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Radrennen: Beikirch besiegte in spannendem Finale Telekom-Fahrer

om; 26. Jan 2002, 04:30 Uhr
Oberberg Aktuell
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Radrennen: Beikirch besiegte in spannendem Finale Telekom-Fahrer

om; 26. Jan 2002, 04:30 Uhr
(om/22.7.2001-17:15) Von Oliver Mengedoht
Radevormwald - Ein toll besetztes Fahrerfeld, trockenes Wetter, bei der zweiten Auflage des Rader Industrie- und Handelspreises stimmte einfach alles.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Mit Irsinnstempo rasten die Rad-Profis durch die Rader Innenstadt.]





Was war das f�r ein Jubel der 3.000 Zuschauer, als im letzten Jahr Marcel W�st nach 75 Kilometern Alleinfahrt als erster die Ziellinie �berquerte. Ob so eine Veranstaltung erfolgreich wiederholt werden k�nnte, fragten sich die Veranstalter bis gestern selbstzweifelnd, aber es gelang. "Wem ich auch von diesem Starterfeld mit all den Spitzenfahrern erz�hlt habe, man wollte es mir nicht glauben, dass so viel Klasse in Oberberg an den Start geht", berichtete MdB Friedhelm Julius Beucher, der gestern auch seinen 55. Geburtstag feierte.

[Der Start: Knapp 100 Rad-Profis fuhren hier los.]





Beucher hatte auch durch seine Kontakte daf�r gesorgt, dass das Team Telekom mit drei Fahrern in Rade antrat. Vorjahressieger W�st hingegen konnte nicht dabei sein, lie� aber Gr��e in die Bergstadt ausrichten. Die Teams wurden von Monika Lichtinghagen-Wirtz, stellvertretende Gesch�ftsf�hrerin des Sponsors BAV, und Vize-Landrat Rolf Sch�fer begr��t, der WDR �bertrug das Finale des Rennens live im Fernsehen.

[B�rgermeister Korsten (l.) �bergab das Mikro an Geburtstagskind Beucher (M.), Organisator Behrensmeier schickte die Teilnehmer auf den 1,3 Kilometer langen Rundkurs.]





B�rgermeister Dr. Josef Korsten freute sich �ber die "herausragende Sportveranstaltung" und, dass das Wetter mitmachte. Er dankte den Mitarbeitern der Verwaltung um Sportamtsleiter Hartmut Behrensmeier, ohne deren Arbeit das Radrennen nicht m�glich sei. "Den Steuerzahler kostet das au�er den Personalkosten keinen Pfennig, denn die Sponsoren haben alle Kosten und Preisgelder - insgesamt 10.000 Mark - �bernommen", dankte Korsten den 18 Firmen.





M�glich gemacht haben die Neuauflage des Radrennens wieder die Sponsoren, erkl�rte Organisator Behrensmeier. Neben den deutschen GS I-Teams (Group Sportive bis Platz 25 in der Weltrangliste) Telekom mit Danilo Hondo und Team Coast waren mehrere GS II und III-Mannschaften am Start. Ebenfalls dabei: Die Bahnweltmeister Stefan Steinweg und Erik Weispfennig, die Welt- und Olympiasieger Jens Lehmann und Guido Fulst sowie Festina-Radler Steffen Radochla, der letztes Jahr in der Bergstadt Zweiter wurde.

[62 Runden mussten die Rennradler auf dem Rader Rundkurs absolvieren.]





Ein spannendes Rennen war also garantiert - und das gab es dann auch. Als die knapp 100 Fahrer um 18 Uhr von B�rgermeister Korsten und Beucher auf den 1,3 Kilometer langen Rundkurs geschickt wurden, ging es ganz sch�n zur Sache. 44 Kilometer pro Stunde fuhren die Profis im Durchschnitt, erreichten Spitzengeschwindigkeiten von �ber 50 "Sachen". Schon nach wenigen Runden setzte sich ein Gr�ppchen ab und zog dem Feld davon.

[Behrensmeier (2.v.l.) stellte das Team Telekom vor.]





Nach der H�lfte der 62 Runden hatte diese Siebener-Gruppe mit Danilo Hondo und Thorsten Hiekmann (Team Telekom), Andreas Kappes und Andreas Beikirch (Team Agro Adler Brandenburg), dem Australier Corry Sweet (Team Bankgiroloterij/Batavus) sowie Dennis Haueisen und Enrico Poitschke (Team Wiesenhof/DHfK Leipzig) bereits 20 Sekunden vor dem Feld herausgefahren, das abwechselnd von Stefan Kupfernagel und Michael Schlickau oder dem S�dafrikaner Ryan Cox (Team Cologne), dem Weltmeister von 92 und Olympiasieger Daniel Becke oder Bekim Christensen (Team Coast) oder dem Dritten der deutschen Meisterschaft Christian Wegmann angef�hrt wurde.

[Knapp 80 Kilometer lang ist die Strecke, die die Profis in anderthalb Stunden fahren.]





25 Sekunden lang war der Abstand, als noch 26 Runden zu fahren waren. Bei dem Wahnsinnstempo der Spitzengruppe hatte das Feld keine Chance, heranzukommen. Dann schrumpfte der Abstand wieder, als Cox das Feld doch n�her heranf�hrte; 18 Sekunden, 13 - noch 17 Runden hie� es, als das Feld wieder so nah an die Ausrei�er herangekommen war, dass es sie auf den Geraden sehen konnte, "der ein oder andere ganz vorne ist in Gedanken schon beim Schlussspurt", erkl�rten die Sprecher Hubert und Stefan Rosiejak aus Gelsenkirchen aufgeregt den Zuschauern. Durch diese Ablenkung w�rde die Spitzengruppe etwas langsamer, w�hrend das Feld durch den Sichtkontakt angespornt werde.

[Allerhand einfallen lie�en sich die Zuschauer bei der zweiten Auflage des Radrennens in der Bergstadt.]





Schlag auf Schlag ging es weiter: In der n�chsten Runde fiel Andy Kappes als erster aus der Spitzengruppe heraus, nur eine Umdrehung auf dem Kurs br�ckelte es weiter, auch Hondo, Sweet, Haueisen und Poitschke konnten das hohe Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen und fielen in das Feld zur�ck. Auf und davon machten sich die beiden verbliebenen: Sprint-Experte Beikirch und der junge Telekom-Fahrer Hiekmann, 17 Sekunden betrug ihr Vorsprung da.

[Mit �ber 50 "Sachen" schossen die Radler an den Tausenden Zuschauern vorbei.]





Immer wieder wechselten sich die beiden ganz vorne ab, fuhren tolle Zeiten. Team Coast versuchte immer wieder Angriffe, aber sofort waren die Strampler von Telekom und Adler zur Stelle, um ihre beiden Spitzenleute vorne zu sch�tzen. Die hatten inzwischen bis zu 48 Sekunden Vorsprung herausgefahren, lieferten sich ein spannendes Duell um den Sieg, immerhin winkten dem Ersten 2.000 Mark Siegpr�mie. "Was geben die beiden Gas, fahren hohe �bersetzungen und lassen die anderen nicht mehr ran", �berschlugen sich die Streckensprecher beinah vor Aufregung.

[Eine siebenk�pfige Gruppe setzte sich zun�chst vom Feld ab.]





Beikirch lie� in den letzten Runden den jungen Hiekmann vorne fahren, taxierte ihn und bereitete sich auf den Schlussspurt vor. Zum letzten Mal kamen die beiden auf die Zielgerade und n�herten sich dem Start- und Zielbereich beim Penny-Markt, traten kr�ftiog in die Pedale und der erfahrene Sprinter Beikirch entschied diesen Spurt wieder einmal f�r sich, �berquerte den Schlussstrich weniger als eine Sekunde vor Hiekmann. Dritter wurde als Erster im Verfolgerfeld Andre Schulz vom Team Wiesenhof.

[Mit Reserver�dern standen die Teamchefs und -mechaniker auf der Gegengeraden bereit.]





Bei der Siegerehrung durfte Beikirchs sechsj�hriger Sohn Max mit aufs Treppchen, wenig sp�ter posierte die ganze Familie f�r die Fotografen. Insgesamt hatten das Ziel noch rund 50 Fahrer gesehen, fast die H�lfte der Starter hatte das hohe Tempo �ber 77 Kilometer nicht mithalten k�nnen und hatte aufgegeben. F�r die Zuschauer nicht schlimm, die konnten sich zudem anschlie�end noch auf ein zweist�ndiges Open Air-Konzert mit der Wuppertaler Band "Net Work" freuen.

[Harter Zweikampf am Schluss: Beikirch (l.) und Telekom-Sprinter Hiekmann schenkten sich nichts (linkes Bild); Beikirch gewann das Rennen.]





Ergebnisse:


1. Andreas Beikirch, Agro Adler Brandenburg


2. Thorsten Hiekmann, Team Telekom


3. Andre Schulze, Team Wiesenhof


4. Steffen Radochla, Festina


5. Danilo Hondo, Team Telekom





6. Malte Urban, Team Coast


7. Robert F�rster, Team N�rnberger


8. Jonas Owczarek, Agro Adler Brandenburg


9. Martin Winkelmann, ISBO Lotusan Cottbus


10. Stefan Adamsson, Team Coast

[Sportamtsleiter Behrensmeier (r.) gratulierte (v.l.n.r.) Hiekmann, Beikirch (mit dem sechsj�hrigen Sohn Max) und Schulze.]





11. Rene Obst, KED - Bianchi Team Berlin


12. Stephan Schruff, Team Athleticum Principia


13. Andreas G�nther, TEAG Team K�stritzer


14. Tjarco Cuppens, Flanders-Prefetex


15. Timo Scholz, Team Wiesenhof





16. Dennis Haueisen, Team Wiesenhof


17. Bekim Christensen, Team Coast


18. Enrico Nicolai, Team Wiesenhof


19. Raymond Meijs, Team Cologne


20. Jos Lucassen, Team Cologne RSA/NED

[Der Sieger Andreas Beikirch hatte gleich die ganze Familie mitgebracht.]





21. Christoph von Kleinsorgen, Team Coast


22. Michal Kalenda, W�stenrot-ZVVZ/CZ


23. Carsten Gottschalk, Team Wiesenhof


24. Hans-J�rgen Juretzek, Team Athleticum Principia


25. Sven Steiner, KED - Bianchi Team Berlin





26. Jan Pockrandt, ISPO Lotusan Cottbus


27. Steven De Neef, Bankgiroloterij/Batavus


28. Ryan Cox, Team Cologne RSA/NED


29. Ralf Grabsch, Team Telekom


30. Bj�rn Glasner, Team Cologne

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