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"Denkfabrik im Grünen" - Mittelstandspreis für Opitz Consulting

om; 24. Oct 2001, 00:07 Uhr
Oberberg Aktuell
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"Denkfabrik im Grünen" - Mittelstandspreis für Opitz Consulting

om; 24. Oct 2001, 00:07 Uhr
(om/23.10.2001-23:55)Von Oliver Mengedoht
Gummersbach-Nochen - Die Rolle des Mittelstandes fördern will die MIT, die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU und verlieh daher gestern Abend ihre Auszeichnung der Opitz Consultants GmbH.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Landrat Kausemann, Geschäftsführer Opitz, MIT-Chef Bürger, die Mitgründer Dix und Scheuch sowie Bürgermeister Schmitz.]



MIT-Vorsitzender Magnus Bürger begrüßte im Schulungssaal von Opitz Landrat Hans-Leo Kausemann, Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz, die Landtagsabgeordneten Hagen Jobi und Peter Biesenbach sowie IHK-Chef Rainer Lessenich und den ersten Preisträger aus dem letzten Jahr, Frank Schneider. "Wir treten intensiv für den Mittelstand ein, denn wer nicht von sich Reden macht, den gibt es nicht", erklärte Bürger, wie das Interesse von Politik und Öffentlichkeit wieder in den Mittelpunkt bewegt werden soll.Schließlich stelle der Mittelstand zwei Drittel aller Arbeits- und vier Fünftel aller Ausbildungsplätze, sei das "Rückgrat der deutschen Wirtschaft".

[Bernhard Opitz nahm den Preis der CDU-Mittelstandsgesellschaft erfreut an.]



Festredner Landrat Kausemann freute sich über den schönen Anlass des Treffens, "auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung im Moment keinen Grund zur Freude gibt: Denken Sie an den massiven Arbeitsplatzabbau bei Steinmüller, jetzt gesellen sich Ackermann und andere dazu", verdeutlichte er. Dazu die Anschläge auf das Welthandelszentrum, die kriegerischen Auseinandersetzungen in Afghanistan und Israel sowie die entgegen den Prognosen steigenden Arbeitslosenzahlen.



"Man kann schnell den Eindruck gewinnen, die 'Global Players' seien das Maß aller Dinge", so Kausemann. "Doch damit würde man verkennen, dass eine gute Volkswirtschaft eine gute Basis braucht - die kleinen und mittleren Unternehmen bilden die Grundlage." In NRW seien 4,2 Millionen Menschen im Mittelstand beschäftigt,, im Kreis bilde der Mittelstand sogar mehr als 90 Prozent der Wirtschaft. Kausemann lobte die "gute Entscheidung", von Bensberg nach Nochen zu ziehen - "das zeigt, Gummersbach ist ein attraktives Arbeitsplatzzentrum". Ein Defizit gebe es lediglich in der Verkehrsstruktur durch die fehlende Nord-Süd-Verbindung.

["Denkfabrik im Grünen": Alle Gebäude wurden im Einklang mit dem Denkmalschutz äußerlich fast unverändert gelassen, nur innen wurde fast alles neu gebaut.]



Kausemann freute sich auch über das überdurchschnittliche Wachstum der Mitarbeiterzahl im schwierigen Teilzeitbereich, bevor er und MIT-Vorsitzender Bürger den Geschäftsführer Bernhard Opitz verliehen. "Eine sehr schöne Trophäe", dankte dieser stolz.



"Als wir zum ersten Mal von der bevorstehenden Auszeichnung hörten, waren wir sehr erstaunt als Unternehmen, dass es seit fast elf Jahren gibt und zudem nicht mal aus Oberberg stammt", erklärte Opitz. "Was machen wir überhaupt? 'Solution Engineering', auf gut deutsch, die ingenieurmäßige Schaffung von Lösungen." Das bedeute aber nicht nur Software, sondern ganze Unternehmenslösungen. Dazu gehörten Organisationsberatung, Software-Entwicklung und Schulungen - "denn mit Hard- und Software allein ist es nicht getan: Oft ist der Mensch das Problem. Darum bauen wir auch nebenan noch drei Schulungsräume."

[Geschäftsführer Opitz führte durch das Unternehmen.]



Außerdem, so der Geschäftsführer, nutze und verkaufe man die Datenbank-Software Oracle - "so ein starker Partner hilft". Oracle hat Opitz Consulting auch bereits den Preis der besten Technologieeinführung verliehen, solche Reputationen helfen natürlich.



1990 hatte Vertriebschef Opitz mit den beiden Mitgründern Rolf Scheuch (zuständig für Technik) und Controller Peter Dix das Unternehmen aus der Taufe gehoben, in Bensberg. Als die Firma schon 20 Mitarbeiter hatte und langsam an einen Umzug denken musste, war der große Wunsch, nicht bald danach erneut einen neuen Standort suchen zu müssen. "Wir schwärmten von einer alten Villa, aber das war in Bensberg nicht machbar - so hat es uns 1995 hier nach Nochen verschlagen", erklärte Opitz.



Gekauft wurde das Grundstück von einem Bauern. Eigentlich wollte man von dem nur eine Kuhwiese haben, aber der Betrieb ging pleite, Opitz übernahm ihn samt Tieren und Maschinen. Nun wird eine robuste Rinderart gehalten, so gibt es ab und zu ökologisches Fleisch für die Mitarbeiter. Ein Teil des Bauernhofs wurde zur Kantine umgebaut, eine Scheune innen für die nächsten 40 Mitarbeiter komplett neu aufgebaut, heute hat Opitz 116 Mitarbeiter, 22 Millionen Mark Umsatz und Niederlassungen in Hamburg, München und Bad Homburg.

[MIT-Vorsitzender Bürger überreichte den Preis.]



Nun soll der Bauernhof neu aufgebaut werden, ein Hofladen, Büros, Schulungsräume und Wohnungen für Mitarbeiter aus den Niederlassungen, die für eine Weiterbildung nach Gummersbach kommen, sollen rein. Das Architekturbüro Deveny und Partner hat die Planung gemacht, von außen soll auch hier alles denkmalgerecht im oberbergischen Stil bleiben. "Denkfabrik im Grünen" nennt Opitz sein Unternehmen.



Fünf weitere Niederlassungen in Berlin, Nürnberg, Leipzig, Stuttgart und Hannover sindbereits fest geplant. Da die Geschäftsführung nicht immer so viel Zeit für die Einstellung von Mitarbeitern verwenden wollte, hat sie erfolgreich ihre eigene Personalberatung gegründet. Ein besonderes Konzept hat Opitz für die Auszubildenden: Nach der Lehre werden die animiert, zu studieren und bekommen während dieser Phase Teilzeitverträge. Nach dem Studium kommen sie dann oft wieder ins Unternehmen zurück.

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