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Mit Selbstzweifeln ins bergische Derby

bv; 8. Nov 2018, 11:30 Uhr
Archivbild: Oliver Müller.
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Mit Selbstzweifeln ins bergische Derby

bv; 8. Nov 2018, 11:30 Uhr
Gummersbach - Nach der schwachen Leistung gegen Wetzlar stehen für den VfL Gummersbach am Sonntag beim Bergischen HC mehr als zwei Punkte auf dem Spiel - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Bergischer HC - VfL Gummersbach (Sonntag, 13:30 Uhr, Uni Halle Wuppertal).

Zur Tagesordnung übergehen – das ist leichter gesagt als getan. Nach einem solchen Auftritt wie am vergangenen Sonntag gegen die HSG Wetzlar ist dies fast nicht möglich. Da entsteht ganz automatisch Gesprächsbedarf. Zu uninspiriert, ohne Leidenschaft und zeitweise teilnahmslos war die Leistung der Bundesligahandballer des VfL Gummersbach. Und hätten nicht Carsten Lichtlein und Matthias Puhle als einzige Akteure in einer erschreckend schwachen Mannschaft noch etliche beste Chancen des wahrlich nicht übermächtigen Gegners zunichte gemacht, wäre es nicht beim 19:24 geblieben und hätte ein Debakel gedroht. Neben der Art und Weise der Niederlage stimmten auch die groben Schnitzer in Abwehr und Angriff nachdenklich. Technische Unzulänglichkeiten und mangelndes Spielverständnis offenbarten offensiv jede Menge Baustellen.


Im Angriff sieht auch VfL-Trainer Denis Bahtijrevic die Notwendigkeit, einige Dinge zu verändern. Man benötige mehr Dynamik, mehr Körpersprache, mehr Willen. All dies habe gegen Wetzlar gefehlt. Pouya Norouzi sei dann stark, wenn er seine Beweglichkeit ohne zu prellen ausspielen könne. Und der Rückraum insgesamt müsse wieder mehr Torgefährlichkeit ausstrahlen. Trotz des Halbzeitrückstandes gegen Wetzlar habe er noch daran geglaubt, die Partie drehen zu können, weshalb er sich zunächst gegen Wechsel ausgesprochen habe. Dass Luis Villgrattner gegen Ende hin ein Lichtblick gewesen sei, freue ihn ganz besonders. "Luis ist die positive Überraschung, er nimmt eine tolle Entwicklung."
 

Beim Bergischen HC wird man sich die Fehler aus dem Wetzlar-Spiel nicht erlauben dürfen, sonst könnte es ein böses Ende nehmen. Der BHC hat als Aufsteiger bislang einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und alle Spiele siegreich bestritten, die das Team von Trainer Sebastian Hinze auch gewinnen musste, um mit unteren Tabellenregionen nichts zu tun zu haben. Im Gegenteil – trotz der jüngsten Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen vor über 6.700 Zuschauern steht der BHC immer noch auf einem geradezu sensationellen 5. Platz. Geschuldet ist dies einer sehr guten Einkaufspolitik. Mit Rafael Baena hat man einen Top-Kreisläufer mit internationaler Erfahrung von den Rhein-Neckar Löwen geholt, und Jeffrey Boomhouwer ging als Linksaußen erfolgreich in Melsungen auf Torejagd. Mit Kristian Nippes und Tomas Babak verfügt man über eine flexible Schaltzentrale im Rückraum, Fabian Gutbrod entwickelt sich zum Toptorschützen und traf gegen die Löwen siebenmal. Und Csaba Szucs hält mit seiner Erfahrung die Deckung zusammen.

Alles in allem eine gewaltige Aufgabe für den VfL, der im bergischen Derby als Außenseiter an den Start geht. "Der BHC ist eine echte Überraschung, sie spielen ein Umschaltspiel auf höchstem internationalen Niveau", adelt Bahtijrevic den sonntäglichen Gegner. Damit die Gastgeber nicht jeden Gummersbacher Fehler gnadenlos bestrafen, mahnt der VfL-Coch die Seinen zu Geduld und Ruhe. Man müss die Nerven im Griff haben und klug agieren, dann könne auch in dieser Partie etwas holen. Vielleicht hilft es den Kreisstädtern ja, wenn man nicht die Favoritenrolle innehat.
  
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