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'Mut tut Grundschülern gut'

no; 30. Oct 2009, 14:07 Uhr
Bilder: Katharina Glowicki --- Die Grundschüler am Bernberg freuen sich über das Projekt 'Mut tut gut'.
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'Mut tut Grundschülern gut'

no; 30. Oct 2009, 14:07 Uhr
Gummersbach – Innenminister Dr. Ingo Wolf zog heute eine erfolgreiche Zwischenbilanz des Präventionstrainings gegen Gewalt an der Gemeinschaftsgrundschule Bernberg.
Von Corinna Nowack

„Wir wollen Kinder und Jugendliche vor kriminellen Karrieren bewahren und begonnene kriminelle Karrieren stoppen“, sagte der Innenminister Dr. Ingo Wolf. Während der heutigen Präsentation in einer Grundschulklasse zeigten sich Dr. Wolf, Landrat Hagen Jobi sowie Bürgermeister Frank Helmenstein kinderfreundlich und beteiligten sich an den vorgeführten Spielen zu „Mut tut gut“. In einem Schülerkreis stehend, initiierte Projektleiterin Carola Lenk, dass sich die Kinder der Reihe nach ein lautes „stopp“ zu riefen. So wanderte es im Kreis von Schüler zu Schüler über Dr. Wolf weiter zu Jobi und von Helmenstein wieder zurück zu Lenk.


[Hagen Jobi (v.l.) und Dr. Ingo Wolf berichten über den Erfolg von "Mut tut gut".]

Unter anderem wurde das Spiel „Reise nach Jerusalem“ mal anders gespielt. Die Projektleiterin erklärte den 15 Kindern, sich gegenseitig zu helfen einen Platz zu finden, sobald die Musik aufhörte; anstatt sich die Stühle vor der Nase zu entreißen. Auch ohne Konkurrenzkampf oder gerade, weil sie sich gegenseitig helfen durften, hatten die Kinder sichtlich viel Spaß, wie Carola Lenk betonte: „Sie müssen lernen, dass sie mehr erreichen können, wenn sie zusammenhalten."


Der Schüler Florian Wulkesch erzählte, was er durch „Mut tut gut“ gelernt hat: „Wenn man jemanden ärgert und er sagt – Stopp -, dann muss man auch aufhören.“ Lea Wiens erklärte ihr Lieblingsspiel „elektrische Gummibärchen“: „Zuerst legt man auf jeden Stuhl ein Gummibärchen. Danach gehen zwei Kinder vor die Tür während die anderen beschließen, welches Gummibärchen „elektrisch“ ist. Die Mitschüler kommen dann wieder und dürfen sich eins nach dem anderen nehmen. Die Aufgabe der anderen ist es, sie schnell zu warnen, bevor sie ein „elektrisches“ auswählen.“

Das Training wechselt zwischen Rollenspiel, Diskussion, Geschichten erzählen und dem Einsatz von Medien und Übungen aus dem autogenen Training. „Dabei werden die unterschiedlichen Kompetenzen der Expertinnen und Experten aus Sport, Schule, Erwachsenenbildung und von der Polizei eingebracht“, sagte der Innenminister. „Die Erziehung zur Gewaltfreiheit ist gemeinsame Aufgabe von Eltern und Lehrern.“ Deshalb seien sie in das Programm mit eingebunden. „Und es sind definitiv Erfolge sichtbar“, so Dr. Ingo Wolf.

Seit 2005 wird die Aktion im Oberbergischen Kreis durchgeführt und  findet seit Mittwoch als dreitägiges Schulprojekt an der Gemeinschaftsgrundschule am Bernberg statt. Entwickelt wurde das Projekt von der Kreisvolkshochschule, den Polizeisportvereinen und der Kreispolizeibehörde des Oberbergischen Kreises. „Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt unterstützt das Projekt, indem sie die Hälfte der Kosten für jedes Kind übernimmt“, teilte Monika Müller von der Projektleitung mit. Das „Mut tut gut“ Team ergänzen Gerd Scheibe und Freddy Müller. Informationen zum Projekt sind im Internet unter www.em-jug.de zu finden.

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