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Eigenschaften des Materials Holz plastisch dargestellt

uh; 4. Nov 2013, 00:05 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Der Künstler Christof Knapp vor einem seiner Werke im Stadttheater.
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Eigenschaften des Materials Holz plastisch dargestellt

uh; 4. Nov 2013, 00:05 Uhr
Gummersbach – Auf vielfältigste Art und Weise verwandelt Christof Knapp Holzstücke zu künstlerischen Wunderwerken, die jetzt im Foyer des Stadttheaters ausgestellt werden.
Von Ursula Hütt


Die Skulpturen des Künstlers Christof Knapp strahlen einerseits rationale Strenge, andererseits aber auch atmende Leichtigkeit aus. Außergewöhnliche Reliefs aus unterschiedlichen Holzarten sahen die Gäste der Vernissage im Foyer des Theaters in Gummersbach.

„Es ist eine Frage der Sichtweise“, betonte Knapp am Sonntag zur Erklärung seiner Zeichnungen und Reliefs aus Holz. Ein Ausstellungsstück aus dem Jahr 2000 wird in seiner Grundidee später immer wieder aufgegriffen. Damals hat er eine Kettensäge als Werkzeug verwendet. Heute benutzt er auch Flex und Kreissäge zur Bearbeitung. Die Assoziationen, die der Betrachter mit den Objekten verbindet, sind vielfältig. Das menschliche Auge sucht stets nach bekannten Dingen und findet diese bei näherer Betrachtung. So erinnert eine Arbeit an den Stadtplan von Paris. Die Interpretation seiner Tuschezeichnungen ist dem Betrachter ebenso freigestellt. Oft glaubt man, Technik zu erkennen, wie etwa Teile eines Motors, Zahnräder oder ganz einfach alltägliche Gegenstände. Einige Zeichnungen erinnern hingegen an tropische Früchte. Grundlage für das Erarbeiten plastischer Arbeiten sind bei Knapp das Licht, der Raum und die Bewegung.


Christof Knapp hat sich schon während seiner Schulzeit sehr für das Malen und Zeichnen interessiert. Das Fach Kunst habe ihm gelegen und empfahl ihm sein Lehrer, eine Mappe für ein Kunststudium anzufertigen, erinnert er sich heute. Damit hatte er sich beworben und wurde in Siegen angenommen. Die Bildhauereiwerkstatt in der Universität faszinierte ihn und er ist dabei geblieben: Holz als Werkstoff sei so vielseitig, man könne es fräsen, sägen, verschrauben, leimen. Diese Spannbreite ist für ihn besonders reizvoll. Knapp arbeitet viel mit Holz, aber nicht ausschließlich.

Er experimentiert gerne mit verschiedenen Holzarten. Früher waren seine Zeichnungen Grundlage für die von ihm gefertigten Skulpturen. Das hat sich inzwischen geändert. Zu den planenden Zeichnungen sind jetzt weitere hinzugekommen, die eine eigene Entwicklung aufweisen. Einige stehen für sich, als eigenständiges Werk, bei anderen ist der Bezug zu der Skulptur jedoch deutlich erkennbar. Die meisten seiner plastischen Arbeiten entstehen durch die Bearbeitung unterschiedlich dicker Holzplatten.

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Die Maschinen, wie Kreissäge und Kettensäge werden zu Zeichengeräten, wobei die unteren Holzschichten freigelegt werden. Die dritte Dimension entsteht. Die länglichen Formate seiner Objekte wachsen natürlich durch die Maße des Holzstammes, aus dem sie gefertigt wurden. Bei den rechteckigen, industriell hergestellten Schichtholzplatten und den Hartfaserplatten hat der Künstler die Maße selbst bestimmt.

Christof Knapp wurde 1973 in Osnabrück geboren. Er studierte von 1993 bis 1999 Kunst an der Universität Siegen mit dem Schwerpunkt Plastik / Skulptur. Seit 2004 ist er Lehrer für Kunst am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Gummersbach-Niederseßmar.

Noch bis zum 28. November sind die Werke von Christoph Knapp im Theater der Stadt Gummersbach ausgestellt.  
  

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