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Wenn Eltern sich von ihren Kindern scheiden lassen...

sw; 12. Nov 2010, 15:05 Uhr
Bilder: Susan Wolters --- Dr. Burkhard Spinnen überzeugte mit einem lebendigen Vortragsstil.
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Wenn Eltern sich von ihren Kindern scheiden lassen...

sw; 12. Nov 2010, 15:05 Uhr
Gummersbach – Autor Dr. Burkhard Spinnen las heute aus seinem Buch „Müller hoch drei“ und überzeugte mit einem erfrischenden Vortragsstil.
Mit viel Humor, jugendlichem Charme und theatralischem Können präsentierte Autor Dr. Burkhard Spinnen heute sein Buch „Müller hoch drei“ im Rahmen des Lesefestes „Käpt'n Book“ im Sitzungssaal des ehemaligen Hohenzollernbades in Gummersbach. Vor drei Klassen aus der Jahrgangsstufe acht des Gymnasiums Moltkestraße erzählte Spinnen den Jugendlichen nahezu auswendig die ersten drei Kapitel seines Buches und schlüpfte dabei überzeugend in die Rolle des 13-jährigen Hauptcharakters Paul Müller. Von seinen Eltern verlassen, muss sich dieser nun alleine versorgen. Als wäre das nicht schon genug, taucht plötzlich eine rosafarbene Nervensäge, die behauptet seine Zwillingsschwester zu sein und ein wundersamer Hund auf. Zusammen mit einem arbeitslosen Tiertrainer begeben sie sich dann auf die Suche nach einer angeblichen dritten Schwester... .


Sehr aufmerksam lauschten die jungen Gäste der Geschichte und staunten nicht schlecht über Spinnens unterhaltsame Vortragsweise und die außergewöhnliche Handlung. „Ich habe eigentlich erwartet, dass es ein bisschen langweilig wird. Aber es war sehr lustig.“, beschrieben Fanny Henke und ihre Mitschülerin. Im Anschluss der Lesung nutzten die Gymnasiasten noch die Zeit, um eifrig Fragen zu stellen. So erklärte Spinnen zum Beispiel, dass er sich lieber mit Menschen und Problemen beschäftigt, denen er auch wirklich begegnen könnte anstatt mit Drachen oder Hexen: „Ich möchte über Dinge schreiben, die hinter der nächsten Tür stattfinden“. Deswegen werde das Thema „Scheidung“ auch in vielen seiner Bücher behandelt. In „Müller hoch drei“ wollte er diese Thematik von einer etwas anderen Seite beleuchten. So wurde aus „Wir trennen uns“ mal „Wir trennen uns von dir“. Zwar seien die vielen Lesungen sehr anstrengend und zeitraubend, aber wenn sie dann schließlich vorbei sind, sei er traurig, berichtete Spinnen.


[Den Schülerinnen Christiane Schneider, Jenny Meierhöfer, Julia Burgert, Fanny Henke und Alicia Därr hat die Lesung gefallen.]

Der stellvertretenden Kulturamtsleiterin des Oberbergischen Kreises, Silke Engel, hat es gefallen: „Es war einzigartig gut“. Auch die fünf weiteren Lesungen seien ein Erfolg gewesen. „Die Schüler waren immer aufmerksam und haben viele Fragen gestellt“, erklärte sie. Das Rheinische Lesefest „Käpt'n Book“ findet bereits seit 2003 in Bonn statt und möchte junge Leute fürs Lesen begeistern. Mit Hilfe der Regionale 2010 kam das Festival auch ins Oberbergische und soll auch in den kommenden Jahren in einem größeren Umfang stattfinden.

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