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Fachtag: Der Sucht zu Leibe gerückt

Red; 16. Nov 2018, 13:05 Uhr
Bild: OBK --- Im Workshop 'Stoffkunde' gab es viele Informationen zu illegalen Substanzen und deren Wirkung.
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Fachtag: Der Sucht zu Leibe gerückt

Red; 16. Nov 2018, 13:05 Uhr
Oberberg – Bei Workshops und Vorträgen gab es viele Informationen für Lehrer, wie man einer Abhängigkeit bei jungen Menschen vorbeugen kann.
Der Fachtag zur Suchtprävention hat kürzlich als Gemeinschaftsprojekt der weiterführenden Schulen in Lindlar stattgefunden. Dabei wurden die Schulen in der Planung und Durchführung durch das Regionale Bildungsnetzwerk Oberberg unterstützt. Rund 120 Lehrer haben an dem Fachtag zur Suchtprävention teilgenommen und präventive Angebote und Ansätze kennengelernt, die in eigene Schulkonzepte aufgenommen werden können.

Ralf Grünewald, Schulleiter der Realschule Lindlar bezeichne den Fachtag auch als einen Startschuss, der zu einer noch intensiveren schulformübergreifenden Zusammenarbeit der Lindlarer Schulen führen sollte. Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig betonte in seiner Ansprache vor allem den besonderen Stellenwert der Prävention im Hinblick auf den Umgang mit Suchtverhalten.

 

Wie eine Suchtproblematik erkannt werden und darauf angemessen reagiert werden kann, veranschaulichte Dr. Peter Melchers, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in seinem Vortrag.  Dr. Bodo Unkelbach, Chefarzt der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Marienheide, verwies in seinem Referat darauf, dass der Suchtprävention ein besonderer Stellenwert zukommt. Die beste Vorsorge bestehe in der Stärkung der Persönlichkeit, da man dann keine Substanz mehr benötige, um das seelische Gleichgewicht zu regulieren. In diesem Zusammenhang spiele auch die Schule eine wichtige Rolle.

In insgesamt acht Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Thema Suchtproblematik.  Dabei gab es Angebote zu verschiedenen Aspekten, zum Beispiel Alkohol und Tabakprävention, aber auch zum Thema Essstörungen und Cannabis. Der zunehmende Einfluss, den die digitale Entwicklung auf das Leben junger Menschen hat, waren zentrale Themen im Workshop der AOK zum Thema Onlinesucht. Zudem konnten die Lehrer im Workshop der Beratungsstelle Herbstmühle lernen, welche Hilfestellungen es für Kinder und Jugendliche gibt, deren Eltern durch eine Sucht betroffen sind.

Als regionales Präventionsangebot präsentierte der Projektleiter Axel Gadebusch die Ausstellung Lebens(um)wege. Anna Thomas, von der Caritas Oberberg, leitete einen Workshop zur Alkoholprävention. „Wir alle sind dazu angehalten junge Menschen so zu stärken, dass sie eigenverantwortlich und vor allem sozialkompetent die Herausforderungen des Heranwachsens meistern und in der Lage sind, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen", sagte der Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, Ralf Schmallenbach, beim Abschlussgespräch. 
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