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Eine Entlastungsstraße für Morsbach

bv; 11. Jul 2018, 14:21 Uhr
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Eine Entlastungsstraße für Morsbach

bv; 11. Jul 2018, 14:21 Uhr
Morsbach – Über 300 Interessierte informierten sich über Pläne, angesichts maroder bestehender Straßen eine neue Verbindung vom südlichsten Zipfel Oberbergs in Richtung Erdingen zu schaffen.
Von Bernd Vorländer

Wer schon einmal die Straße von Morsbach nach Lichtenberg gefahren ist, kennt die Engpässe, die teilweise brenzligen Situationen, wenn sich große Lastwagen gerade im Kurvenbereich kurz unterhalb der „Stippe“ begegnen. Fußgänger meiden diese Passage komplett, denn es gibt dort keinen Gehweg. Andererseits ist die L 336 die einzige leistungsfähige Verbindung für die in Morsbach ansässigen Unternehmen in Richtung Autobahn. Der Schwerlastverkehr hat keine Alternativen. Auch die Landstraße 324, die von Volperhausen über Holpe in Richtung Biebelshof führt, ist derzeit nicht geeignet, Schwerlastverkehr aufzunehmen. Lastwagen können sich dort kaum begegnen. „Beide Straßen müssen in den kommenden Jahren dringend saniert werden. Vielleicht bekommen wir es ja hin, dass die L 336 eine weitere Fahrspur bergauf erhält, um den Verkehrsfluss zu erhöhen“, sagt Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski.


Doch das ist längst nicht alles. Morsbach benötige eine neue Entlastungsstraße, ist der Rathauschef überzeugt. „Ich sehe keinen anderen Weg.“ Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde hat sich Mitte Juni in einer Machbarkeitsstudie über eine Alternative aufklären lassen und gestern Abend lockte die Thematik über 300 Menschen in die Kulturstätte an der Hahner Straße, um sich über die Planungen informieren zu lassen. Eine Entlastungsstraße würde entlang der Landesgrenze nahe der Ortschaften Oberwarnsbach, Ellingen, Korseifen und Wendershagen führen und einen erheblichen Eingriff in die Landschaft darstellen. Zudem wären die Einwohner der Ortschaften auch ganz anders als bislang von den Verkehrsfolgen betroffen. Die Machbarkeitsstudie der Oberbergischen Aufbaugesellschaft kommt jedoch zu dem Schluss, dass es rechtlich keine unüberwindbaren Hindernisse und Hemmnisse, etwa mit dem Naturschutz gebe.

„Der Ball liegt jetzt beim Oberbergischen Kreis“, verweist Bukowski nach Gummersbach. Dort müsse man das Projekt rechtlich und politisch bewerten. Stimme der Kreis zu, würden tiefergreifende Planungsschritte eingeleitet. Der Morsbacher Bürgermeister weist jedoch darauf hin, dass ein Neubau auf einer langen Zeitschiene gesehen werden müsse. „Wir reden hier über einen Zeitraum von zehn plus x Jahren.“
  
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