Bergneustadt – Erfolgreicher Abschluss des ersten Integrationssprachkurs von GeWoSie, GGS Hackenberg und Begegnungsstätte - Sieben Absolventinnen meisterten 960 Stunden Unterricht und erhielten heute ihr Zertifikat.

Seit November 2012 findet auf dem Hackenberg ein Integrationssprachkurs für Mütter mit Migrationshintergrund statt. Die Begegnungsstätte (BGS) Hackenberg und die Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft (GeWoSie) Bergneustadt haben den Kurs gemeinsam ins Leben gerufen, weil beide die Notwendigkeit eines solchen Angebots erkannten. Nachdem die BGS bereits 2011 mit einem eigenen Kurs startete und auch die GeWoSie an einem solchen Plan arbeitete, schloss man sich zusammen und ging auf die „Milling Sprachen Schule“ zu. Die Sprachschule arbeitet mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zusammen. So konnte eine Förderung des Projekts beantragt werden.


Nachdem man mit der Gemeinschaftsgrundschule Hackenberg einen Partner mit zentralen Räumlichkeiten gefunden hatte, konnte der Unterricht starten. Über zwei Jahre lang haben sieben junge Frauen mit türkischen Wurzeln hier an ihren Deutschkenntnissen gefeilt. Während ihre Kinder den Grundschulalltag erlebten, drückten auch die Mütter noch einmal die Schulbank. Lehrerin Elena Krieger vermittelte in 20 Stunden pro Woche Grundlagen der deutschen Sprache und bereitete ihre Schülerinnen in insgesamt 960 Stunden auf die Prüfung vor. Ziel des Kurses war der Abschluss B1 – ein Sprachniveau, das die problemlose Kommunikation im Alltag verspricht. In einer zweieinhalbstündigen Prüfung lösten die Frauen Aufgaben zu Hör- und Leseverstehen, verfassten einen Brief und bewältigten eine mündliche Prüfung.


[Die Mühen der letzten zwei Jahre haben sich gelohnt.]


Das Durchhaltevermögen wurde belohnt, alle haben bestanden und erhielten ein Zertifikat der Stufe B1 oder dem darunterliegenden Niveau A2. Auch dieser Abschluss ist laut Herta Mattheis von der Sprachschule ein weiter Schritt: „Was sie nun im Kopf haben, wird ihnen heute keiner mehr nehmen." Sie erklärte, dass mit 300 weiteren Stunden auf das B1-Niveau aufgebaut werden könne. Nicht nur sie war zufrieden mit den Leistungen der Absolventen, auch GeWoSie-Vorstand Georg Freidhof zeigte sich zufrieden: „Wir schaffen die Rahmenbedienungen und sie machen den Schritt in die richtige Richtung. Ich gratuliere auch ihren Kindern, denn Bildung beginnt in Schule und im Elternhaus. Für Kinder ist es ein Nachteil, wenn die Eltern schlecht oder gar nicht Deutsch sprechen.“  


Die Zeiten, in denen die Mütter auf einen Dolmetscher in Form von Ehemann oder Kind angewiesen waren, sind nun endgültig vorbei. Die Absolventinnen bestätigen, dass der Sprachkurs mehr Eigenständigkeit verspricht. Elternsprechtage, Arztbesuche und Einkäufe können sie jetzt alleine bewältigen. Gamze Öner erklärte, dass sie ihren Kindern nun bei den Hausaufgaben helfen kann und auf der Suche nach Arbeit ist. Tuba Köksal wünscht sich ebenfalls einen Job und will in einem Blumengeschäft arbeiten. Neben mehr Selbstbewusstsein und weniger Sprachbarrieren, profitieren die Frauen auch auf anderer Ebene. Das erhaltene Zertifikat kann für den Einbürgerungstest „Leben in Deutschland“ und den Antrag einer unbefristete Aufenthaltsgenehmigung genutzt werden.



Die Absolventinnen des Sprachkurses

Ümran Kocatas
Tuba Köhsal
Hatice Kurt
Gülseren Mutlu
Gamze Öner
Kudret Özkan
Ipek Temel