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Ometepe durchlebt schwere Zeiten

vma; 27. Jan 2019, 16:04 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Superintendent Jürgen Knabe (4.v.l.) und Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker (3. v.l.) und die Mitglieder des Ometepe-Fachausschusses gehörten zu den zahlreichen Gästen des Neujahrsempfangs.
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Ometepe durchlebt schwere Zeiten

vma; 27. Jan 2019, 16:04 Uhr
Gummersbach – Der traditionelle Neujahrsempfang des Ometepe-Projektes fand wieder im Victor‘s Hotel mit rund 90 Gästen statt - Nach einem informativen und musikalischen Programm kam auch die Möglichkeit zur Begegnung und guten Gesprächen nicht zu kurz.
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, darunter stand der Neujahrsempfang des Ometepe-Projektes auch in diesem Jahr. Die Begegnung stellte auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, der bereits zum vierten Mal beim Ometepe-Neujahrsempfang dabei war, in seiner kurzen Ansprache heraus. Auf der Grundlage eines gemeinsamen Willens eines friedlichen Miteinanders entstehe aktives Handeln und „das ist wichtig in der heutigen Zeit“, so Stücker.


Superintendent Jürgen Knabe sieht Ometepe als ein Familienprojekt an, mit Menschen, die verbunden sind durch gemeinsame Ziele. So übernehmen Menschen Verantwortung füreinander, denn Nächstenliebe bestehe aus der konkreten Umsetzung. Entscheidend sei, auch im Hinblick auf die Weiterführung des Ometepe-Projektes, „wie wir uns verstehen“ und „wie bunt und vielfältig die Ometepe-Familie ist“. Das Land Nicaragua sei in große Unruhen verwickelt – mit dem Projekt könne man einen Gegenakzent setzen, indem man das Band der Liebe, Gerechtigkeit und des Friedens weitergebe, so Knabe.
 
[Monika Höhn ging auf die letzten 26 Jahre des Projektes sowie die aktuelle politische Lage in Nicaragua ein.]

Bevor Michael Höhn mit einer Präsentation einen kurzen Rückblick auf 26 Jahre Projektarbeit und die Feierlichkeiten zum Jubiläum im vergangenen Jahr zeigte, sprach Monika Höhn über die erschütternden Einschnitte im April 2018, die alle schockiert hätten. In den zurückliegenden 25 Jahren habe sich so Vieles positiv entwickelt, aber im Augenblick befinde sich Nicaragua im Ausnahmezustand, erklärte Monika Höhn. Seit letztem Jahr habe es über 350 Tote gegeben, mehr als 500 politische Gefangene und rund 40.000 Flüchtlinge, die in Costa Rica Schutz vor Repression gesucht haben.

So konnte auch die fünfköpfige Delegation 2018 zu den Jubiläumsfeierlichkeiten und zur Vorstellung des zweisprachigen Buches „Paradies mit Widerhaken / pareiso con púas“ nicht nach Deutschland einreisen. Aktuell erhielten Höhns ein Schreiben eines Ometepe-Mitarbeiters von der Insel. Dr. Jorge Quintana schilderte darin die momentane Lage. Zwar herrsche gerade Ruhe, aber es gebe starke Unterdrückung. Zu den erfreulicheren Mitteilungen zählte die Kontinuität, mit der das Projekt durch die vielen Spenden jährlich eine Überweisung von 100.000 € nach Ometepe möglich mache, so Höhn.


[Ulrich Stücker betonte die Bedeutung von Begegnung und die Grundlage von aktivem Handeln.]  
  
Musikalisch durchsetzt war der Abend mit Vorträgen von Gitarrist und Sänger Daniel Ulloa aus Nicaragua, der zwei eigene Stücke – „Los Heraldos negros“ und das auf die Revolution bezogene Protestlied „El cielo triste está Ilorando“ – sowie das bekannte „Corazón espinada“ sang. Melina Kyranoudis begleitete sich selbst am Keyboard und erläuterte die drei Stücke, die perfekt zu diesem Abend passten: Gregor Meyles „Du bist das Licht“, „Dove Eyes“ – mit den Augen einer Taube von oben auf Dinge herabsehen – sowie Pinks „Bridge of Light“. Auch der kulinarische Genuss kam an diesem Abend nicht zu kurz mit einem Neujahrs-Buffet. Das nächste Offene Ometepe-Treffen findet am 29. März ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Wiehl statt.
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