Archiv

"Ihr vom Stamme Jakobs, lasst uns wandeln“ - Pilgerweg in Denklingen eröffnet

cn; 9. Jun 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

"Ihr vom Stamme Jakobs, lasst uns wandeln“ - Pilgerweg in Denklingen eröffnet

cn; 9. Jun 2007, 00:00 Uhr
(cn/25.5.2007-13:30) Von Christian Neeb
Reichshof – Gestern Nachmittag wurde in einem feierlichen Festakt die Ost-West-Route des Jakobswegs, der vom hessischen Marburg, über Siegen nach Köln verläuft, im Burghof in Denklingen eingeweiht.
[Bilder: Christian Neeb - Glückliche Initiatoren mit Pilgerverpflegung]

„So eine exklusive Wandergesellschaft habe ich noch nie gesehen“, meinte der katholische Priester Meinrad Rosendahl, der aus Köln-Dellbrück angereist war, um gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Manfred Mielke die Eröffnung einer Teilstrecke des rheinischen Pilgerweges hin nach Santiago de Compostella mit einem ökumenischen Gottesdienst zu feiern.

[Ein waschechter Pilger in Denklingen: Jean-Pierre Fabry]

Der Landschaftsverband Rheinland hatte in Abstimmung mit der St. Jakobus-Gesellschaft im Rahmen seiner Wiederbelebung der historisch belegten Pilgerrouten durch das Rheinland das mittlerweile fünfte Teilstück eröffnet. Mitten an der jahrhunderte alten Route liegt das oberbergische Denklingen, wo gestern die Eröffnungsfeier stattfand. Der stilechte Rahmen mit dem Hof der Denklinger Burg und der St. Antonius Kapelle ließ bei strahlendem Sonnenschein echtes „Pilger-feeling“ aufkommen und die Verantwortlichen zeigten sich erfreut über die positive Resonanz aus der Bevölkerung. Nicht nur mit dem Auto waren viele Pilgerfreunde angereist, zwei Wandergruppen, organisiert von Günter Neuhoff, waren aus Erdingen und Grünenbach aus beiden Richtungen nach Denklingen marschiert, um den Wanderweg einzuweihen. Einen echten Pilger hatten die rüstigen Senioren dabei auch getroffen, der von Görlitz nach Marburg unterwegs gewesen war und nach einer kurzen Zwischenpause in Denklingen weiter nach Aachen gezogen war.

[Froher Marsch bei strahlendem Himmel]

Bei dem festlichen ökumenischen Gottesdienst, den Pfarrer Mielke stilecht mit einer Wandertrompete eröffnete, drehte sich auch alles um den Weg und das Ziel der langen Reise des Lebens. „Beim Wandern ist es wichtig, nicht das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren“, meinte der katholische Pfarrer Rosendahl und Manfred Mielke ergänzte: „Die Entdeckung der Langsamkeit ist der Mut des Pilgers.“ Die Reinigung und Heilung, wie auch Selbstannahme und -aufgabe hoben nicht nur die beiden Geistlichen als Hauptaspekt des Pilgerns hervor. Auch die vielen Festredner, unter ihnen Denklingens Bürgermeister Gregor Rolland und die Landesrätin für Kultur und Umwelt, Milena Karabaic hoben die Bedeutung des Pilgerweges für den Einzelnen, aber auch für den Kreis und die Region hervor. Karabaic betonte die Anstrengungen, die dazu beigetragen hätten , das 1999 initiierte Projekt nach den Vorgaben des Europarates zu gestalten. Besonders freuten sich die Redner über die Anwesenheit des Präsidenten der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft Dr. Robert Plötz. Mit dem Buch „Jakobswege, Band 5 – Weger der Jakobspilger im Rheinland und Westfalen“ hatten die Initiatoren dann auch den druckfrischen Begleiter für alle zukünftigen Pilger bereit, der an einem Stand genauso rasenden Absatz fand, wie die typischen Pilgerspezialitäten aus der Region. Diese hatten alle Verantwortlichen dann auch in einem Pilger-Marschpaket bekommen, den sich so mancher am Stock über die Schulter warf. „Auf denn Pilger, lasst uns wandeln.“



WERBUNG