Archiv

Der Südring wird für ein halbes Jahr gesperrt

ls; 7. Sep 2018, 13:40 Uhr
Bild Michael Kleinjung --- Im markierten Bereich werden im kommenden Jahr umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt - In der Bergneutädter Innenstadt muss deswegen mit deutlich mehr Verkehr gerechnet werden.
ARCHIV

Der Südring wird für ein halbes Jahr gesperrt

ls; 7. Sep 2018, 13:40 Uhr
Bergneustadt - Verkehrsteilnehmer müssen sich ab dem Frühjahr 2019 auf Behinderungen einstellen - Auch der Autobahnzubringer wird bis Pochwerk saniert.
Von Leif Schmittgen


Verkehrsteilnehmer müssen sich voraussichtlich ab März 2019 auf erhebliche Behinderungen in Bergneustadt und Umgebung einstellen. Die Bundesstraße 55/55a und der weiterführende Südring werden nämlich voll gesperrt. Grund sind umfangreiche Baumaßnahmen, die zwischen dem Kreisverkehr Othestraße bis zu den Auf- und Abfahrten in Pochwerk, die schon auf Reichshofer Gemeindegebiet liegen, für etwa ein halbes Jahr durchgeführt werden. Ab besagtem Abzweig wird der komplette Verkehr über die Kreuzung in Gummersbach-Derschlag umgeleitet, wo es aller Wahrscheinlichkeit nach zu Staus kommen wird.

„Die Verkehrsauslastung an der Kreuzung erreicht bereits jetzt ihre Grenzen“, sagt Kai Hoseus vom Bergneustädter Tiefbauamt. Da eine Umschaltung der dortigen Ampel auf längere Grünphasen nicht möglich ist, werden Baustellenampeln installiert, die den Durchgangsverkehr zum Zubringer und der Autobahn abfließen lassen sollen. „Trotzdem müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf längere Wartezeiten an der Kreuzung einstellen“, prophezeit Hoseus. Auch der Schwerlastverkehr wird voraussichtlich stark zunehmen, nicht nur in Richtung Bergneustadt. Die Strecke gilt bei Lkw-Fahrern als beliebte Abkürzung zwischen den Autobahnen 4 und 45.


Die starke Beanspruchung durch das Gewicht der Lastwagen macht eine Komplettsanierung des Südrings nötig. Zuletzt war dort im Jahr 2005 eine Deckensanierung durchgeführt worden, weil die „Griffigkeit“ des Belages verlorengegangen war, bei Regen wurde es glatt. Es wurden seinerzeit vier Zentimeter Asphalt abgefräst und neu aufgetragen. Die Risse im Straßenbelag sind laut Hoseus erst danach entstanden, auch weil die Piste nicht der sogenannten Belastungsklasse entsprach. Bis dato hat sie eine Dicke von 18 Zentimetern.

Auch deswegen macht man bei der Stadt jetzt Nägel mit Köpfen - und saniert eben nicht nur die oberste Schicht: Künftig wird die Asphaltdicke 26 Zentimeter betragen, wodurch die Belastungsklasse um gleich zwei Stufen steigt. Somit hält sie demnächst auch den hohen Strapazen durch Brummis länger stand. Bei dieser Gelegenheit werden auch sämtliche Versorgungleitungen, wie Kanäle und Gasleitungen mit erneuert. „Es würde keinen Sinn machen, die Straße in fünf Jahren wieder aufzureißen, weil dann die Leitungen eventuell marode sind“, begründet Hoseus.

Um die Kosten für Arbeiten so gering wie möglich zu halten, hat man bei der Ausschreibung den Landesbetrieb Straßen NRW mit ins Boot geholt, der für den Autobahnzubringer ab der 90-Grad-Kurve (Norwegerkurve) zuständig ist. Straßen NRW trägt die Kosten für die Sanierung dieses Abschnitts beziehungsweise zahlt das Geld an die Stadt Bergneustadt, die als Bauherr der Gesamtmaßnahme auftritt. „Dadurch sparen wir nicht nur Ausschreibungskosten, sondern erhalten auch günstigere Angebotspreise“, schildert Hoseus.

Außerdem finden alle Arbeiten parallel statt, sodass die Komplettsperrung nicht länger als nötig aufrechterhalten werden muss. Im vergangenen November hat die Stadt einen Förderbescheid in Höhe von 60 Prozent der Kosten von der Bezirksregierung Köln erhalten. Im Antrag waren insgesamt 1,4 Millionen Euro veranschlagt worden, somit beträgt der Eigenanteil für die Kommune rund 560.000 €. Wie die Zufahrten zum von der Sperrung betroffenen Stadtteil Baldenberg geregelt werden, steht derweil noch nicht fest. Verschiedene Optionen stehen zur Diskussion.  Die Wohnhäuser am Südring sollen weiterhin erreichbar bleiben.
WERBUNG