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Nicht nur erfolgreich, sondern auch schön spielen

pn; 21. Sep 2011, 18:20 Uhr
Bilder: Christian Herse ----- Der TV Strombach will auch diese Saison wieder oben angreifen.
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Nicht nur erfolgreich, sondern auch schön spielen

pn; 21. Sep 2011, 18:20 Uhr
Die Handballsaison 2011/2012 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Handball-Ligen – Heute: Oberligist TV Strombach.
Von Peter Notbohm

Nach einer eher durchwachsenen Saison 2009/10 haben die Strombacher Damen in der vergangenen Spielzeit wieder in gewohntes Fahrwasser gefunden und ein gutes Jahr auf einem starken dritten Platz abgeschlossen. Ein Ziel, das auch unter dem neuen Trainer Ralf Visser, der Anja Kuba beerbt,   die in die Babypause geht, anvisiert werden soll.

Kommen und Gehen

Dafür steht dem neuen Coach fast der komplette letztjährige Kader zur Verfügung. Einzig Hannah Kramer, Judith Wirtz und Viviana Wels haben den Verein verlassen. Während Kramer studienbedingt nach Bremen wechselt, sucht Linksaußen Viviana Wels ihr Glück ab der kommenden Saison in der dritten Liga bei den Kölner Damen. Der am schwersten zu verkraftende Abgang dürfte dagegen Judith Wirtz sein. Die Ausnahmetorhüterin ist nach Köln gezogen und will zudem künftig nur noch ausschließlich als Kreisläuferin auflaufen. Eine Position, die sie auch beim TVS vergangene Saison ein ums andere Mal bekleidete. Fortan wird sie allerdings für den Ligakonkurrenten Pulheimer SC auflaufen.

Neu im Kader sind derweil die beiden A-Jugendlichen Keeper Kimi Hausmann und Jacqueline Löwen, die den Abgang von Wirtz kompensieren sollen. Nach einem Jahr Pause gehören zudem Linksaußen Yasemin Batgün, die beruflich nun wieder etwas weniger eingespannt ist, sowie Jenny Pfahl, die aus ihrer Babypause zurückkehrt, wieder zum Kader. Erstmalig im TVS-Trikot auflaufen, werden dagegen Lea Altjohann, die vom oberbergischen Nachbarn aus Bergneustadt in die Kreisstadt wechselt, sowie Karen Swoboda, die von Mettmann Sport kommt. Die Linksaußen ist übrigens die Freundin von VfL-Spieler Jörg Lützelberger und somit bereits die zweite VfL-Spielerfrau nach Jenny Pfahl in Reihen der Strombacher.
[Ralf Visser (rechts) mit seinen Neuzugängen.]

Stärken und Schwächen

Aufgrund der geringen Fluktuation, ist es daher auch wenig verwunderlich, dass Ralf Visser ein ähnliches Abschneiden wie in der vergangenen Saison anstrebt. „Wenn wir vom Verletzungssorgen verschont bleiben, sollten wir wieder unter den ersten Drei mitmischen können“, gibt er sich ehrgeizig. Jede Position in seinem Kader ist mindestens doppelt besetzt, zumal er auch das Ziel verfolgt, noch mehr Allrounderinnen auszubilden. „Die Mannschaft kommt über ihre Geschlossenheit und zeigt eine gute Trainingseinstellung“, lobt Visser seine Damen. Agieren will er mit einer aggressiven 3:2:1-Deckung, die den Gegner frühzeitig bekämpfen soll. Aus den hieraus resultierenden Ballgewinnen will der TVS sein gewohntes Tempospiel aufziehen und über die zweite und dritte Welle zu vielen einfachen Toren kommen, auch wenn der Coach hier noch Steigerungsbedarf sieht: „Wir haben noch zu viele technische Fehler im Spielaufbau und suchen zu oft zu früh den Torabschluss. Hier benötigen wir viel mehr Geduld und werden noch verstärkt an unserem Entscheidungsverhalten arbeiten müssen.“

Wie sehr der Abgang von Judith Wirtz auf der Torhüterposition schmerzt, wird dagegen erst die Saison zeigen. Visser sieht sich mit Denise Fleischhauer und den beiden A-Jugend-Torhüterinnen zwar gut aufgestellt, verlangt aber auch vom restlichen Team, sie entsprechend zu unterstützen: „Ohne Deckung kann die beste Torhüterin nichts machen.“ Im Angriff muss man dagegen wohl nur wenige Worte über das Strombacher Angriffsbollwerk verlieren, das vergangene Saison die drittmeisten Tore erzielte und dabei aufgrund der Spielabsage gegen Pulheim sogar eine Begegnung weniger als der Rest der Liga hatte. Mit Lina Klinnert, Marina Häsner, Lena Steuck Maike Daase und Nadja Grau verfügt Visser gleich über mehrere wurfgefährliche Spielerinnen. „Unser Ziel wird es sein guten und attraktiven Damenhandball zu zeigen und dabei auch weiterhin Jugendliche in die Mannschaft zu integrieren“, so Visser, der Fortuna Köln als Topfavoriten auf die Mittelrheinmeisterschaft einschätzt.

Fazit

Anja Kuba hat Ralf Visser ein bestelltes Feld hinterlassen. Die Mannschaft hat sich kaum verändert und gehört daher nach wie vor zur gehobenen Klasse in der Damen-Oberliga. Gegen Fortuna Köln wird in der anstehenden Saison wohl keine Mannschaft ankommen, doch dahinter hat der TVS gute Chancen auf den Titel „Best of the Rest“.

Tests und Tore
TVS – TV Beyeröhde 2 30:37
TVS – 1.FC Köln 2 28:27
TVS – TV Oberbantenberg 35:22
TVS – HSG Bergische Panther 21:24
TVS – TV Beyeröhde 2 29:22
TVS – TuS Drolshagen 22:31
TVS – TV Bergneustadt 29:18
Turniersieg in Bockeroth

Abgänge
Hannah Kramer (Bremen)
Judith Wirtz (Pulheimer SC)
Viviana Wels (1.FC Köln)

Neuzugänge
Karen Swoboda (Mettmann Sport)
Jenny Pfahl (aus Babypause)
Lea Altjohann (TV Bergneustadt)
Kimi Hausmann
Jacqueline Löwen (beide A-Jugend)
Yasemin Batgün (reaktiviert)

Spielerkader

Torhüter
Denise Fleischhauer
Kimi Hausmann
Jacqueline Löwen

Feld
Lea Altjohann
Yasemin Batgün
Nina Biesenbach
Maike Daase
Edita Fazlic
Melanie Frackiewicz
Nadja Grau
Marina Häsner
Lina Klinnert
Nadja König
Judith Lünsdorf
Jenny Pfahl
Madelaine Simionovici
Lena Steuck
Karen Swoboda
Anna Lena Thome

Trainer
Ralf Visser

Co-Trainer
Justin Visser

Betreuer
Andreas Richter

Physiotherapeutin        
Karin Teschke
  
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