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„Drei auf einen Streich“ für das THW

mg; 24. Mar 2013, 01:19 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- Die drei Hauptdarsteller des Tages standen blankgeputzt und fertig zur Begutachtung durch die Gäste vor der Unterkunft an der Kölner Straße.
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„Drei auf einen Streich“ für das THW

mg; 24. Mar 2013, 01:19 Uhr
Bergneustadt - Drei im Jahre 2012 neu angeschaffte Fahrzeuge für das Technische Hilfswerk wurden beim Ortsverband Bergneustadt offiziell in Dienst gestellt - Unterkunft heißt nun 'Ludwig-Pawlik-Haus'.
Von Michael Gauger

Viele Ehrengäste hatte der THW-Ortsverband Bergneustadt zu einer Feier am Samstag geladen. Mit dabei waren neben Bürgermeister Gerhard Halbe und Kreisdirektor Jochen Hagt auch die beiden Bundestagsmitglieder Klaus-Peter Flosbach und Jörg von Polheim. Weiterhin Stadtbrandinspektor Michael Stricker, Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Opitz sowie von der THW Geschäftsstelle Olpe, dem der Ortsverband zugehörig ist, Johannes Feiter und Wolfgang Barndt und viele weitere mehr aus Reihen des THWs, der Feuerwehr und der Politik.


[Gäste und Ehrengäste wurden bereits am Eingang freundlich begrüßt.]

Der Ortsbeauftragte Rolf Gering begrüßte die zahlreich erschienen Gäste und bedankte sich vorab bei allen Helfern des Ortsverbandes für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Er freue sich, dass man sich in Bergneustadt keine großen Sorgen um die Zukunft machen muss, vor allem was die Personalstärke angeht. Der Landesbeauftrage des THW, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, nahm direkt im Anschluss seine Aufgabe vor Ort wahr und genoss es, den Kameraden eine Freude bereiten zu können. „Das ist etwas, was man gern macht, wobei ich mich nicht erinnern kann so etwas in meiner Amtszeit schonmal erlebt zu haben. Drei Fahrzeuge auf einmal ist schon etwas Besonderes, auch wenn sie natürlich nicht alle zur gleichen Zeit gekommen sind“, fuhr Schliwienski fort. „Die Fahrzeuge dienen nicht etwa dem Selbstzweck des Ortsverbandes, sondern in erster Linie den Bürgern zur Hilfeleistung“, erklärte er und überreichte die Fahrzeugpapiere an die Maschinisten oder Fahrer.  
  

[Der Landesbeauftragte des THW für Nordrhein-Westfalen, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, führte die Ehrungen durch und übergab offiziell die Fahrzeuge.]

Weiterhin erhielt der sichtlich überraschte Hauptbrandmeister Frank Bode eine Urkunde nebst goldener Ehrenplakette für seine Verdienste und sein Engagement überreicht. Bode selbst unterstützt in jahrelanger Zusammenarbeit vor allem im Bereich Atemschutz die Ortsgruppe. Ehrenurkunden für viele Dienstjahre sowie eine Ernennung zum stellvertretenden Ortsbeauftragten folgten, bevor einige Grußworte der Ehrengäste an das Publikum gerichtet wurden. Von Polheim lobte im Besonderen das Ehrenamt als solches, welchem die Helfer generell nachgehen. Er selbst kenne das THW in seiner Heimatstadt Hückeswagen und staune über eine solche Einsatzbereitschaft von über 80.000 Menschen deutschlandweit. Flosbach bezeichnete das THW als „blaue Engel“ und zog das Symbol "Zahnrad" im Logo des THW für Vergleiche heran. „Wenn ein einzelnes Zahnrädchen nicht funktioniert, dann funktioniert das Ganze nicht. Nach 25 bis 30 Jahren müssen schon mal neue Fahrzeuge her, auch wenn die noch wunderbar aussehen.“  


Zudem lobte er die gute Jugendarbeit vor Ort. Kreisdirektor Jochen Hagt gratulierte nicht nur zu den neuen Fahrzeugen, sondern stellte auch die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren im Oberbergischen Kreis heraus. "Das ehrenamtliche Engagement, welches Se an den Tag legen, ist beachtenswert. Bürgermeister Gerhard Halbe hob die Zusammenarbeit der örtlichen Hilfsorganisationen hervor und berichtete von der vergangenen Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Bergneustadt, bei der das THW für seine logistische Unterstützung  beim Kreisjugendfeuerwehrzeltlager besondere Erwähnung erhielt. „Es ist schön, dass es hier keine Konkurrenzsituation gibt und das bereits der Nachwuchs in eine solche Zusammenarbeit hineinwächst“, führte er aus und schloss mit den Worten: “Ein schöner Tag für Bergneustadt!“.


[Neben den Ehrungen war die Enthüllung der Gedenktafel ein Teil der Veranstaltung.]

Eine weitere Besonderheit an diesem Tage war die Enthüllung einer Gedenktafel für Ludwig Pawlik am Eingangsbereich der Unterkunft an der B 55. Pawlik, Träger des Goldenen Ehrenzeichens des THWs und des Stadtdukatens der Stadt Bergneustadt, war fast 50 Jahre Helfer und von 1978 bis 2003 auch Ortsbeauftragter. Ihm zu Ehren wurde die Unterkunft als „Ludwig-Pawlik-Haus“ benannt. Ganz besonders lag ihm seinerzeit die Jugendarbeit im Ortsverband am Herzen, weshalb die Tafel anfangs absichtlich mit einer Fahne der THW-Jugend verhängt war.

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Das Technische Hilfswerk, Ortverband Bergneustadt hat 132 Helferinnen und Helfer, davon 48 Aktive und 18 Junghelfer. Die Gründung geht auf das Jahr 1972 zurück. Man verfügt nun über fünf Lkw, zwei Mannschaftstransportwagen und sieben Anhänger, darunter ein Lichtmast und eine Großpumpe mit einer Leistung von 5.000 Liter pro Minute.

Ehrungen
Frank Bode, Hauptbrandmeister - Ehrenplakette des THW
Markus Krämer - 10 Jahre im Dienst des THW
Fabian Dietrich - 10 Jahre im Dienst des THW
Sebastian Widdel - 10 Jahre im Dienst des THW
Björn Werkshage-Stepholt - 20 Jahre im Dienst des THW, sowie Ernennung zum stellv. Ortsbeauftragten
Jörg Müller - 25 Jahre im Dienst des THW

Die neuen Fahrzeuge im Überblick
Gerätekraftwagen (GKW I), liebevoll auch „Werkzeugkiste“ genannt, ist ein Allrad-Lkw mit 286 PS und einem zulässigen Gesamtgewicht von 16.000 Kilogramm. Er gehört der 1. Bergungsgruppe an und führt allerlei Gerätschaften mit sich. Neben Seilwinde, Atemschutzgeräten, Motorsägen, Tauchpumpen gehören Spreizer und hydraulische Schere genauso dazu wie Hebezeuge und ein Stromerzeuger, um nur Einiges zu nennen. Neun Sitzplätze, eine Steigfähigkeit von 30 Prozent und eine Watttiefe von 60 Zentimeter machen ihn zum robusten und schnellen Alleskönner.

Nummer zwei ist der Lastkraftwagen 9,0 Tonnen mit Ladebordwand. Er gehört zur Gruppe Wasserschaden/Pumpen (Fachgruppe WP). Er ist ebenfalls mit Allrad ausgerüstet, hat sechs Sitzplätze und führt unter anderem Pumpen, Schläuche, Werkzeug und Stromerzeuger mit. Sein Vorteil liegt in der Ladebordwand, mit der sich auch sperrige oder schwere Ausrüstungsgegenstände schnell be- und entladen lassen.

Der Dritte im Bunde ist der Mannschaftslastwagen (MLW4) der Fachgruppe Beleuchtung (Fachgruppe BEL). Die Fachgruppe Beleuchtung verfügt über eine breite Palette von Beleuchtungsmitteln. So lassen sich insbesondere bei größeren Schadensereignissen Strecken von ewa 150x20 Meter oder horizontale/vertikale Flächen von etwa 35x35 Meter mit gerichtetem oder blendfreiem Licht ausleuchten. Sieben Sitzplätze, Allrad und ebenfalls mit einer Ladebordwand ausgerüstet gewähren auch hier einen guten und komfortablen Zugriff auf die Ausrüstung.
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