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Zoo-Hängematten made in Gummersbach

fj; 13. Apr 2013, 07:00 Uhr
Bilder: Zoo Wuppertal - Ambika Fanclub --- Auch die Jüngsten im Wuppertaler Zoo ruhen in Giesens Hängematte: Die Schneeleoparden Aziza, Aruna und Aditi.
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Zoo-Hängematten made in Gummersbach

fj; 13. Apr 2013, 07:00 Uhr
Gummersbach – Seit 2011 bastelt das Gummersbacher Ehepaar Giesen für die Tiere im Wuppertaler Zoo – Mittlerweile ruhen in Ralf Giesens selbstgefertigten Hängematten Zootiere in ganz Europa.
Nachdem die Gummersbacherin Sabine Giesen im Fernsehen das erste Mal Nebelparder gesehen hatte, war es um sie geschehen. Sie war sofort begeistert von den schönen Raubkatzen und wollte sie unbedingt mit eigenen Augen sehen. Nebelparder sind im südöstlichen Asien beheimatet, erinnern entfernt an einen Leoparden, sind aber deutlich kleiner und tragen nebelhafte Flecken, denen sie ihren Namen verdanken. In freier Wildbahn ist die anmutige Katze mittlerweile selten geworden. Im Wuppertaler Zoo allerdings, so erfuhr Giesen, werden die Katzen erfolgreich gezüchtet.


[Mit ihr hat alles angefangen: Nepelpader-Weibchen „Ambika“ in seiner Hängematte.]  

„Vom ersten Moment an hatte der Wuppertaler Zoo unsere Herzen gewonnen und wir hatten riesiges Glück - Bei den Nebelpardern gab es gerade ein Jungtier. Ambika ist im August 2011 zu Welt gekommen und war bei unserem ersten Besuch im Zoo gerade vier Monate alt. Von diesem Moment an waren wir jeden Sonntag bei den Nebelpardern und machten Fotos von Ambika und ihren Eltern“, erinnerte sich Giesen. Es dauerte dann nicht lange und im Zoo gab man den Giesens den Namen „Ambika Fanclub“. Während einem dieser zahlreichen Besuche fiel Sabines Mann, dem Gummersbacher Dachdeckermeister Ralf Giesen, eine Hängematte im Katzengehege auf, die von der Bastelgruppe des Zoovereins aus ausrangierten Feuerwehrschläuchen hergestellt worden war. „Da packte meinen Mann der Ehrgeiz: Er organisierte sich ebenfalls Feuerwehrschläuche und bastelte drauf los. Heraus kam wirklich eine Hängematte – und eine richtig gute noch dazu“, erzählte Sabine Giesen.


[Der Eisbär im Wuppertaler Zoo ist wohl der einzige in ganz Europa, der eine schwimmende Matte besitzt.]  

Dieser Meinung waren auch die Tierpfleger im Raubkatzenrevier, denen Ralf Giesen die selbstgemachte Matte zum Geschenk machte: Sie fanden sie sogar so gut, dass sie noch weitere Hängematten bestellten – schließlich sollten Leopard, Panther und Co. ebenso gut gebettet sein, wie ihre Nachbarn die Nebelpader. Die Giesens traten der Bastelgruppe des Zoovereins bei, holten sich Anregungen, wie Spielzeug für verschiedene Tiere gebastelt werden kann. Auch im Internet informierte sich das Paar darüber, wie andere Zoos ihre Tiere beschäftigen. Ausgerüstet mit so vielen Anregungen und Informationen ging es dann erst richtig los: Ralf Giesen bastelt aus ausrangierten Feuerwehrschläuchen nicht mehr nur Hängematten, sondern Kletternetze, Kratzbälle und Spielwürfel. Seine Unikate erfreuen längst nicht mehr nur die Wuppertaler Zootiere. „Auch im Kölner Zoo sowie in Zoos in Holland und England liegen die Tiere auf meinen Hängematten und beschäftigen sich mit meinem Spielzeug. Der Eisbär im Wuppertaler Zoo ist der einzige in ganz Europa, der eine schwimmende Matte hat.“



Sabine Giesen steht ihrem Mann dabei in Sachen Engagement in nichts nach: „Ich nähe, häkle, stricke, flechte und verknote alle brauchbaren Materialien, die mir in die Finger kommen, zu Spielzeug für die Zootiere. Unserer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt und es ist wunderschön zu erleben, wie begeistert die Tiere das gebastelte Spielzeug annehmen.“ Die beiden basteln jedes Wochenende für die Tiere – was ihnen im Zoo den lieb gemeinten Namen „die positiv Verrückten“ eingebracht hat. Im vergangenen Sommer gab es in Wuppertal erneut Raubkatzen-Nachwuchs, direkt in Ambikas Nachbarschaft. Hier tummeln sich nun die drei kleinen Schneeleoparden Aziza, Aruna und Aditi. Selbstverständlich ruht auch dieser Nachwuchs auf Hängematten aus Gummersbach.




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