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Oberbergischer Hausärzteverband unterstützt Sicherung des Krankenhausstandortes Waldbröl

Red; 9. Sep 2007, 13:46 Uhr
Oberberg Aktuell
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Oberbergischer Hausärzteverband unterstützt Sicherung des Krankenhausstandortes Waldbröl

Red; 9. Sep 2007, 13:46 Uhr
(Red./9.9.2007-13:45) Oberberg - Verband fordert jedoch auch die Erhaltung der ambulanten, wohnortnahen Versorgung durch Hausärzte. Sinnvolle Kooperationen angemahnt.
Der Oberbergische Hausärzteverband brgrüßt, dass die Gesellschafter der beiden Krankenhäuser Gumemrsbach und Waldbröl eine (Management)-Holding zur Verbesserung der Synergieeffekte mit einem Einsparpotenzial von zwei Millionen Euro pro Jahr bei Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie der Abteilungen an den beiden Standorten gründen wollen. Aufgrund der in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen finanziellen Situation beider Krankenhäuser handele es sich in erster Linie um eine Stärkung des Kreiskrankenhauses Waldbröl und Erhalt der kommunalen Trägerschaft. „Als oberbergischer Hausärzteverband begrüßen wir diese Zielsetzung, denn finanziell schwache Krankenhäuser müssen sowohl ihr Investitionsvolumen, ihr Leistungsspektrum als auch ihr Personal als Rückgrat einer zuwendenden Patientenversorgung einschränken und dadurch massive Qualitätseinbußen hinnehmen“, erklärt der Hausärzteverband.

Vor 14 Jahren sei aufgrund des Krankenhauskonfliktes in Waldbröl der Gesellschaftervertrag als Konsequenz aus den Vorgängen hin zu einem mitbestimmten Krankenhaus mit Verankerung von Patientenrechten geändert worden. Diesen Gesellschaftervertrag habe später das Kreiskrankenhaus Gummersbach übernommen. Bei einer Übernahme durch einen privaten Träger würden diese erkämpften Vorteile zur Disposition stehen, ebenfalls die Arbeitnehmerrechte in kommunaler Trägerschaft .

Bei einem Wegfall der Krankenhausversorgung im Kreissüden würden die Südkreisgemeinden zudem einen katastrophalen Einbruch erleiden und in eine Randsituation der stationären medizinischen Versorgung kommen. „Die langen Transportwege bei Notfällen mit stationärer Behandlungsnotwendigkeit würden die Bevölkerung in den Südkreisgemeinden in eine Nachteilssituation bringen, die nicht tolerabel ist“, erklärt der 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes im Oberbergischen Kreis, Dr. Ralph Krolewski. Aus diesem Grund solidarisiere man sich mit dem hochrangigen Ziel der Standortsicherung für Waldbröl.

Das Rückgrat der wohnortnahen medizinischen Versorgung bildeten im ambulanten Bereich jedoch die Hausärzte. Aufgrund der seit 2006 in der Öffentlichkeit diskutierten Unterfinanzierung zeichneten sich hier ebenfalls besonders für die ländlichen Gemeinden im Oberbergischen Kreis Einbrüche in der Versorgung durch Wegfall von Arztsitzen ab. Ambulante und stationäre Strukturen müssen nach Ansicht des Verbandes ergänzend und in guter Kooperation die gesundheitliche Versorgung der Region sicherstellen. „Für den hausärztlichen Bereich bedeutet dies, dass bei der derzeit beratenen neuen Gebührenordnung ab 2008 Pauschalen von 75 Euro durchschnittlich pro Patient pro Quartal durch die Kostenträger unsererseits gefordert werden, statt derzeit durchschnittlich 45 Euro, um die hausärztlichen Praxen für ihre Aufgabenstellung und ihre Arbeitsplätze zu erhalten“, meint Dr. Krolewski.

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