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'Toto`' war der begeisternde Top-Act beim Open-Air-Jubiläum

bv; 21. Aug 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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'Toto`' war der begeisternde Top-Act beim Open-Air-Jubiläum

bv; 21. Aug 2006, 00:00 Uhr
(bv/5.8.2006-0:05) Bielstein – Die Erzquell-Brauerei bereitete auch im zehnten Jahr der Konzert-Events einmal mehr über 3.000 Fans ein tolles Geschenk.
[Bilder: Michael Kleinjung --- "Toto" wurden in der Wiehlaue von den weit mehr als 3. 000 Fans begeistert empfangen.]

Das Brauerei-Open-Air ist in die Jahre gekommen – und hat weder an Qualität noch an Anziehungskraft verloren. Nach wie vor kommen die Fans in Scharen, feiern krachende Parties, genießen die Atmosphäre im Biergarten und lassen sich mit musikalischen Highlights verwöhnen. Wenn es dieses Musik-Spektakel nicht gäbe, man müsste es erfinden. Und auch das Konzept, möglichst oft oberbergischen Bands eine Plattform zu geben, geht immer noch auf. Diesmal spielten die „Slyboots“ den Eisbrecher und heizten die Stimmung an. Solide unternahm die Bergneustädter Formation einen Streifzug durch die Rockgeschichte, ehe als zweite Band die Berliner Formation „Panopticon“ auf die Bühne kam. Lautstärke statt Klangkörper hieß es bei den Hauptstädtern. Weniger wäre hier mehr gewesen.

[Gitarrist Steve Lukather entlockte seiner Gitarre knallharte Töne, überzeugte jedoch auch bei zurückhaltenderen Stücken.]

Kurz nach 21 Uhr war es soweit, und „Toto“ gab sich die Ehre. Klar, die Band hat mancher aufgrund der Welthits wie "Rosanna", "Hold The Line" oder "Africa" noch in Erinnerung. Dass die gestandenen Musiker aber viel, viel mehr drauf haben, als man aufgrund früher LP’s meinen könnte, zeigte sich in Bielstein.

Waren die Anfänge Ende der siebziger Jahre noch eher brav an Klassik-Rock-Tönen orientiert, krachte „Toto“ in die Wiehlaue wie ein Flugzeug beim Durchbrechen der Schallmauer. Wow, die hatten es aber mächtig drauf. Natürlich war alles routiniert und hundertprozentig, was die Mannen um Sänger Bobby Kimball ablieferten. Schließlich darf man das auch von einer Band erwarten, die ausschließlich ehemalige Studiomusiker in ihren Reihen hat.

Doch die Band präsentierte sich wesentlich verrockter als mancher erwartet hatte. Steve Lukather, das Herzstück von „Toto“ bewies, warum ihn Kenner zu den weltweit besten Gitarristen zählen. Seine Soli sind aggressiv, viele Gitarrenriffs aber auch eingängig.

[Bobby Kimball war voll in seinem Element und für die hohen Stimmpassagen verantwortlich.]

Mike Porcaro (Bass) und Simon Philipps (Drums) sind für den Groove verantwortlich und treiben die Gruppe gleichzeitig immer wieder an. Rasch war klar, dass hier keine abgehalfterte Alte-Herren-Combo auf der Bühne stand.

„Toto“ ist noch lange nicht müde und sprühte vor Spielfreude. Die Fans in Bielstein konnten sich davon überzeugen, dass es sich mit vielen Bands verhält wie bei gutem Wein – mit dem Alter werden sie wertvoller und besser.
Im Februar veröffentlichte die Gruppe ihr achtzehntes Album „Falling In Between“. Und auch einige dieser neuen Stücke wussten echt zu überzeugen. Nicht umsonst haben sie mit Platz 13 in den deutschen Album-Charts die Top Ten nur knappt verpasst.

Über 90 Minuten „Toto“ war für die Fans ein wundervoller Jungbrunnen, und die glücklichen Gesichter der Besucher bewiesen, dass die Veranstalter erneut ein glückliches Händchen bewiesen hatten. So fällt auch das Fazit nach zehn Jahren Open Air in Bielstein leicht: Unverzichtbar.



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