Archiv

Leserbrief: Fortführung des CDU-Klüngels?

Red; 21. Feb 2009, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Leserbrief: Fortführung des CDU-Klüngels?

Red; 21. Feb 2009, 00:00 Uhr
(Red./20.2.2008) Jürgen Seinsche zur Entscheidung der Waldbröler CDU, Peter Koester zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl zu machen.
Ich kenne Herrn Koester persönlich nicht und kann demzufolge auch nicht über seine fachliche Qualifikation als Diplom-Verwaltungswirt urteilen. In Anbetracht der Tatsache aber, dass Herr Koester als Leiter der oberbergischen Kommunalaufsicht die ungenehmigte Kreditaufnahme von 430.000 Euro beim Landesbetrieb Straßenbau NRW durch die Stadt Waldbröl nicht blockiert hat, weckt in mir erhebliche Zweifel, ob es sich hier um einen redlichen und geeigneten CDU-Bürgermeisterkandidaten handelt. Immerhin befindet sich die Stadt Waldbröl im Haushaltssicherungskonzept und damit unter der strengen Auflage, nur die absolut unabweisbaren Ausgaben tätigen zu dürfen. Da gibt es keinen politischen Spielraum mehr.

Darüber hinaus haben auch weder der Landrat, der Regierungspräsident in Köln und selbst der Innenminister des Landes NRW als oberste Landesbehörde diesen eklatanten Verstoß gegen Recht und Gesetz verhindert, noch geahndet und auch nachträglich nicht genehmigt, obwohl dieser Vorgang öffentlich bekannt war!

Soll hier ein CDU-Kandidat, welcher gegen geltendes Recht verstoßen hat, zukünftig als neuer Bürgermeister kreiert werden? Wird hier ein Kandidat der Kreis-CDU den CDU-Freunden in Waldbröl aufgezwungen? Glaubt diese Partei wirklich, dass sie mit gesetzwidrigen Praktiken, die sich wie ein roter Faden von Waldbröl über Gummersbach und Köln bis hin nach Düsseldorf ziehen und die man im Rheinland als Klüngel bezeichnet, das Vertrauen der Wähler verbessern kann und sogar damit vielleicht noch Wählerstimmen gewinnen könnte?

Brauchen wir in Waldbröl nicht endlich einen geeigneten Bürgermeister – egal welcher Partei oder parteilos –, der diese Kommune in die richtige Richtung vorwärts bringt, Waldbröl in wirtschaftlicher, energie- und verkehrspolitischer Hinsicht attraktiv macht und sich nicht wie bisher darauf beschränkt, eine vorhandene Infrastruktur wie zum Beispiel die Bahn zerstören zu wollen und einen von Jahr zu Jahr steigenden Schuldenberg vor sich her zuschieben ?

Bei mir – als früherem CDU-Mitglied – kann die CDU mit dieser Politik nicht punkten!


Jürgen Seinsche, Waldbröl

WERBUNG