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Haus war nach drittem Brand nicht mehr zu retten

ch; 1. Mar 2013, 12:58 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Flammen schlugen aus dem Wohnhaus empor.
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Haus war nach drittem Brand nicht mehr zu retten

ch; 1. Mar 2013, 12:58 Uhr
Engelskirchen – In der Nacht ist ein Einfamilienhaus in Müllensiefen komplett ausgebrannt – Feuerwehr war bereits nachmittags am gleichen Objekt zweimal im Einsatz.
Von Christian Herse
  
Es war 0:31 Uhr, als die Melder der Ründerother Feuerwehrkameraden aufgingen und sie zu einem Einsatz nach Müllensiefen alarmierten. Die Adresse war den Männern noch gut bekannt, denn erst wenige Stunden zuvor waren sie bereits an gleicher Stelle im Einsatz. Doch schon auf der Anfahrt wurde ihnen klar, dass es sich dieses Mal um einen größeren Brand handeln müsste. „Eine Nachbarin hatte den Rauch bemerkt und wenig später auf Feuerschein gesehen sowie Scheiben bersten hören“, berichtet der stellvertretende Wehrführer Thomas Krimmel. Aufgrund dieser Meldung ließ er noch auf der Anfahrt die Alarmstufe erhöhen.

[Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling (li) und Einsatzleiter Thomas Krimmel sind in Müllensiefen im Einsatz.]

Als die ersten der letztendlich 75 Kräfte am Ort des Geschehens eintrafen, wurde ihnen schnell das ganze Ausmaß des Brandes bewusst. Flammen schlugen aus zwei Fenstern in den Nachthimmel empor, dichter Rauch schoss durch das Dach nach draußen. Sofort wurde auf Feuer 3 erhöht – Großalarm. Neben den Kameraden aus Osberghausen setzte sich auch der Löschzug Engelskirchen in Bewegung.

Aufgrund der gemeldeten Lage wurde zudem der Einsatzleitwagen des Kreises aus Bergneustadt zur Koordinierung gerufen. Derweil galt es für die Männer, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Aus dem nahen Walbach und mehreren Hydranten beförderten sie hunderte Liter Wasser den Berg hinauf zum Brandort.

Ein Trupp unter Atemschutz begab sich ins Innere des Gebäudes, drei weitere löschten von Außen. Schnell wurde jedoch klar, dass das Haus kaum noch zu retten war, sodass die Löscharbeiten zunächst nur noch über den Außenangriff durchgeführt wurden. „Die Decke kam zum Teil schon runter“, meldete ein Feuerwehrmann, der zuvor noch ins Haus vorgedrungen war. Die aus Gummersbach angerückte Drehleiter kam indes aufgrund der engen Straße und einer über dieser verlaufenen Stromleitung nicht zum Einsatz. Es dauerte eine Dreiviertelstunde, ehe die Kameraden den Brand unter Kontrolle hatten und die Rauchschwaden nachließen. „Allerdings haben wir eine 75 Zentimeter dicke Zwischendecke in dem Einfamilienhaus, die wir jetzt komplett nach Glutnestern absuchen müssen“, erklärte Krimmel den weiteren Einsatzablauf. Erst gegen fünf Uhr waren die Flammen schließlich vollends gelöscht. Verpflegt wurden die Kameraden in der Zeit von Helfern der Malteser, die zudem mit einem Rettungswagen den Regelrettungsdienst ablösten.

Nach dem Einsatz gilt es nun, Ursachenforschung zu betreiben. „Bereits am gestrigen Vormittag waren wir hier, nachdem die Anwohner einen Kaminbrand gemeldet hatten“, sagte Krimmel in der Freitagnacht. „Gemeinsam mit dem Bezirksschornsteinfeger reinigten wir wie üblich das Rohr und fuhren zwei Stunden später, nachdem wir sicher waren, dass keine Glutnester mehr existierten, wieder nach Hause.“ Dennoch wurden sie gegen 16 Uhr erneut in die Müllensiefer Straße gerufen, wo es zu einer Rauch- und leichten Brandentwicklung gekommen war.

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Wieder kontrollierten sie sorgfältig das Haus und gaben später Entwarnung. Scheinbar nicht vollends, wie der nächtliche Einsatz zeigte. Erinnerungen weckte der Brand an ein Feuer am 1. Weinachtstag 2010 in Marienheide. Auch damals hatten sich Flammen nach einem Kaminbrand unentdeckt in die Zwischenwände gefressen, sodass nach kurzer Zeit das gesamte Haus in Vollbrand stand (OA berichtete). Die Bewohner des Gebäudes in Engelskirchen wurden derweil nicht verletzt. Nach dem Feuer in den Tagesstunden waren sie zwischenzeitlich bei Verwandten untergekommen. War ihr Eigenheim tagsüber jedoch nur in einem Raum in Mitleidenschaft gezogen worden, gilt es jetzt wohl als Totalschaden. Die Polizei bezifferte die Summe in dieser Nacht auf 100.000 € und hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

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