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DJK Wipperfeld setzt auf Zusammenhalt und taktische Disziplin

lo; 4. Aug 2009, 11:40 Uhr
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DJK Wipperfeld setzt auf Zusammenhalt und taktische Disziplin

lo; 4. Aug 2009, 11:40 Uhr
Wipperfürth - Der Aufsteiger aus dem Fußballdorf vertraut bei der Mission Klassenerhalt auf die bewährten Kräfte - Marc Burghof löst Meistertrainer Norbert Heidemann ab - Dennis Lieths Torjägerqualitäten werden fehlen.

[Bilder: Björn Loos --- Für den Aufsteiger aus Wipperfeld zählt nur der Klassenerhalt.]

Von Björn Loos

Passender hätte das Aufstiegs-Drehbuch nicht geschrieben werden können: Am drittletzten Spieltag der Vorsaison gewann Wipperfeld das 13 Uhr-Auswärtsspiel beim TuS Marialinden II mit 6:0 und reiste anschließend mit Mann und Maus nach Bergisch Gladbach, um den SSV Jan Wellem im Spiel gegen den direkten Verfolger FC Bensberg zu unterstützen. Und tatsächlich wurde auf dem Sportplatz am Rübezahlwald das Märchen wahr: Jan Wellem besiegte Bensberg mit 2:1 und besiegelte damit den Aufstieg der Wipperfelder, die im Sommer davor denkbar knapp in der Relegation gescheitert waren. „Einige haben gesagt, dass unser Aufstieg nur ein Zufall sei. Wenn man aber zwei Jahre lang oben mitspielt, kann das nicht nur Glück sein“, sagt der neue Spielertrainer Marc Burghof. Der bisherige Assistenz-Coach löst Norbert Heidemann ab, der dem Klub als sportlicher Berater erhalten bleibt. Burghof weiß um die Außenseiterrolle seiner Mannschaft, stellt aber gleichzeitig klar: „Uns ist vor der Kreisliga A nicht bange.“

Kommen und Gehen

Die DJK Wipperfeld ist ein Dorfklub im wahrsten Sinne des Wortes. Legionäre sucht man vergebens, auch nach dem Aufstieg in die Kreisliga A. Das Zauberwort heißt Kameradschaft. „Das Miteinander im Verein ist riesengroß. So etwas ist inzwischen eine Seltenheit geworden“, sagt Burghof, der der Aufstiegsmannschaft das Vertrauen schenkt. Dazu gesellen sich einige Spieler aus der eigenen Jugend oder dem Reserveteam. Einziger externer Neuzugang ist Tom Hartz vom Nachbarklub SV Thier. Mit Dennis Lieth müssen die Wipperfelder künftig auf ihren überragenden Goalgetter verzichten. Er schoss in den vergangenen zwei Jahren 51 Treffer und spielt nun wieder für den SV Frielingsdorf.

Ein schmerzlicher Verlust über den Fußball hinaus war für alle der plötzliche Tod des Spielers Björn Blaschke, der im April verstarb. Der Mannschaft gelang es, diesen Schock – auch dank der Unterstützung von Blaschkes Eltern - zu verdauen und im Saisonendspurt noch enger zusammenzurücken. „Davon abgesehen fehlen uns zwei sehr starke Spieler. Und für so einen kleinen Verein ist es schwierig, so etwas zu kompensieren“, erklärt der Spielertrainer.

Die Mannschaft

[Spielertrainer Marc Burghof ist der Nachfolger von Aufstiegscoach Norbert Heidemann.]

Die Wipperfelder holten den Titel mit zehn Punkten Vorsprung auf den Zweiten Bensberg und glänzten dabei mit den meisten geschossenen (96) und den wenigsten kassierten Toren (31). Zudem setzte es für die DJK lediglich eine Saisonniederlage. Der Abgang von Lieth reißt in vorderer Front eine enorme Lücke, zumal ein Nachfolger noch nicht gefunden ist. „Dennis hat aus drei Chancen zwei Tore gemacht“, so Burghof zur starken Quote des Goalgetters. Klare Nummer eins im Tor ist Frank Dörpinghaus, der großen Anteil daran hatte, dass es vergangenes Jahr verhältnismäßig selten im DJK-Kasten einschlug.

Spieler wie Jens Eck, Christian Böhlefeld und Stefan Bücheler sind die Eckpfeiler in der Defensive, aber auch Richard Kürten aus der Zweiten konnte laut Burghof hier bereits überzeugen. Das Angebot für den Mittelfeldbereich ist sehr groß, ganz im Gegensatz zum Angebot im Angriff. „Dort könnte es eventuell einen Engpass geben, aber wir können variieren, weil wir mehrere offensive Leute fürs Mittelfeld haben. Wichtig ist, dass die Stürmer mit nach hinten arbeiten“, so Burghof zur Problemzone in der Offensive. In den bisherigen Testspielen ist die Kontertaktik mit teilweise nur einer Spitze größtenteils aufgegangen. Zuletzt gab es sogar einen 3:2-Erfolg gegen den hoch gehandelten SV Refrath. Burghof: „Auch wenn der Sieg glücklich war, hat das Spiel dennoch gezeigt, dass der Abstand zu den anderen Mannschaften gar nicht so groß ist.“

Saisonziel

„Bedingungsloser Kampf, Willensstärke, taktische Disziplin“, sind laut Burghof die Attribute, mit denen der Klassenerhalt gelingen soll. Die Euphorie im Fußballdorf ist riesengroß, auch wenn klar ist, dass alles passen muss, um nicht nach einem Jahr wieder in die Kreisliga B absteigen zu müssen. „Ich erwarte eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Fünf oder sechs Mannschaften werden oben mitspielen und genauso viele ums sportliche Überleben kämpfen“, sagt der Coach, für den Nümbrecht und Refrath die heißesten Kandidaten im Aufstiegsrennen sind.

Wie die Bilanz der abgelaufenen Spielzeit zeigt, ist der Aufsteiger ein unbequemer Gegner. Auf fremden Plätzen blieb die DJK ungeschlagen und im heimischen „Felsenpark“ ist man ebenfalls schwer zu knacken. Zudem können sich die Wipperfelder auf ihre große und treue Fanschar verlassen. „Wir gehen positiv an die Sache heran. Für die Jungs und den Verein ist die Kreisliga A ein absolutes Highlight“, sagt Burghof. Unter Druck sieht er sich und sein Team dabei nicht. „Wenn wir alles geben und es am Ende trotzdem nicht reichen sollte, wird uns niemand die Köpfe abreißen.“



[Burghof (2.v.l.) mit Marco Berghaus, Dennis Kappe, der in der Winterpause aus Wipperfürth kam, sowie Markus Röttgen (v.l.).]

Zugänge

Tom Hartz (SV Thier)
Marco Berghaus (eigene Jugend)
Markus Röttgen (eigene Jugend)
Richard Kürten (eigene Reserve)
Oliver Sülzer (eigene Reserve)

Abgänge
Dennis Lieth (SV Frielingsdorf)

Spielerkader

Tor
Frank Dörpinghaus
Malte Offermann
Markus Röttgen

Abwehr
Stefan Bücheler
Markus Materne
Christian Böhlefeld
Richard Kürten
Marco Berghaus
Jan Czernicki
Jens Eck
Oliver Sülzer

Mittelfeld
Marc Burghof
Sebastian Selbach
Refat Amiti
Sebastian Eck
Ümit Erkan
Marius Jaensch
Mark Kokus
Andreas Müller
Mario Schnepper
Alexander Selbach
Tom Hartz
Dennis Brochhaus

Sturm
Matthias Felder
Dennis Kappe
Tobias Röttgen
Patrick Nitsch

Trainer
Marc Burghof (für Norbert Heidemann).
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