Archiv

Abgekämpft, aber erfolgreich

lo; 6. Jul 2012, 11:40 Uhr
Bilder: privat.
ARCHIV

Abgekämpft, aber erfolgreich

lo; 6. Jul 2012, 11:40 Uhr
Reichshof - Die Feuerwehr Reichshof und das Deutsche Rote Kreuz simulierten bei einer Übung im ehemaligen Schwesternwohnheim der Residenz am Burgberg die Rettung mehrerer vom Rauch eingeschlossener Personen.
Großalarm in Denklingen: Im ehemaligen Schwesternwohnheim der Residenz am Burgberg hatte es bei Arbeiten an einer Heizungsanlage eine Explosion mit anschließendem Feuer gegeben. Im Keller und den beiden Obergeschossen breitete sich dichter Qualm aus – 19 Personen im zum „Übergangswohnheim mit insgesamt 60 Betten“ umfunktionierten Gebäude waren vom Rauch eingeschlossen. Dies war das Einsatzszenario für insgesamt 45 Feuerwehrleute sowie 24 Helfer der Einsatzeinheit Süd und der SEG SAN-Mitte des Deutschen Roten Kreuzes Oberberg. Die Gesamtleitung oblag Rüdiger Schöler. Unterstützt wurde er von Frank Riehl (Brandbekämpfung und Menschenrettung), Markus Röttger (Wasserversorgung) und Sven Runkel (DRK), die die einzelnen Teilbereiche koordinierten.


[Auch Einsatzleiter Rüdiger Schöler musste Höchstleistungen vollbringen.]

Die Truppe der Feuerwehr formierte sich aus den Einheiten Denklingen, Heischeid, West, der FEL, der Fachgruppe Atemschutz sowie Atemschutzträgern aus Mittelagger. Vorausgegangen waren wochenlange Planungen, die wegen der gestern herrschenden Wetterverhältnisse beinahe umsonst gewesen wären. „Wir standen kurz davor, alles abzusagen“, erklärt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Klaus Rinke. Das schwere Gewitter zog glücklicherweise vor der Alarmierungszeit um kurz vor 18 Uhr über die Region hinweg, so dass einer Durchführung nichts mehr im Wege stand. Das Gebäude wird bald abgerissen, weshalb die Wehrführung die Gelegenheit nutzen wollte, eine größere Übung durchzuführen. „Wir haben den Kontakt zum Besitzer gesucht und er hat sich sehr kooperativ gezeigt“, berichtet Rinke.



Beim Eintreffen der ersten Kräfte hatten einige Bewohner, die von Mitgliedern der Ehren- und Altersabteilung sowie der Jugendfeuerwehr dargestellt wurden, selbstständig das Gebäude verlassen. Für die Helfer ging es darum, im allgemeinen Chaos den Überblick zu behalten und Betroffene von Schaulustigen zu trennen. Die Brandbekämpfung und die Menschenrettung standen im Vordergrund – keine einfache Aufgabe bei der drückenden Schwüle. Rinke lobte die sichtlich Abgekämpften: „Das war eine Herausforderung für die Atemschutzgeräteträger. Sie haben absolute Höchstleistungen erbracht.“ Nachdem man das Feuer im Griff hatte, wurden die restlichen Personen aus dem Gebäude gebracht und in die Obhut des DRK übergeben.

Die Bewertung des Einsatzes, der unter den Augen von Wehrführer Hans-Uwe Koch vonstatten ging, fiel grundsätzlich positiv aus. „Wir haben aber auch neue Erkenntnisse gesammelt. Dafür sind Übungen ja da“, betonte Rinke. Übrigens gab es für die Reichshofer Feuerwehrkameraden parallel zwei reale Einsätze: Da in der angrenzenden Senioren-Residenz ein Fahrstuhl ausgefallen war, kümmerten sich vier Florianjünger darum, eine Bewohnerin vom ersten in den dritten Stock zu transportieren. Einige Mitglieder der Einheit Eckenhagen-Hespert mussten zu einem Scheunenbrand ausrücken. Offenbar eine Tat des „Feuerteufels“, der seit einigen Wochen sein Unwesen in der Gemeinde treibt.       


  
WERBUNG