Archiv

Bezirksliga: Derbysieg als Befreiungsschlag?

lo; 13. Sep 2009, 21:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung - Da war die Wpperfürther Welt noch in Ordnung: Pasquale Probo erzielt das 0:1.
ARCHIV

Bezirksliga: Derbysieg als Befreiungsschlag?

lo; 13. Sep 2009, 21:30 Uhr
Oberberg - Lindlar stoppt Wipperfürther Erfolgsserie - SVF enttäuscht mit Nullnummer - Hackenberg putzt Heiligenhaus weg - Bröltal gewinnt Geduldsspiel.
TuS Lindlar – VfR Wipperfürth 2:1 (1:1).

War das der „Knoten-Platzer“ für den TuS? Nach zuletzt drei sieglosen Partien gewannen die Lindlarer das Lokal-Duell gegen den bislang verlustpunktfreien VfR Wipperfürth und haben sich in der Liga zurückgemeldet. „Endlich mal ein Derbysieg. Wir haben den richtigen Biss an den Tag gelegt und verdient gewonnen“, freute sich Interimscoach Thomas Miebach, der zunächst bange Momente überstehen musste. Zwar hatte Leon Teschendorf die erste Chance der Partie (2.), doch es waren die Gäste, die in Führung gehen konnten: Jan Schmitz hatte genügend Freiraum, um einen perfekt getimten Steilpass auf Pasquale Probo zu spielen, der überlegt abschloss.

Der TuS hatte aber schnell die richtige Antwort parat: Diesmal verhielt sich die Wipperfürther Defensive zu passiv, Sebastian Hollstein steckte auf Daniel Werner durch, dieser legte quer auf Peter Schnickmann, der den Ball über die Linie bugsierte. Was folgte, war ein temporeiches Spiel, was allerdings auf beiden Seiten von vielen Fehlern geprägt war. Dass den Lindlarern noch das Selbstvertrauen fehlt, wurde in der 28. Minute eindrucksvoll dokumentiert, als Schnickmann völlig unbedrängt und mit aller Zeit der Welt ausgestattet ans Außennetz köpfte. Auch in der 43. Minute verzog der Mittelfeldspieler deutlich. Eine Minute jagte Patrick Althoff einen Freistoß aus ungefähr 35 Metern Richtung Torwinkel, Sascha Nußbaum war aber zur Stelle.


[Jan Schmitz bereitete das 0:1 mit einem Traumpass vor, Niklas Liehn (re.) hatte zunächst Probleme, steigerte sich aber im Spielverlauf.]

Möglicherweise hätte die Partie eine andere Wendung genommen, wenn Alessandro Bernardo nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff den Ball aus 30 Zentimetern Entfernung ins und nicht beben das Tor gesetzt hätte. Dieser „Tausendprozenter“ hing den Gästen noch lange nach, zumal der Spitzenreiter sein Offensivspiel aufgrund der hohen Fehlerquote nicht wie gewohnt aufziehen konnte. Die Strafe folgte auf dem Fuße: Der starke Leon Teschendorf wurde nach einem Sololauf mit unfairen Mitteln gestoppt, den fälligen Elfmeter verwandelte Daniel Werner zum Siegtor. Zwar warf der VfR in der Schlussphase alles nach vorne, zum Ausgleich wollte es nicht mehr reichen. „Lindlar hat heute das Quäntchen mehr getan, um das Spiel zu gewinnen. Ich habe mir von meiner Mannschaft viel mehr erwartet. Uns hat der richtige Wille gefehlt“, sagte Norbert Scheider nach der ersten Saisonpleite.      

Torschützen
0:1 Pasquale Probo (7. Jan Schmitz), 1:1 Peter Schnickmann (13. Daniel Werner), 2:1 Daniel Werner (69. Elfmeter nach Foul an Leon Teschendorf)

TuS Lindlar
Sascha Nußbaum; Stefan Pilgram, Marco Theisen (26. Markus Ubl), Michael Karger, Marco Buchholz, Niklas Liehn,  Daniel Werner, Martin Reif, Sebastian Hollstein (67. Bastian Schönfeld), Peter Schnickmann (84. Tobias Hübner), Leon Teschendorf.

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Dominic Willms, Erkan Yorganci, Benjamin Butter, Christopher Dreiner, Alessandro Bernardo (82. Michael Brandt), Jan Schmitz, Benjamin Voß (46. Murat Yorganci), Pasquale Probo (63. Dennis Berker), Tim Kappe, Patrick Althoff. 

 

[Der Wipperfürther Dominic Willms gegen Leon Teschendorf, der eine starke Partie ablieferte.]

CfB Ford Niehl – SV Frielingsdorf 0:0.

Eine enttäuschende Darbietung lieferte der SV Frielingsdorf beim bisher punktlosen Schlusslicht aus Niehl ab. „Wir haben sehr schlecht gespielt und waren mit dem Punkt noch gut bedient“, sagte Coach Maik Alzer. Zwar hatte er unter der Woche viele angeschlagene und erkrankte Spieler zu beklagen, warum sich die Offensive der Gäste heute überhaupt nicht in Szene setzen konnte, blieb ihm schleierhaft. Zwei Möglichkeiten durch Fabian Höffgen (60.) und Oliver Hünnefeld (75.) waren das einzige, was den Frielingsdorfern gelang. In den letzten Minuten machten sich die Niehler dann sogar noch einmal auf, um das Spiel für sich zu entscheiden. Ein Freistoß ging gang knapp am SVF-Kasten vorbei und hätte Timo Braun in der 86. Minute nicht hervorragend gegen Miguel D’Annucci geklärt, wäre sogar der eine Zähler weg gewesen. „Timo hat uns vor einer Niederlage bewahrt“, war der Torwart der einzige, den Alzer positiv heraushob.

Tore
Fehlanzeige.

 

SV Frielingsdorf
Timo Braun, Johannes Kisseler, Marco Ripplinger,  Alexander Mertens, Fabian Schneider, Oliver Schmitz (70. Daniel Schmidt), Fabian Höffgen, Matthias Rottländer (80. Christian Bremer), Christian Platz, Dennis Lieth, Dennis Lüdenbach.



[Sebastian Hollstein (re.) ging heute leer aus, war aber der Entstehung des 1:1 beteiligt.]

Baris Spor Hackenberg – Heiligenhauser SV 5:1 (4:0).

Man muss wahrscheinlich lange in den Geschichtsbüchern blättern, um Hackenberger Sieg mit fünf Treffern zu finden. Dass es ausgerechnet gegen den hoch gehandelten HSV zu solcher eine Torflut kam, machte die Sache umso unglaublicher. „Unsere Ausbeute war heute hervorragend“, freute sich Teammanager Tezcan Arlan. Breits nach 14 Minuten hatten die Gastgeber eine ausgezeichnete Grundlage für den Erfolg geschaffen und eine 2:0-Führung vorgelegt. Danach wurden die Heiligenhauser etwas angriffslustiger, die unsichtig agierende Defensive inklusive des sicheren Schlussmanns Bastian Metz ließ aber nichts anbrennen. Auf der Gegenseite gelang Erkan Koc eine Minute vor der Halbzeitpause das vorentscheidende 3:0. Damit war die Partie frühzeitig gelaufen und Hackenberg konnte locker aufspielen. Selcuk Alay und Salih Tatar, der den Ball über den herausgelaufenen HSV-Keeper ins Netz setzte, legten noch nach. In der Schlussminute gelang Heiligenhaus das Ehrentor. „Ich hoffe, dass uns diese Leistung Mut für die kommenden Aufgaben gibt. Wir haben heute einen schweren Brocken aus dem Weg geräumt“, so Arslan.   

Tore
1:0 Nail Okuyucu (10.), 2:0 Selcuk Alay (14. Nail Okuyucu), 3:0 Erkan Koc (44. Ersel Akdogan), 4:0 Selcuk Alay (63.), 5:0 Salih Tatar (82.), 5:1 (90.).

Baris Spor Hackenberg
Bastian Metz; Ersel Akdogan (53. Muhterrem Karaduman), Mustafa Kuzu, Murat Sarica, Erkan Yildiz, Nail Okuyucu, Ali-Kemal Celik, Ugur Karakavuz (65. Ufuk Simsek), Selcuk Alay, Erkan Koc (80. Ismail Cengiz), Salih Tatar. 



[Peter Schnickmann bugsierte beim 1:1 den Ball im Fallen über die Linie.]

TuS Homburg-Bröltal – SSV Vingst 05 1:0 (0:0).

Die Partie gegen die Defensivkünstler aus Vingst wurde die erwartete Geduldsprobe, die dank des Tor des Tages von Georgios Xanthoulis ein glückliches Ende fand. Wie schwer die Gäste zu knacken sind, unterstreicht die Tatsache, dass sie bislang ungeschlagen waren. Bröltal war zu Beginn noch etwas schläfrig und hatte Glück, dass die Vingster zwei gute Einschussmöglichkeiten (12./16.) verschluderten. Ganz langsam kamen auch die Platzherren in die Gänge und erarbeiteten sich die ersten Gelegenheiten durch Rabi Al-Saleh (28.) und Tim Breidenbach, der am Lattenkreuz scheiterte (34.). Ein Blitzstart in Durchgang zwei bescherte dem THB schließlich den Sieg. Nachdem Bastian von Ameln aus der Distanz an Gästekeeper Torsten Szattkowsky gescheitert war, überwand Xanthoulis den Hünen nach vorangegangener gelungener Kombination zwischen Adrian Mikoschek und Festim Mimini. Danach geriet der Sieg nur noch einmal ernsthaft in Gefahr, doch Ioannis Stavropoulos war auf dem Posten (68.). Überhaupt gaben sich der Keeper und seine Vorderleute bei den vielen hohen Bällen der Vingster keine Blöße, während Marco Holländer in der 88. Minute das 2:0 vergab. „Wir haben verdient gewonnen, auch wenn es nicht berauschend war. Wir mussten für den Erfolg hart arbeiten“, sagte Coach Dieter Jacobs.   

Tore
1:0 Georgios Xanthoulis (53. Festim Mimini)

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte für einen Vingster Spieler (85. grobes Foulspiel).

TuS Homburg-Bröltal
Ioannis Stavropoulos; Shpetim Ajdari, Bastian von Ameln (80.  Kevin Degen), Robert Mikoschek, Adrian Mikoschek (55. Marco Holländer), Oliver Trampenau, Tim Breidenbach, Moussa Hombach, Festim Mimini, Rabi Al-Saleh, Nima Kalantari (20. Georgios Xanthoulis).

Tabelle und Ergebnisse

WERBUNG