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Hausärzte wollen Feinstaubwerte messen

Red; 30. Nov 2018, 14:00 Uhr
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Hausärzte wollen Feinstaubwerte messen

Red; 30. Nov 2018, 14:00 Uhr
Oberberg - Der Hausärzteverband möchte Feinstaubwerte messen, wenn der Verkehr aufgrund der Sanierung des Südrings in Bergneustadt über Derschlag umgeleitet wird - Projekt soll gemeinsam mit Bürgern realisiert werden.
Die Mitglieder des oberbergischen Hausärzteverbandes beschlossen auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung in Ründeroth ein Maßnahmenpaket zum Thema „Gefährdungen durch Feinstäube und Stickoxide im Bereich Gummersbach und Bergneustadt angesichts der angekündigten Baumaßnahmen und durch sie ausgelöste Verkehrsstaus in 2019“. Aufgestellt und bei interessierten Bürgern installiert werden sollen Feinstaubsensoren, die kontinuierlich Messdaten online zur Plattform luftdaten.info senden.   

Der Vorsitzende des oberbergischen Hausärzteverbandes Dr. Ralph Krolewski erklärte dazu: „In diesem Gemeinschaftsprojekt von Ärzten und interessierten Bürgern können wir wahrscheinlich bereits ab Februar die Feinstaubkurven aufzeichnen und dann die Einflüsse der Verkehrsstaus feststellen. Mit mobilen Messgeräten können wir ebenfalls die Seitenausdehnung der Belastungszone erfassen. Nach einer Risikobeurteilung wollen wir dann Informationen für Risikogruppen wie Schwangere, Kinder und chronisch Kranke herausgeben unter Einbindung der kooperierenden Praxen. Es bestehen bereits Absprachen mit Kinderärzten."  

Die Ärzte hofften, dass sich möglichst viele Verkehrsteilnehmer dazu entscheiden, während der Baumaßnahmen auf das Rad umzusteigen, um Verkehrsstaus von vornherein zu entgegen. „Auf dem Fahrradweg entlang der ehemaligen Bahntrasse dauert es von Bergneustadt nach Gummersbach mit einem E-Bike nur circa 15 Minuten. Wir hoffen, dass sich Kommunen und Arbeitgeber für solche Möglichkeiten interessieren und einsetzen“, so Krolewski.



Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes in Oberberg wies in diesem Zusammenhang auch noch mal ausdrücklich darauf hin, dass Treibhausgase wie Verkehrsemissionen nicht nur gesundheitsgefährdend sind, sondern die entscheidenden Treiber des Klimawandels. „Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit ist durch umfangreiche Studien belegt“, so Krolewski, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Hausärzteverbandes Oberberg eine Einladung zum bald stattfindenden Klimagipfel in Kattowitz/Polen, erhalten hat. Krolewski appellierte, die Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen und Anstrengungen zu intensivieren: „Wenn wir die Klimaziele der UN erreichen, werden alle davon profitieren, auch gesundheitlich.“  

Ebenfalls wurde durch die Mitglieder des oberbergischen Hausärzteverbandes eine Resolution zu Klimawandel und Gesundheit mit der Ärztekammer Nordrhein als Adressat einstimmig verabschiedet. Die komplette Resolution gibt es hier, der Antrag zum Thema Feinstaub in Bergneustadt/Gummersbach kann hier in seiner vollständigen Fassung nachgelesen werden.
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