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Wehr-Überprüfung löst Fischsterben aus

bv; 18. Sep 2018, 15:13 Uhr
Bild: privat --- Im Zuge der Wehrüberprüfung in Wiehlmünden beklagt der Angelsportverein Osberghausen ein massives Fischsterben.
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Wehr-Überprüfung löst Fischsterben aus

bv; 18. Sep 2018, 15:13 Uhr
Engelskirchen – Beim Angelsportverein Osberghausen ist man entsetzt – Maßnahme der Bezirksregierung war mit den Anglern nicht abgesprochen worden - FDP will jetzt Antworten des Regionalrats (AKTUALISIERT).
Von Bernd Vorländer

„Wir sind geschockt.“ Marcus Piller ist wütend, und mit ihm die rund 80 Mitglieder des Angelsportvereins (ASV) Osberghausen. Was ist passiert? In der vergangenen Woche informierte die Kölner Bezirksregierung, dass man die Wehranlagen der Aggerkraftwerke, vor allem die Staustufen Wiehlmünden, Ehreshoven I und II sowie Ohl-Grünscheid überprüfen werde. Dies war insbesondere von den Bündnisgrünen in Engelskirchen seit Jahren gefordert worden, die auch einen kompletten Rückbau der Anlagen nicht ausschließen. Die Information der Bezirksregierung erreichte jedenfalls die Angelsportler nicht, was Piller besonders ärgert. „Im Frühjahr haben Angelsportvereine und Behörden noch bei einem Runden Tisch zusammengesessen, und jetzt kommt sowas“, kritisiert er die fehlende Kommunikation. Ergebnis der bei der Staustufe Wiehlmünden begonnenen Überprüfung ist nämlich ein massives Fischsterben.


Marcus Piller vermutet, dass die Beauftragten der Bezirksregierung den Wasserspiegel zu schnell abgelassen haben. „Dann ist der Fischbestand nicht in der Lage, sich rechtzeitig tieferes Gewässer zu suchen“, so Marcus Piller, der schimpft: „Hier werden die Natur und die Artenvielfalt mit Füßen getreten.“ Den materiellen Schaden kann Piller noch gar nicht beziffern, der ideelle Schaden jedenfalls ist groß. Die Mitglieder des ASV würden Geld und persönlich viele Arbeitsstunden in ihr Hobby stecken. „Wir hegen und pflegen – und dann kommt so was und macht vieles wieder kaputt“, ist Piller erbost. Da der ASV auch Pächter des Staus in Ohl/Grünscheid ist, schaut man mit düsteren Vorahnungen auf den 1. Oktober, wenn dort das Wehr überprüft wird. Dann werde man aber gewappnet sein, so der 1. Vorsitzende.  

Die FDP-Fraktion im Regionalrat Köln hat nach Bekanntwerden des Fischsterbens sofort reagiert, an den Vorsitzenden einen Fragenkatalog übersendet und verlangt Antworten in der kommenden Regionalratssitzung am 28. September. Unter anderem will der Vorsitzende der Liberalen, der Engelskirchener Reinhold Müller, wissen, welche Schäden durch die Überprüfung hervorgerufen wurden und wie ein materieller Ausgleich der Angelvereine geschehen solle.

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