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Deutschland heiß aufs Halbfinale, und die Welt blickt auf Wiehl

ls; 15. Feb 2007, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Deutschland heiß aufs Halbfinale, und die Welt blickt auf Wiehl

ls; 15. Feb 2007, 00:00 Uhr
(ls/31.1.2007-17:25) Von Leif Schmittgen
Wiehl – Riesiges Medieninteresse bei der heutigen Pressekonferenz des DHB im Wiehler Hotel zur Post. Fußball-Nationalcoach „Jogi“ Löw drückt Handballern fest die Daumen.
[Bilder: Leif Schmittgen --- Großes Medieninteresse herrschte, als der DHB heute im Wiehler Hoitel zur Post eine Pressekonferenz vor dem Halbfinale gab.]

Der Saal im Wiehler Hotel zur Post war prall gefüllt, als die Verantwortlichen des DHB zur Pressekonferenz baten. Doch nicht nur das morgige Spiel, auf das Trainer und Mannschaft brennen, stand im Interesse der Medien. Die Zuschauerquoten beim gestrigen Viertelfinalspiel gegen Spanien überstiegen alles im Handball bisher da gewesene. In Spitzenzeiten hatten sich 11,5 Millionen Zuschauer in die TV-Übertragung des Spiels eingeschaltet, was einen Marktanteil von 41 Prozent bedeutete. Handball ist so „in“ wie nie zuvor. Bei den Olympischen Spielen in Athen hatten beim Handball-Finale etwa neun Millionen Menschen in Deutschland ihren Fernseher eingeschaltet.

["Hexer" Henning Fritz ist wie die anderen Spieler vor dem Spiel gegen Frankreich optimistisch.]

Diese traumhaften Quoten brachten sogar den DHB-Präsidenten Ullrich Strombach ins Schwärmen. „Wir reden hier nicht von bis zu 700.000 Zuschauern, die sonst ein Bundesligaspiel verfolgen. Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten“, so der Präsident. Auf die Frage, ob der Handball es in die Primetime der TV-Sender schaffe, gab sich Strombach optimistisch: „Es ist unser Ziel, möglichst viele Zuschauer zu erreichen.“ Verdient habe es der Handball schon lange. Strombach weigerte sich dann aber, Fragen zu beantworten, die sich auf den Zeitraum vor der WM bezogen.

In dieser Phase waren die Macher des DHB in die Kritik geraten, weil man – so der Vorwurf - nicht genug Werbung für das Event im eigenen Land gemacht habe. Dass der Handball wie schon erwähnt als Mannschaftssportart Nummer Zwei näher an den Fußball rücke, war der Wunsch von Strombach. Apropos Fußball: DFB Teamchef Jogi Löw und Oliver Bierhoff hatten Bundestrainer Brand und seinem Team heute Morgen per Fax alles Gute für die ausbleibenden Spiele bei der WM gewünscht:

[Bundestrainer Heiner Brand war ein gefragter Gesprächspartner.]

„Wir Fußballer drücken euch ganz fest die Daumen – schafft das, was uns verwehrt blieb“, hieß es in dem Schreiben. Die tolle Unterstützung während des laufenden Turniers würdigte auch der Kreisläufer Christian „Blacky“ Schwarzer im anschließenden Gespräch: „Wenn man sieht, wie sehr uns die Zuschauer in den Hallen und vor den TV-Schirmen anspornen, kennt man keine Müdigkeit mehr. Man hat so viel Adrenalin im Körper. Die ganze Nation peitscht uns nach vorne.“ Den Rest leisteten die Physiotherapeuten und die Ärzte. „Das Alles ist der absolute Wahnsinn“, berichtete der 37 jährige, von Heiner Brand nachnominierte Lemgoer.

[Landrat Hagen Jobi fachsimpelte und flachste mit dem verletzten deutschen Mittelmann Markus Baur.]

Nicht nur die Fußballer und Medienvertreter, sondern auch die Prominenz der lokalen Politik, hatte es sich nicht nehmen lassen, den Handballern alles Gute zu wünschen. So waren unter anderem Landrat Hagen Jobi und Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen in das Hotel zur Post gekommen. Der Landrat stellte sich bei Kapitän Markus Baur als der zumindest wohnorttechnische Chef von Heiner Brand vor.

Baur erwiderte mit einem Lachen, dass es ihn freue, dass sogar Heiner Brand einen Chef habe. Als Ausblick auf das morgige Spiel gegen Frankreich forderte der Bundestrainer noch einige Verbesserungen im Spiel seiner Mannschaft. „Diesmal werden sie uns nicht unterschätzen. Das wird eine ganz harte Nuss“, meinte Brand, der keinem Team eine Favoritenrolle zusprechen wollte.



[Folgende Bilder wurden uns freundlicher Weise von unserer Leserin Dorothea Bauer zur Verfügung gestellt.]


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