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Chance für Europa: Praktika von Schülern in der Partnerstadt großer Erfolg

om; 18. Feb 2002, 00:38 Uhr
Oberberg Aktuell
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Chance für Europa: Praktika von Schülern in der Partnerstadt großer Erfolg

om; 18. Feb 2002, 00:38 Uhr
(om/18.2.2002-0:30) Gummersbach - Es war das erste Mal, dass Schüler aus der Partnerstadt La Roche sur Yon während eines Besuchs in Oberberg Betriebspraktika absolvierten - und dafür wollte die Stadt jetzt danken.

[Bilder: Mengedoht --- 15 Schülern, Gastfamilien und Betrieben dankte die Stadt.]



15 Schüler aus der französischen Partnerstadt nahe Nantes in der Bretagne waren für eine Woche in der Stadt Gummersbach, diesmal aber nicht nur zu einem freundschaftlichen Besuch, sie wollten lernen. Darum absolvierten sie einwöchige Betriebspraktika in den Firmen der Kreisstadt, darunter Zeitungsredaktionen (unser Praktikant Sébastien Bourget berichtete in diesem Artikel über seine Erlebnisse hier), beim Aggerverband, Schulen, im Einzelhandel, in der Industrie oder bei einer Tierärztin. Mit einer kleinen Feier bedankte sich die Stadt jetzt bei den Schülern, ihren Lehrern, den Gastgeberfamilien und den Betrieben, in denen die Praktika stattfanden.



Das Praktikum hielt der verhinderte Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz "für eine echte Chance für unser gemeinsames Ziel Europa". Seine Stellvertreterin Rita Sackmann schlug in die gleiche Kerbe: "Die Jugend spielt für die Zukunft Europas eine wichtige Rolle. Ihr habt Euch bereit gezeigt, über die Kirchturmsspitze hinauszuschauen und dazuzulernen, ich wünsche mir, dass möglichst viele Eurem Beispiel folgen!" Wie die Olympischen Spiele hätten auch Städtepartnerschaften den Sinn, Grenzen einzureißen, damit die Menschen aufeinander zugehen, verdeutlichte Sackmann. Mit "La Roche" werde das nun schon seit 34 Jahren praktiziert.

[Vize-Bürgermeisterin Sackmann (r.) und die französische Deutschlehrerin Daviau freuten sich über den Erfolg des Austauschs.]



Nach dem das städtische Grotenbach-Gymnasium mit den ersten Praktika im November 2000 ein neues Kapitel aufgeschlagen habe - "mit sehr großem Erfolg" -, sei es für die Kreisstädter selbstverständlich gewesen, den Franzosen das Gleiche anzubieten. Dabei sei eine breite Palette an Berufen zum Hereinschnuppern gefunden worden, "wir haben uns bemüht, Eure Wünsche zu erfüllen, und meistens wurde sogar der Erstwunsch erfüllt", berichtete Sackmann. "So lese ich auch seit Tagen mit Freude in der Zeitung und im Internet, dass auch angehende Journalisten unter Euch sind."



Besonders dankte die Vize-Bürgermeisterin den Gastfamilien, die nicht nur dafür sorgten, dass es den Schülern aus La Roche sur Yon gut ging, sondern auch für ein großes Freizeitangebot sorgten. "Text ist nur die Sprache, keine Grenze", urteilte auch Dr. Klaus Wittek, Direktor des Grotenbach-Gymnasiums, der damit seiner Hoffnung Ausdruck gab, dass die jungen Franzosen viel über die Deutschen und ihre Kultur gelernt haben.



"Das war eine Chance und gute Gelegenheit, sich kennenzulernen", befand auch Monique Daviau, Deutsch-Lehrerin aus La Roche. Die Schüler seien in ihren Ferien in Gummersbach gewesen und seien trotzdem motiviert bei der Arbeit gewesen. Sie musste es wissen, hatte sie doch mit einem Kollegen alle 15 Praktikumsbetriebe besucht, um sich nach ihren Schülern zu erkundigen. "Dieser Aufenthalt hat die Jugendliche sprachlich viel mehr gefordert als ein reines Freizeit-Programm", erklärte Lehrerin Brigitte Mansel, die zusammen mit Brigitte Engbruch am Gymnasium Grotenbach für das Berufspraktikum zuständig war.Gestern reisten die Franzosen wieder in ihre Heimat ab - mit sicherlich vielen interessanten Erinnerungen im Gepäck.

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