Bergneustadt – In Bergneustadt fiel gestern der Startschuss für schnelleres Internet - Die Telekom stellte die sogenannte Vectoring-Technik heute vor - In einigen Bereichen der Stadt bleiben weiße Flecken auf der Breitband-Karte.

In Bergneustadt fiel gestern der Startschuss für schnelleres Internet. Ab sofort können Bürger im Ortsnetz 02261 VDSL-Anschlüsse (Very Highspeed Digital Subscriber Line) mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde bei der Telekom buchen. Das neue Netz soll so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig funktionieren. Möglich wird dieses Angebot durch die sogenannte Vectoring-Technik, für die im Laufe des Jahres zwölf Kilometer Glasfaser verlegt und 24 neue Verteilerkästen aufgestellt worden sind. Im Rathaus Bergneustadt erklärten Vertreter der Telekom heute, wie die hohen Internetgeschwindigkeiten zustande kommen und welche Bürger auf das Angebot zugreifen können.

[Bürgermeister Wilfried Holberg und Anja Oppermann vom Infrastrukturbetrieb der Telekom.]

Anja Oppermann vom Infrastrukturbetrieb der Telekom machte deutlich, dass die bestehenden Kupferleitungen der einzelnen Haushalte nicht ausgetauscht werden müssten, weil die Glasfaserkabel bei der Vectoring-Technik nur bis zum Verteilerkasten verlaufen. In den modernen grauen Kästen, die als Multifunktionsgehäuse bezeichnet werden, würden die Störungen der Kupferkabel per Software herausgerechnet. Im Haus käme dann trotz Kupferkabel eine hohe Leistung an. „Die Dämpfung auf der letzten Meile wird geringer, so sind hohe Bandbreiten möglich“, erklärte Oppermann. Diese Dämpfungsminimierung zwischen dem Verteiler und dem eigenen Anschluss sei allerdings von der Länge und Verlegung der Kupferkabel abhängig: „Kabelverzweigungen in circa 500 Meter Umkreis sind nahezu verlustfrei.“



Weil das allerdings nicht im gesamten Stadtgebiet der Fall ist, bleiben einige weiße Flecken, vor allem in den Außenbezirken von Bergneustadt, auf der Landkarte bestehen. Bergneustädter, die in der Schneise zwischen den Stadtteilen Baldenberg und Wörde leben, werden noch länger auf das schnellere Internet warten müssen. „Derzeit können 3.810 Haushalte mit dem neuen System versorgt werden. Dabei handelt es sich um Bestandskunden. Insgesamt dürften es über 10.000 Haushalte sein“, so Oppermann. Bürgermeister Wilfried Holberg freut sich über dieses Zwischenergebnis: „Bergneustadt hat mit seiner Anbindung an die Datenautobahn als Wirtschaftsstandort und attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld stark gewonnen.“ Er hofft, dass die weißen Flecken auf der Landkarte in naher Zukunft durch Lückenschlüsse kleiner werden.

Die Telekom ist in Bergneustadt derzeit einziger Anbieter der Vectoring-Technik. Neben der Grundvoraussetzung im vernetzten Verbreitungsgebiet zu wohnen, muss ein spezieller Router für die Nutzung erworben werden. Unter www.telekom.de/verfügbarkeit können sich Interessierte in einigen Tagen darüber informieren, welche Produkte an ihrem Wohnort möglich sind. Auch wer bereits einen DSL-Anschluss der Telekom hat, kann die höheren Geschwindigkeiten nutzen. Hier genügt ein Anruf bei der kostenfreien Hotline 0800 330 1000. Darüber hinaus werden autorisierte Vertriebsmitarbeiter interessierte Kunden direkt zu Hause beraten. Den 100-Megabit-Anschluss mit Telefon- und Internet-Flat gibt es für 44,95 €.