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Preisträger: „Ich möchte die Welt retten“

nh; 5. Feb 2014, 12:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Sie sind die ersten Preisträger des 'Eaton Award': (von rechts) Helene Schatschneider (3. Platz), Jonas Blechmann (2. Platz) und Mirko Lotz-Blumberg (1. Platz).
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Preisträger: „Ich möchte die Welt retten“

nh; 5. Feb 2014, 12:15 Uhr
Gummersbach - Mirko Lotz-Blumberg erhielt gestern für seine Bachelorarbeit am Campus Gummersbach den „Eaton Award“ - Er entwickelte eine autonome Sensoreinheit, die 99 Prozent weniger Energie benötigt als herkömmliche Geräte.
Von Nils Hühn

Ein nicht alltägliches und mit Sicherheit auch kein leichtes Ziel hat sich der 34-jährige Mirko Lotz-Blumberg ausgesucht. „Ich möchte die Welt retten“, sagte er gestern bei der ersten Preisverleihung des Eaton-Förderpreises für Elektrotechnik. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelte der Wipperfürther, der am Campus Gummersbach studierte, eine autonome Sensoreinheit zur Datenspeicherung mit optimiertem Energieverbrauch. Dabei nahm er sich die Tierwelt als Vorbild. Tiere, die Winterschlaf halten, haben einen optimalen Energieverbrauch. Um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, versetzte er seine Sensoreinheit ebenfalls in eine Art Winterschlaf, wenn keine Daten gespeichert werden müssen. Nach eigener Aussage konnte er so den Verbrauch um 99 Prozent reduzieren. Bei einem Fernseher, der im Stand-by-Betrieb ein Watt verbraucht, würde so nur noch Strom im Mikrowattbereich benötigt.


[Mirko Lotz-Blumberg (rechts) ist der erste Gewinner des "Eaton-Award" und erhielt von Senior Vice President Richard Boulter  die Siegerurkunde.]

Die Jury, bestehend aus Professoren der Fachhochschule Gummersbach, würdigten seine Leistung und verliehen ihm Platz eins beim erstmalig vergebenen Eaton-Award. Das globaltätige Unternehmen, in welches die Moeller GmbH aufging, hat einen Standort in Gummersbach und will mit dem Preis den Führungsnachwuchs der Gummersbacher Studiengänge Elektronik und Automatisierungstechnik fördern. Lotz-Blumberg verwies mit seiner Arbeit Jonas Blechmann auf Platz zwei und die Bergneustädterin Helene Schatschneider auf Rang drei.


Der ebenfalls aus Wipperfürth stammende Blechmann entwickelte für das Wiehler Unternehmen Kampf ein Programm, dass in Echtzeit Daten erfassen kann. Es wird bereits erfolgreich eingesetzt und dient unter anderem zur Ferndiagnostik, was für Richard Boulter, Senior Vice President der Eaton Industrial Control Division, ein wichtiges Beschäftigungsfeld ist. Auch lobte er bei der Preisvergabe die Arbeit von Schatschneider, die einen günstigen Rechner für 40 € bis 50 € baute, der die gleiche Arbeit leisten kann, wie bestehende Rechner, die mehrere Tausend Euro kosten.

Natürlich lobte Boulter auch die Arbeit des Siegers. „Wir müssen immer sparsamer werden, weshalb Energieeffizienz und Energiemanagement so wichtig sind.“ Auch Dr. Günther Böhm, Werkleiter am Gummersbacher Eaton-Standort, war voll des Lobes für die Entwicklung von Mirko Lotz-Blumberg. Dieser konnte sich neben dem „Eaton Award“ auch über ein Preisgeld von 1.250 € freuen. Einen Teil des Geldes will er Greenpeace spenden. Vielleicht fliegt Lotz-Blumberg, der derzeit an der FH Köln seinen Master macht und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Gummersbach arbeitet, demnächst auf eine kanarische Insel, die völlig energieautark ist und dies nur mithilfe erneuerbarer Energien. Vielleicht kommt ihm dabei eine weitere Idee, um seinem Ziel, die Welt zu retten, etwas näher zu kommen.
 
[Jonas Blechmann (oben) und Helene Schatschneider erhielten für ihre ausgezeichneten Abschlussarbeiten 1.000 € beziehungsweise 750 € vom Eaton-Konzern.]
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