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Besucherrekord beim Drachenfest

ls; 4. Nov 2018, 21:40 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen - Trotz Wolken am Himmel: Es kamen mehr Besucher zum Drachenfest, als in den Jahren zuvor.
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Besucherrekord beim Drachenfest

ls; 4. Nov 2018, 21:40 Uhr
Bergneustadt – Die Saison der Dümpelflieger ging heute mit dem Drachenfest zu Ende – Optimale Windbedingungen sorgten für ein buntes Bild am Himmel.
Von Leif Schmittgen

Für Till  (1) und Ella (3) ist der Esel aus dem Animationsfilm „Shrek“, der grade seine Bahnen am Himmel des Dümpels zieht, der Hingucker. Da wird der  Drachen, den die beiden Kinder mitgebracht haben, fast zur Nebensache. Doch auch das kleine dreieckige Fluggerät wird von ihren Eltern Franziska und Benjamin ohne Probleme in die Luft gebracht, denn die Wetterbedingungen könnten kaum idealer sein. Über dem Flugplatz weht ein kräftiger Wind und auch wenn die Sonne sich nicht sehen lässt, tummeln sich viele Drachenbegeisterte auf der Piste, wo sonst Motor- und Segelflugzeuge abheben. Die Familie aus Bergneustadt ist zum ersten Mal beim Drachenfest dabei, „rein aus Vergnügen und um den Kindern etwas neues zu zeigen“, wie Mama Franziska berichtet.

[Till und Ella sind mit ihren Eltern beeindruckt vom "Esel" am Himmel.] 

Einige Meter weiter ist Reinhard Giebeler damit beschäftigt, seinen „Esel“ noch weiter in die Luft zu bekommen. „Die Knicke im zusammengefalteten Stoff brauchen eine Weile, bis der Wind sie ausgebügelt hat“, sagt der 59-jährige und weiß genau wovon er spricht. Er besucht viele Drachenfeste in der Region und ist ein alter Hase im Drachensport. Für den Bergneustädter ist sein Besuch wie ein „Heimspiel“, denn er ist besonders bei den Kindern sehr beliebt, weil er die Kinder in der Vergangenheit immer mit Süßigkeiten beschenkt hatte, die Giebeler mit seiner Drachenfähre vom Himmel fallen ließ.

 

Er hatte in diesem Jahr die Bonbons nicht dabei, zeigt aber dafür zahlreiche aufwendig gestaltete Kunstwerke am Himmel. Passend zu Halloween hat er neben dem Esel  auch ein gruseliges (Drachen-) Skelett und außerdem  eine überdimensionale Katze dabei. Alle Fluggeräte lässt er – gemeinsam mit seinem Neffen Felix (13) - an einem langen Seil in luftige Höhen aufsteigen. Nebenher fachsimpelt er mit Maik Alberts aus Engelskirchen. Seine Arbeitsgeräte bestechen weniger durch Ästhetik, als mehr durch Geschwindigkeit: An zwei Leinen führt er mit seinen Lenkdrachen Pirouetten vor, zu denen viel Geschick gehört.
 
[Die Gruppe des "Hauses Aggertal" ist begeistert vom Angebot auf dem Dümpel.]

Ohne eigenes Fluggerät, dafür aber trotzem mit Begeisterung dabei, ist eine Gruppe des Pflegeheims  „Haus Aggertal“ unter der Leitung von Angela Heil.  „Wir kommen ganz bestimmt wieder“, ist ein Mitglied der Gruppe hellauf begeistert und die übrigen stimmen lautstark zu. Ein Gruppenfoto vor einem der Drachen von Giebeler, ist ein absolutes Muss für die Gummersbacher Gruppe. Die Mischung aus Anfängermodellen, spektakulären Fluggeräten und Sportdrachen ist für Organisator Jürgen Salewsky das Erfolgsgeheimnis der 16. Auflage des Drachenfestes, das seit der Premiere 2003, den Saisonabschluss der Bergneustädter Flieger darstellt. Am späten Nachmittag lehnt sich der 2. Vorsitzende des Luftsportclubs (LSC) Dümpel zufrieden in seinem Stuhl zurück, er war seit Wochen mit der Organisation beschäftigt. „Wenn die Leute glücklich sind, hat sich der Aufwand gelohnt“, sagt der Cheforganisator, bei dem die Anspannung nun abfällt.

[Reinhard Giebeler aus Bergneustadt und sein Neffe Felix haben spektakuläre Fluggeräte im Gepäck, die für staunende (Kinder-) Augen sorgten.] 

Seine Helfermannschaft, vom Parkwächter bis zum Crêpeverkäufer hat offensichtlich ganze Arbeit für die hunderten glücklichen Besucher geleistet, deutlich mehr Gäste, als in den vergangenen Jahren waren zum Fest gekommen. Vermutlich mehr, als je zuvor. Ob es daran lag, dass sich der Saisonabschluss als beliebte Veranstaltung etabliert hat, ob die intensive Werbung bezahlt gemacht hat oder ob einfach nur der günstig stehende Wind für den Menschenansturm gesorgt hat: Salewsky wollte über die Gründe  nicht orakeln.:„Hauptsache das Ergebnis stimmt“, sagt er mit einem Schmunzeln, als das Volk zum Beginn der Dämmerung das Flugplatzgelände verlässt und den Heimweg antritt.
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