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Preis gegen das Vergessen

db; 8. Nov 2018, 16:17 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Beim Jugendkulturpreis 2018 des Netzwerks gegen Rechts wurden zwei Projekte mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
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Preis gegen das Vergessen

db; 8. Nov 2018, 16:17 Uhr
Gummersbach – Das Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis hat den Jugendkulturpreis 2018 an zwei Projekte vergeben.
Der Jugendkulturpreis 2018 des Netzwerks gegen Rechts im Oberbergischen Kreis geht an die Schülerinnen Selina Kunze und Lea Häbel sowie an die inklusive Jugendschauspielgruppe der Kulturwerkstatt32 von Sabrina Schultheis. Die Preisverleihung fand gestern Abend im Rahmen eines Filmabends des Netzwerks und der VHS Gummersbach anlässlich der 80. Wiederkehr der Pogromnacht statt. Der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke nahm die Siegerehrung vor und mahnte: „Wenn wir die Grausamkeiten von damals vergessen, besteht die Gefahr, dass sich diese Grausamkeiten wiederholen. Damals begann es mit Worten und endete mit Taten.“




[Historikerin Freya Elvert referierte im Rahmen des Filmabends.]

Die beiden 16-jährigen Schülerinnen Selina Kunze und Lea Häbel besuchen die 11. Klasse der Gesamtschule Marienheide und haben sich dem Motto des Preises „Gegen das Vergessen – gegen den Faschismus“ mit einer Zeichnung angenommen. Das zweigeteilte Bild vergleicht die Anfänge der Pogromnacht mit den Ereignissen in Chemnitz von vor ein paar Monaten. Das Bild trägt den Titel „Vergangenheit – Gegenwart“, während auf der Seite der Vergangenheit keinerlei Widerstand erkennbar ist, zeigt die Seite der Gegenwart „die ersten Blüten des Widerstands“, wie die beiden Künstlerinnen erzählten. So sind beispielsweise bunt geschmückte Häuser und ein gleichgeschlechtliches Paar zu sehen.      



Der Schauspielkurs der Kulturwerkstatt32 hatte einen Film eingereicht, der sich unter anderem mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Szenen, Interviews und Bilder haben die Mitglieder der inklusiven Jugendschauspielgruppe selbst erarbeitet. Ihre Botschaft dabei: „Wir sind wichtig.“ Die Jury zeichnete beide Einreichungen jeweils mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 500 € aus. Für den vorangegangenen Filmabend konnte Gudrun Martineau vom Netzwerk gegen Rechts die Bildungsreferentin und Historikerin Freya Elvert gewinnen, die in ihrem Vortrag unter anderem auf regionale Ereignisse aus Oberberg und Umgebung einging.
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