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Viel Grund zur Freude bei den Roten Bullen

nh; 21. Jan 2014, 16:25 Uhr
Bilder: RB Leipzig --- Mit 40 Punkten steht RB Leipzig in der 3. Liga auf einem direkten Aufstiegsplatz, was bei Timo Röttger und seinen Teamkollegen verständlicherweise für gute Laune sorgt.
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Viel Grund zur Freude bei den Roten Bullen

nh; 21. Jan 2014, 16:25 Uhr
Bergneustadt - Als Aufsteiger steht RB Leipzig auf Platz zwei und peilt den Durchmarsch in Liga zwei an - Timo Röttger gehörte 2011 zu den Aufstiegshelden in Dresden und will dieses Kunststück 2014 wiederholen.
Von Nils Hühn

Neun Tage war Timo Röttger mit RB Leipzig in Belek im Trainingslager. Strahlendblauer Himmel und Temperaturen nahe der 20-Grad-Marke lassen einen angesichts des aktuell bescheidenen Winter-Wetters in Oberberg neidisch werden. Aber mit Urlaub hatte der Trip in die Türkei wenig zu tun. Um 7:30 Uhr stand die erste Laufeinheit auf dem Programm, anschließend Frühstück, danach in den Kraftraum. Steigerungsläufe, weitere Konditionseinheiten und viel Taktik sowie Spielformentraining standen ebenfalls auf dem Trainingsplan von Trainer Andreas Zorniger und folgten über den Tag verteilt. „Erst an den letzten beiden Tagen fiel der Morgenlauf weg“, erklärte Röttger. Vor dem Türkei-Camp gab es noch ein dreitägiges Lauftrainingslager in Bad Blankenburg. „Es war eine sehr intensive Vorbereitung, in der wir viel gearbeitet haben“, erklärt der Mittelfeldspieler, der nach der Rückkehr aus der Türkei am Samstag erst einmal zwei Tage frei bekam.


[Viele Einheiten fanden in der Wintervorbereitung im Kraftraum statt.]

Aber die Spieler von RB Leipzig haben auch ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach 21 Spieltagen steht der Emporkömmling schon wieder auf einem Aufstiegsplatz, was für viel gute Laune sorgt. Bereits fünf Punkte Vorsprung haben die Roten Bullen auf den Relegationsplatz. Um diesen Platz zu verteidigen, wurde hart trainiert, aber auch auf dem Transfermarkt schlugen die Leipziger zu. Vier Neuzugänge wurden schon präsentiert und bis sich das Transferfenster Ende Januar schließt, kann es durchaus sein, dass noch ein Profi dazukommt. Für Röttger bedeutet das noch mehr Konkurrenzkampf in einem für die 3. Liga ohnehin sehr stark besetzten Kader.


[In 17 von 21 Ligaspielen stand Timo Röttger auf dem Platz. Meistens kam er von der Bank.]

Vor der Winterpause wurde der 28-jährige Publikumsliebling meist als Joker eingesetzt. Auf 17 Einsätze bringt er es insgesamt, wobei er 13-mal von der Bank kam. „Klar will man immer von Beginn an ran, aber der Kader ist sehr stark“, erklärt Röttger. Im Trainingslager hat er sich Zorniger angeboten, aber dass er nun am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen Schlusslicht Wacker Burghausen plötzlich in der Startelf steht, glaubt er nicht. „Dafür gab es keinen Fingerzeig.“ Dem ungeachtet, ob von Beginn oder von der Bank, gibt Röttger jedes Mal sein letztes Hemd. Sollte es in der entscheidenden Phase um den Aufstieg gehen, könnte seine Erfahrung noch sehr wichtig sein. Vor drei Jahren schaffte er mit Dynamo Dresden den Aufstieg in das Unterhaus der Bundesliga.


[Timo Röttger zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen und würde gerne über die Saison hinaus bei RB Leipzig bleiben.]

Nach dem Triumph mit Dresden war der gebürtige Wiedenester freiwillig nach Leipzig gewechselt. Dieses Mal würde er aber gerne bei seinem aktuellen Verein bleiben. „Leipzig ist meine erste Adresse. Ich fühle mich hier wohl und mag die Leute“, würde er sich über ein weiteres Engagement bei den Roten Bullen freuen. Allerdings setzt Sportdirektor Ralf Rangnick vermehrt auf junge Spieler und Röttger gehört mit seinen 28 Jahren schon zu den „Oldies“ im Team. Da noch 17 Spieltage in der Rückrunde anstehen, hat er genug Zeit, um sich für eine Vertragsverlängerung anzubieten.

An ein Karriereende denkt er noch lange nicht. Vielleicht fängt er im April noch einmal an zu studieren. Eine Ausbildung und ein abgeschlossenes Studium hat er bereits in der Tasche. Selbstverständlich alles nebenbei erworben. Nur den Strand und den strahlendblauen Himmel genießen können selbst die meisten Fußballprofis nicht – weder im Trainingslager, noch in ihrer Freizeit.

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