Archiv

Mystische Klänge brachten 2.300 € für neue Orgel

mkj; 19. Jun 2008, 14:32 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Mystische Klänge brachten 2.300 € für neue Orgel

mkj; 19. Jun 2008, 14:32 Uhr
(mkj/3.3.2008-13:15) Von Michael Kleinjung
Waldbröl - Das oberbergische Ensemble "Southwind" begeisterte am Sonntag die Besucher der katholischen Kirche St. Michael in Waldbröl bei ihrem Benefizkonzert zugunsten einer neuen Orgel mit irischen Balladen, Liedern und Tänzen.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Der Orgelbauverein der katholischen Kirche St. Michael Waldbröl und der Waldbröler Kulturtreff veranstalten ein Benefizkonzert zugunsten einer neuen Orgel mit der irischer Folkloregruppe "Southwind", das die 400 Besucher begeisterte.]

„The fields of Athenry“ war wohl das bekannteste Lied, das die oberbergisch-irische Folkloregruppe „Southwind“ am Sonntagabend im Rahmen eines Benefizkonzerts für eine neue Orgel in der katholischen St. Michael Kirche in Waldbröl spielten. Erzählt wird eine Geschichte während der irischen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts, die von einem Mann berichtet, der, um seine Familie vor dem Hungerstod zu retten, Getreide stiehlt und dafür nach Australien deportiert wird. Diese inoffizielle irische „Nationalhymne“ wird mit irischen Fußballvereinen in Verbindung gebracht, und in den Stadien von tausenden von Zuschauern gesungen. Die rund 400 Zuhörer auf den Kirchenbänken bedachten das Lied mit besonderem Applaus

[Lorena Wolfewicz brachte Harfenklänge in die katholische Kirche im Zentrum von Waldbröl.]

„Southwind“ brachte dem Publikum ein Stück irischer Vergangenheit näher. Lorena Wolfewicz, die in dem Ensemble eine irische Harfe meisterlich spielt, hatte zu jedem der Lieder eine Geschichte zu erzählen. Es waren überwiegend traditionelle Balladen mit meist lyrischen und mystisch-archaischen Klängen, Texten und Rhythmen. Ein Lied wurde von Ulrike Menkhoff sogar in gälischer Sprache gesungen. Sie wurde dabei neben Lorena Wolfewiez von Hans Delfosse an der Gitarre, Peter Kleine-Horst an der Geige und Hans Reibold mit seiner Tin-whistle und Klarinette begleitet.

Einige Lieder stammen von Turlough O`Carolan, einem irischen Komponisten, der um 1800 über 200 Lieder geschrieben hat und barocke und keltische Musik miteinander verschmelzen ließ. Dessen Lied „Southwind“ gab auch der Gruppe ihren Namen. „Isle of hope, isle of tears, isle of freedom, isle of fears ...", heißt es in dem Refrain der gleichnamigen lyrischen Balladel, die die Geschichte irischer Auswanderer in Amerika widerspiegelt und war eines der drei Zugaben am Ende des Konzerts, begleitet von Standing Ovationen begeisterter Zuhörer.

[Ulrike Menkhoff (Mitte) sang die vielen Lieder und Balladen gekonnt einfühlsam, begleitet von einem hervorragendem Ensemble.]

Veranstalter des Konzerts waren der Orgelbauverein der katholischen Kirche Waldbröl und der Waldbröler Kulturtreff, die sich nach dem Konzert bei den Besuchern für über 2.300 € an Spenden bedankten. Am 2. Advent soll in diesem Jahr eine neue Orgel auf einer ebenfalls neuen Empore eingeweiht werden. Die alte Orgel wird unterdessen einer polnischen Gemeinde zum Geschenk gemacht. „Die neue Orgel ist finanziell eine große Sache und wir sind der Gruppe „Southwind“ sehr dankbar für dieses Konzert“, so Michael Bischof, Kirchenmusiker in der Pfarrgemeinde.



WERBUNG