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Eintracht Hohkeppel: Ein Gefühl wie Aschermittwoch

lo; 11. Nov 2018, 17:10 Uhr
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Eintracht Hohkeppel: Ein Gefühl wie Aschermittwoch

lo; 11. Nov 2018, 17:10 Uhr
Oberberg - Hohkeppel geht im Spitzenduell gegen Porz baden - Kellerkind Frielingsdorf beendet Durststrecke vor eigener Kulisse - Lindlar hadert nach Pleite mit ausgebliebenem Strafstoßpfiff - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).

SpVg. Porz - Eintracht Hohkeppel 4:0 (2:0).

Hohkeppel hat sich im Spitzenduell beim Primus eine blutige Nase geholt und liegt nun bereits acht Zähler hinter der SpVg. Porz. Ein Sieg im Nachholspiel gegen den VfL Rheingold Poll am kommenden Mittwoch (20 Uhr, Achim-Lammers-Waldstadion) ist Pflicht, um den Kontakt nicht vollends abreißen zu lassen. „Porz war heute heißer als wir und hat verdient gewonnen, wenn auch um zwei Tore zu hoch“, meinte Eintracht-Sportchef Kevin Theisen.

Auf dem tiefen Naturrasenplatz blieb die feine Klinge im Waffenschrank. Beide Mannschaften hatten große Probleme, flüssig zu kombinieren. Beim Führungstreffer des Spitzenreiters ließen die Gäste Baran Tatu sträflich ungedeckt. Dessen Schuss von der Strafraumkante schlug im kurzen unteren Eck ein.

Auf der anderen Seite schimmerte kaum einmal Gefahr durch. Wenn im Porzer Strafraum die Alarmleuchten aufblinkten, dann nach ruhenden Bällen. Da den Abschlüssen der Hohkeppeler jedoch die Präzision fehlte, musste Torwart Christian Zyzniewski nur in Ausnahmefällen eingreifen. Wie es bei Standards besser funktioniert, demonstrierten die Rothosen in der 37. Minute: Thomas Mikhail köpfte eine gefühlvolle Freistoßflanke von Ex-Profi Michael Lejan zum 2:0 ein.  

Auch nach der Pause gelang es den Schwarz-Gelben nicht, sich nachhaltig vor dem gegnerischen Kasten anzumelden. Die beste Möglichkeit vereitelte ein Abwehrakteur des Tabellenführers, der das Leder vor dem einschussbereiten Dennis Weis aus dem Fünfmeterraum beförderte (65.). Kurz darauf bescherte ein Stockfehler von Marco Theisen, der einen schlampigen Pass des eingewechselten Mathias Hartwig nicht verarbeiten konnte, den Hausherren das 3:0.

Per Freistoß erzielte Tugay Düzelten seinen 13. Saisontreffer, bevor Eintracht-Goalie Sascha Nußbaum in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter abwehrte. „Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber das letzte Drittel war für uns eine Tabuzone. Wir waren nicht zwingend genug und die Chancen, die wir hatten, haben wir kläglich vergeben“, sagte Theisen.  

Tore
1:0 Baran Tatu (17.), 2:0 Thomas Mikhail (37.), 3:0 Tore Mertens (67.), 4:0 Tugay Düzelten (80. Freistoß).

Besonderes Vorkommnis
Hohkeppels Torwart Sascha Nußbaum pariert einen Foulelfmeter (90.+2).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Christopher Reiter, Fehd Mestiri, Marco Theisen, Dennis Weis, Carsten Gülden, Severin Brochhaus, Jan Ruhnau-Geuenich (83. Max Geßner), Fabian Apel,  Enes Dermaku (46. Mathias Hartwig), Kasra Ghareh Chaee (61. Thomas Tomanek).


SV Frielingsdorf – SV Westhoven-Ensen 2:1 (1:1).

War das der Brustlöser für den SV Frielingsdorf? Zumindest herrschte kollektive Erleichterung nach dem Motto „Wir können es noch!“. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit punktete die Equipe von Coach Dennis Lüdenbach vor heimischer Kulisse – und das gleich dreifach. Da der FC Leverkusen am Abend ein 1:6-Fiasko in Geyen erlebte, beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz nun sechs Zähler. „Ich hoffe, dass dies der Anfang einer Serie war und wir es bis zur Winterpause schaffen, den Anschluss herzustellen“, sagte Lüdenbach, der seine Mannschaft in einem engmaschigen 4-4-2 formierte.

Die Partie war von Beginn an ausgeglichen und bot früh einige aufregende Szenen. Die Gästeabwehr verschätzte sich bei einem Befreiungsschlag von Gianluca Fliegner, weshalb Nico Weber zu einem Lupfer ansetzen konnte. Ein Abwehrspieler funkte dazwischen (4.). Ähnlich erging es Tim Menzel (8.), ehe Westhovens Patrick Czaja seinen Meister in Timo Braun fand (10.). Weber und Jonathan Schmidt blieben an der vielbeinigen Defensive der Kölner hängen (13.), Braun war weit außerhalb seines Arbeitsbereiches vor Barnabas Blase am Ball (15.).


Danach gönnten sich die Teams eine Verschnaufpause, bis das kongeniale Westhovener Duo Raimund Schmitz/Jan Hammes eiskalt zuschlug. Schmitz hatte im Mittelfeld für ein paar Wimpernschläge zu viel Platz und sezierte die Frielingsdorfer Viererkette mit einem Pass auf den Goalgetter, der Braun per überlegtem Heber überwand. Doch den Gastgebern gelang noch vor der Pause der Ausgleich: Tim Weinrich tankte sich bis zur Grundlinie durch und hatte das Auge für Philipp Schmidt, der das Leder locker einschob.

Nach Wiederbeginn hatte Florian Weinrich das 2:1 auf dem Schlappen, verzog aber aus aussichtsreicher Position deutlich (49.). Die 63. Minute sollte dann zum Knackpunkt avancieren: Der Gast ließ in Person von Czaja einen Hochkaräter liegen, im direkten Gegenzug vollendete Philipp Schmidt ein perfektes Zuspiel von Simon Kahm. Johannes Kisseler durfte sich bei Braun bedanken, dass der Keeper nach einer zu kurz geratenen Kopfballrückgabe des Innenverteidigers gegen Hammes die Oberhand behielt (73.). Braun wiederum wäre aufgeschmissen gewesen, wenn Niklas Grumann einen abgefälschten Hammes-Freistoß nicht mit dem Kopf von der Linie gekratzt hätte (80.).

Einen echten Sturmlauf entfachte Westhoven-Ensen in der Schlussphase allerdings nicht. Trotzdem mussten Lüdenbach und Co. bis zum Ende zittern - auch weil Jonathan Schmidt (87., 90.) und Philipp Schmidt (90.+2) nicht in der Lage waren, dem Gegner den Todesstoß zu versetzen. Der Abpfiff war wie eine Erlösung. „Wenn wir als Mannschaft funktionieren und kompakt ausgerichtet sind, haben wir gegen jeden eine Chance. Aus meiner Sicht war der Sieg nicht unverdient“, sagte Lüdenbach.     

Tore
0:1 Jan Hammes (30. Raimund Schmitz), 1:1 Philipp Schmidt (41. Tim Weinrich), 2:1 Philipp Schmidt (63. Simon Kahm).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Niklas Grumann, Johannes Kisseler, Simon Kahm, Florian Weinrich, Tim Weinrich, Jonathan Schmidt (90. Frederic Beckmann), Tim Menzel, Philipp Schmidt, Nico Weber (78. Pascal Häger).


TuS Lindlar – FC Rheinsüd Köln 1:3 (0:2).

Der TuS Lindlar unterlag dem FC Rheinsüd Köln und ist somit weiterhin gezwungen, den Blick nach unten richten. Die wenigen Zuschauer, die den Weg ins Volksbank-Parkstadion gefunden hatten, sahen in Durchgang eins äußerst schwer verdauliche Kost. Etliche Unterbrechungen hemmten den Spielfluss, fußballerische Höhepunkte waren eine absolute Rarität. Den Gästen reichten zwei Standardsituationen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Einen Fehlpass von Dominik Pröpper musste Moritz Stellberg ausbügeln, indem er seinen Gegenspieler mit unfairen Mitteln stoppte. Den fälligen Freistoß streichelte Dennis Schulze aus 18 Metern Torentfernung unhaltbar über die Mauer.      

Kurz darauf waren die Lindlarer bei einer Freistoß-Hereingabe nicht im Bilde, André Koch erhöhte auf 0:2. Eine Antwort darauf blieben die Hausherren lange Zeit schuldig, sodass FC-Keeper Maximilian Reuten einen ruhigen Arbeitstag verlebte. Erst in der 45. Minute war er gefordert, als der TuS nach einer Kölner Ecke konterte. Hakan Gürsoy visierte das lange Eck an, doch Reuten war auf dem Posten. Zuvor hatte Tom Kombüchen knapp verzogen (44.). „Der Gegner hat seine beiden Chancen ausgenutzt. Wir waren nicht durchschlagskräftig genug“, konstatierte Coach Uli Bartsch.    



Nach der Pause kam Anton Zeka für Florian Scharf, der normalerweise in der 2. Mannschaft aktiv ist und heute in Ermangelung von Alternativen im Angriff das Sturmzentrum besetzte. Der Joker bereitete den Anschlusstreffer von Hakan Gürsoy vor – und Lindlar durfte plötzlich wieder von etwas Zählbarem träumen, zumal sich der FC Rheinsüd durch einen Platzverweis selbst schwächte. Als Gian Luca Wester im Sechszehner gelegt wurde, schien der Elfmeterpfiff der Schiedsrichterin lediglich Formsache zu sein. Zum Entsetzen von Bartsch und Co. lief die Partie jedoch weiter.

„Das war ein glasklares Foul. Er wurde für jeden hörbar am Fuß getroffen“, brachte den Trainer nicht nur diese Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns auf die Palme. Der ebenfalls eingewechselte Marc Bruch verpasste den Ausgleich (84.), bevor Thomas Will nach einem Konter alle Hoffnungen der Gastgeber zerstörte. "In der zweiten Halbzeit haben wir mehr nach vorne gemacht und versucht, Druck aufzubauen. Das 2:2 wäre möglich gewesen", meinte Bartsch, der nicht unerwähnt ließ, dass auch die Gäste bei einer strittigen Szene im Strafraum einen Strafstoß hätten bekommen können (89.). 

Tore
0:1 Dennis Schulze (18. Freistoß), 0:2 André Koch (21.), 1:2 Hakan Gürsoy (67. Anton Zeka), 1:3 Thomas Will (90.).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen einen Spieler des FC Rheinsüd Köln (74. grobes Foulspiel).

TuS Lindlar
Marco Bong; Justin Ebert, Tobias Mibis, Moritz Stellberg, Faruk Tokay, Dominik Pröpper, Pascal Nguyen, Tom Kombüchen, Gian Luca Wester, Hakan Gürsoy (79. Marc Bruch), Florian Scharf (53. Anton Zeka).  

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