoffe ich auf eine ausverkaufte Halle gegen Berlin, da ist noch Potenzial. Ich bitte jeden Fan zu kommen, damit wir Berlin richtig unter Druck setzen können.

Carsten Wöhler (Geschäftsführer): Glückwunsch an Gummersbach. Wir wollten uns hier gut präsentieren und dem VfL mehr abverlangen. Und das haben wir nicht geschafft. Über die Art und Weise sind wir enttäuscht. Die Niederlage ist zu hoch, wir hätten uns besser präsentieren können. Jetzt müssen wir weiterarbeiten und woanders punkten.


VfL Gummersbach
Carsten Lichtlein (42:32 Minuten, 9 Paraden)
Matthias Puhle (17:28 Minuten, 3 Paraden)
Simon Ernst (3)
Christoph Schindler (1)
Julius Kühn (7)
Magnus Persson
Evgeni Pevnov (3)
Mark Bult (2)
Alexander Becker
Tobias Schroeter (2)
Christian Zufelde (1)
Florian von Gruchalla
Andreas Schröder
Kevin Schmidt (8/4)
Gunnar Stein Jonsson

Eisenach
Svetislav Verkic (48:42 Minuten, 8 Paraden)
Jan-Steffen Redwitz (11:18 Minuten, 1 Parade)
Adrian Wöhler (2)
Daniel Luther
Dusko Celica
Olafur Bjarki Ragnarsson (1)
Marcel Schliedermann (2)
Nicolai Hansen (2)
Tomas Urban (4/2)
Dirk Holzner (1/1)
Branimir Koloper (2)
Borut Mackovesk (1)
Azat Valiullin (2)
Bogdan Cricotoiu (4)

Zuschauer: 4.132

Schiedsrichter: PhilippDingens/Daniel Kirsch

Siebenmeter: 4/4 – 4/3 (Schmidt perfekt – Urban scheitert einmal am Pfosten).

Strafen: 6:6 Minuten (Persson, Schindler, Zufelde – Urban , Celica (2)). 


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