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Meilenstein im Breitbandausbau: weiße Flecken Ade

fj; 17. Jul 2018, 12:06 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Jens Bammann, Peter Koppen und Anja Wilhelm von der Telekom, Bürgermeister Frank Helmenstein (Gummersbach), Landrat Jochen Hagt, die Bürgermeister Rüdiger Gennies (Reichshof), Dr. Georg Ludwig (Lindlar) Stefan Meisenberg (Marienheide).
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Meilenstein im Breitbandausbau: weiße Flecken Ade

fj; 17. Jul 2018, 12:06 Uhr
Oberberg - Heute fand die Unterzeichnung für den Breitbandausbau in Gummersbach, Lindlar, Marienheide und Reichshof statt – Positiver Förderbescheid als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Kreis und Kommunen, Telekom mit Ausbau beauftragt.
Über 840 Kilometer neue Glasfaserkabel, rund 13.000 Haushalte, mindestens 50 Mbit/s, direkte Glasfaser für 100 Prozent der Schulen, Bildungseinrichtungen und Gewerbebetriebe – das sind die Zahlen, die vier Bürgermeistern und einem Landrat heute Morgen ein breites Lächeln ins Gesicht zauberten. Nachdem die Kommunen Gummersbach, Lindlar, Reichshof und Marienheide im August 2016 unter Federführung des Oberbergischen Kreises einen gemeinsamen Förderantrag für den Breitbandausbau gestellt hatten, ging nun vor wenigen Tagen der endgültige Förderbescheid zur Bundesförderung des Breitbandausbaus in Höhe von 12,75 Millionen Euro ein. Heute wurden die Verträge unterzeichnet. Der Oberbergische Kreis beauftragt damit die Deutsche Telekom, mit dem Glasfaserausbau in den Fördergebieten zu beginnen.

„Das ist ein historischer Tag, ein Meilenstein“, waren sich die Bürgermeister Frank Helmenstein (Gummersbach), Dr. Georg Ludwig (Lindlar), Stefan Meisenberg (Marienheide) und Rüdiger Gennies (Reichshof) einig. Besonders freuten sie sich gemeinsam mit Landrat Jochen Hagt darüber, dass alle Schulen, Bildungseinrichtungen und Gewerbebetriebe in den Kommunen direkt mit Glasfaser versorgt werden. „Wir können dem Landrat und seinem Team für dieses gelungene Stück interkommunaler Zusammenarbeit nur dankbar sein“, freuten sich die Rathauschefs, dass es in ihren Kommunen schon bald kaum mehr „weiße Flecken“ auf der Breitband-Karte geben wird. Denn ausgebaut wird nun vor allem dort, wo noch Versorgungslücken herrschen



Bei aller Freude gab es aber auch Anlass zur Kritik. „Ich habe noch nie ein Förderverfahren erlebt, das so unnötig kompliziert ausgestaltet ist, wie dieses. Warum gestaltet man ein Verfahren so, dass die Gelder nur dermaßen langsam abfließen können?“, fragte sich Helmenstein nicht als einziger in der Runde. Und die Telekom, die durch die heutige Vertragsunterzeichnung mit dem Glasfaserausbau in den Gebieten beauftragt wurde, sieht weitere bürokratische Hürden auf sich und die Kommunen zukommen: „Die Verfahrens-Regularien machen es uns nicht einfach. Trotzdem sagen wir hiermit zu, dass der Gesamtausbau in 24 Monaten abgeschlossen ist“, so Peter Koppen, Leiter Infrastrukturvertrieb Region West der Telekom.

Sobald alle Genehmigungen erteilt und bürokratische Hürden genommen sind, werden insgesamt 52 neue Knotenpunkte und 283 neue Kabelverzweiger errichtet. Es gilt, 662 Kilometer Leerrohre und über 840 Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen. Auf einer Strecke von insgesamt rund 236 Kilometern müssen dazu Tiefbauarbeiten geleistet werden. „Das ist auch für uns ein riesiges Projekt“, sagte Jens Mammann, Leiter Produktion Technische Infrastruktur Region West der Telekom. Doch wenn dieses gestemmt ist, werden in Reichshof, Marienheide, Lindlar und Gummersbach in den entsprechenden Ausbaugebieten 100 Prozent der Adressen mit mindestens 50 Mbit/s und 81 Prozent mit mindestens 100 Mbit/s versorgt sein. 40 Prozent aller Haushalte werden direkt mit Glasfaser versorgt. Wann die Arbeiten wo beginnen, wird in den kommenden Wochen bekannt gegeben.
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