Reichshof – Der Ortsverband und die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen in Reichshof lehnen Wildbergerhütte als geeigneten Standort für eine forensische Klinik ab.

Der Ortsverband und die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen in Reichshof äußerten ihr großes Bedenken bei der Auswahl des Standortes für eine neue Forensik in der Gemeinde. „Wir halten den Standort auf dem ehemaligen Munitionsdepot für nicht geeignet, da aus unserer Sicht eine soziale Reintegration von straffällig gewordenen Patienten hier nicht möglich ist“, sagte die Fraktionsvorsitzende.

Auch weitere Argumente sprechen nach Auffassung der Grünen gegen diesen Standort: Eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sei nicht gegeben, es gäbe weder eine Bahn, noch eine vernünftige Busanbindung. Bereits finanzierte und in Eigeninitiative der Bürgervereine begonnene Projekte zum Fremdenverkehr sehen die Grünen in Gefahr. Auch dem aufstrebenden Tourismus in der Gemeinde drohe nach ihrer Auffassung ein herber Rückschlag. Die Aussagen des NABU –Oberberg zum Naturschutz auf dem Gelände des ehemaligen Depots werden vom Ortsverband der Grünen unterstützt.


Grundsätzlich befürworten die Grünen einen Ausbau zusätzlicher Plätze in der Forensik, da diese dringend notwendig seien. Doch treffen nach ihrer Auffassung viele Kriterien aus dem Katalog des Ministeriums für eine Standortauswahl nicht auf Reichshof zu. „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Bevölkerung in Wildbergerhütte und Umgebung sehr ernst“, sagte Michael Braun, Sprecher des Ortsverbands der Grünen aus Wildbergerhütte. „ Allen Bürgerinitiativen und Bürgern bieten wir daher den Dialog an. Wir würden uns freuen, wenn diese das Angebot annehmen.“ Sein Verband zeigte sich von dem bürgerlichen Engagement begeistert, riefen die Verantwortlichen aus Politik und Bürgerinitiativen aber zu mehr Sachlichkeit auf.

Von der Ministerin Barbara Steffens fordern die Grünen mehr Transparenz: Sie solle offen darlegen, welche Gründe zu einer Entscheidung für den Standort in Reichshof geführt haben und welche Alternativen geprüft wurden. Dazu werde der Ortsverband und die Fraktion zeitnah ein Gespräch mit ihr führen.