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Leserbrief zur aktuellen Situation am Waldbröler Krankenhaus

Red; 21. Nov 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Leserbrief zur aktuellen Situation am Waldbröler Krankenhaus

Red; 21. Nov 2008, 00:00 Uhr
(Red./21.11.2007) Gertrud Lange und Edwin Wirths mahnen, dass der Südkreis auch weiterhin ein leistungsfähiges Krankenhaus benötigt.
Mit Bedauern verfolgen wir in unserer Familie seit geraumer Zeit die Berichterstattung über die Vorgänge am Kreiskrankenhaus Waldbröl. Da wir in den vergangenen Jahren durch einen schwerstkranken Familienangehörigen immer wieder die Dienste der Schwestern, Pfleger und Ärzte des Waldbröler Krankenhaus in Anspruch nehmen „durften“, möchten wir an dieser Stelle einmal eine „Lanze“ für das Personal am Krankenhaus Waldbröl brechen. Neulich wurde ein Familienmitglied erneut mit dem Rettungswagen notfallmäßig ins Waldbröler Krankenhaus eingeliefert und insgesamt drei Wochen stationär behandelt und betreut. Aufgrund der Schwere der Erkrankungen war letztendlich keine Heilung möglich, so dass unser Angehöriger trotz intensiver Bemühungen verstarb.

Dennoch möchten wir es nicht versäumen, allen beteiligten Personen des Krankenhauses Waldbröl für die hervorragende Betreuung von ganzem Herzen zu danken. Trotz der schwierigen Umstände - gerade auch in der Außendarstellung - haben die Schwestern, Pfleger und Ärzte alles Erdenkliche getan, um das Leben unseres Angehörigen zu retten. Wir durften dort zusammen hoffen, beten, lächeln, weinen und letztlich Abschied nehmen – und niemand hat uns dort spüren lassen, wie viel Druck auf dem Personal lastet. Einen kleinen Einblick in die schwierige Situation wurde uns auf der „Normalstation“ gewährt – der Personalmangel dort war deutlich spürbar, obwohl sich die Menschen dort allergrößte Mühe geben, können die personellen Defizite nicht immer ausgeglichen werden.

Bei allem, was die Zukunft für das Krankenhaus Waldbröl bringt: Liebe Entscheidungsträger, bitte lassen sie in all Ihren Entscheidungen mit einfließen, dass die Region Waldbröl das Krankenhaus braucht. Auch wenn eine “GmbH“ wirtschaftlich arbeiten muss, sollte immer abgewogen werden, in welchem Rahmen Verluste zum Wohle der Patienten akzeptiert werden können. Ein weiterer Personalabbau, gerade im Pflegebereich, wäre wohl kaum mehr zu verkraften. Wenn Kommunen defizitär arbeiten, wird mit Sicherheit auch über das ein oder andere „hinweggesehen“. Wenn die Kommunen in bestimmten Bereichen den Rotstift ansetzen, wird vielleicht mal eine Strasse nicht saniert oder auch mal ein Bürgertreff geschlossen, was für die betroffenen Personen bestimmt sehr schade ist. Aber wenn im Pflegebereich eines Krankenhauses eingespart wird, sind unter Umständen Menschenleben in Gefahr – wollen wir das?

Gertrud Lange und Edwin Wirths, Reichshof

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